Es ist noch nicht allzu lange her, dass
ich mich an ähnlicher Stelle über NDW (= Neue Deutsche Witzigkeit)
im sogenannten TechHouse-Business ausgelassen habe und diese EP
trifft mit hochoriginellen Titeln wie „Weniger Ist Meer“,
„Orientalfahrt“ und „Ein Indianer Kennt Kein Bart“ – wenn
schon, dann „keinen...“!!! – genau den von mir angesprochenen
Punkt. Originalitätsbemühen um jeden Preis und wenn’s peinlich
klingt, dann war man halt bei der Namensfindung im Studio besoffen.
Sorry, aber mir vergeht da schon jetzt der Appetit auf’s Buffet und
leider werde ich musikalisch diesmal nicht positiv überrascht. Der
Hörtest liefert extrem durchschnittlichen TechHouse- / Minimalbrei
mit pumpenden OpenAir-Qualitäten und allerlei mehr oder minder
witzigen Sampeleien (u.a. Indianer- und Klezmerkram) – das taugt
zwar für die illegale Feierei im Grünen rund um die Mecklenburger
Seenplatte, weil da ohnehin die meisten bis obenhin druff und neben
der Spur sind, fällt bei mir aber genau deswegen durch. Braucht
irgendwie niemand, aber für die technisch anständige Produktion
gibt’s trotzdem
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 28. April 2022
Freitag, 22. April 2022
Velve - Novelettes Of Love: The Remixes [Velve Music]
Auch wenn Velve mit ihrer laut
Waschzettel samtigen Stimme wohl in diversen Navigationsgeräten
auftaucht, hätte sie es vielleicht bei ihrer Sprechrolle belassen
sollen. Nicht, weil sie nicht singen könnte, aber weil diese Art
sehnsuchtsvoller Schmachtmusik mit Plastikattitüde auf
elektronischer Basis eigentlich schon im letzten Drittel der 90er
irgendwann mal durch war. Das gilt vor allem für den Alex B Smoove
Remix von „Comin By“, der nun wirklich jedes abgehalfterte
TripHop-/ Balearic-/ Lounge-Klischee bis zum Erbrechen bedient und auch
die technisch ausgereiften Clubmixe von Ziggy Kinder und Matthias
Schaffhäuser kommen gegen das melancholische Leiden in Velve’s
Stimme nicht wirklich an. Ernsthaft überflüssig.
0/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
0/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 14. April 2022
The Deadstock 33s - Ritual EP [Solitary Cyclist]
Justin Robertson und sein The Deadstock
33s-Projekt auf einem vollkommen zu bejahenden Trip in Richtung
KrautDisco und (Neo)Cosmic im Sinne von Projekten wie Padded Cell
oder Emperor Machine. Roh, ungeschliffen und im allerbesten Sinne
vollanalog wird hier den psychedelischen Sounds alter Echomaschinen
ebenso gefrönt wie der unbändigen Rohheit und dem Wahn früher
Acidtracks. Aber auch unser altvertrauter Freund Jack darf sich auf
der „Ritual EP“ ungehemmt austoben und kriegt mich als
altgedienten Veteranen natürlich direkt an den Eiern. Ganz grosses
Release, das es hoffentlich auch als 12“ gibt. In diesem Falle
verdienen sich The Deadstock 33s volle
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 7. April 2022
Kreayshawn - Something Bout Kreay [Columbia]
Natassia Gail Zolot a.k.a. Kreayshawn
gehört definitiv zu den Künstlern dieser Welt, die ohne soziale
Netzwerke noch immer im heimischen Kämmerlein an Beats und Rhymes
feilen würden, anstatt mit Plattenvertrag in der Tasche um den Globus
zu jetten. Der jungen Amerikanerin widerfährt dieses Glück
allerdings vollkommen zu Recht, rockt sie doch in der musikalischen
Schnittmenge zwischen Shystie, Lady Sovereign - wo ist die eigentlich
geblieben nach dem Intermezzo bei DefJam ? - , Mathangi Arulpragasam
a.k.a. M.I.A. und der Partytauglichkeit früher Beastie Boys-Alben
mit ihrem durchaus homogenen Debut jede Party zwischen HipHop, Grime,
Freestyle und Booty Bass. Das funktioniert sehr überraschend auch
über die lange Distanz, während andere ähnlich auf Party und
Krawall gebürsteten Acts im Vergleich dazu oftmals spätestens nach
der Hälfte ihrer Longplayer die Ideen ausgehen oder nerven.
Kreayshawn nicht und das ist sehr gut so.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Abonnieren
Posts (Atom)