Donnerstag, 26. Januar 2023

[BLOOD]

Keine Information, kein Titel. Nur ein makroskopisch anmutendes Artwork und das Wort „BLOOD“ in der Auslaufrille. Veröffentlichungen dieser Art sind mir die liebsten, ist die House- und Techno-Bewegung doch dereinst einmal gegen Stardom und Scheinwerferlicht angetreten. Hier jedenfalls geht es ausschließlich um die Musik – roher, skelettierter House mit stampfenden Drums und hüpfenden Acidlines auf der einen, fröhlich blubbernder ChiTown-Bezug mit verhallenden Glockenspielen auf der anderen Seite. Bitte mehr davon.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013

Donnerstag, 19. Januar 2023

Lukid - Lonely At The Top [Werkdiscs / Ninja Tune]

Was in den ersten Tracks mit Ambient House, frühlingshaft-warmer Electronica und Downtempo-Bezügen beginnt, wird spätestens mit „This Dog Can Swim“ zu einer kontrastreichen Reise zwischen übersteuerten, verzerrten Beatstrukturen, einem angenehm nebligem Grundrauschen und verträumten Melodien wie sie so zur Zeit wohl nur auf Werkdiscs stattfinden kann. Gebrochen wie Skweee, aber nicht dem Quälen unschuldiger Synthesizer verschrieben, kombiniert Lukid hier Schönheit und Zerstörung, die zumindest auf diesem Album in perfektem Einklang zu stehen scheinen. Gut.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Donnerstag, 12. Januar 2023

Chad Valley - Young Hunger [Loose Lips Records]

„It’s an 80s record in every sense“ wird Hugo Manuel a.k.a. Chad Valley auf dem Waschzettel zu vorliegendem Album zitiert und besser kann mensch es fast nicht ausdrücken, auch wenn mit 80s hier die sehr seichte, radiotaugliche und nur bedingt am SynthPop kratzende Seite jenes Jahrzehnts gemeint sein kann, die einerseits zwar große Hits, aber auch viel Schlimmes und oft sogar beides in Kombination vereint hat. So könnte „Fall 4U“ in Kollaboration mit Glasser auch in Filmen wie „Dirty Dancing“ oder „Bird On A Wire“ kitschige Liebesszenen untermalen und auch der Rest des Albums bedient alle gängigen Klischees dieser Zeit, begleitet unter anderem von Künstlern wie Totally Enormous Extinct Dinosaurs, Active Child und anderen. Als genau darauf abzielendes Konzeptalbum sehr gelungen, aus dem Blickwinkel des u.a. auch mit dem Radioprogramm der 80er aufgewachsenen Rezensenten auf Dauer dann doch etwas zu viel von allem. Daher


6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Donnerstag, 5. Januar 2023

Ultraista - Ultraista [I Am Fortified]

Und noch mehr SpacePop in diesem Monat, diesmal allerdings im Gegensatz zu Sinkane auf elektronischer Basis. Getragen von den Softwarespielereien von Nigel Godrich und dem Drummer Joey Waronker liefert Laura Bettinson die Vocals zu einer Melange aus – wieder einmal – AfroBeat, Krautrock und elektronischer SpaceDisco, die auch für SynthPop-Afficionados und Broken Beat-Headz spannend bleibt, ohne sich an den Klischees der genannten Genres zu vergehen. Statt dessen liefern Ultraista mit ihrem Debutalbum ein lange überfälliges Pop-Update, das sich in einigen Jahren als echter Klassiker erweisen könnte.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012