Geboren im Sudan und beheimatet in
Brooklyn / NYC hat Ahmed Gallab in Sinkane seine musikalische
Inkarnation gefunden und liefert mit „Mars“ ein Album, das
problemlos Afrobeat, SpacedOut Funk und sphärischen IndiePop
fusioniert, ohne dabei schwer in die Ethno- / Exotica-Falle zu
stolpern. Vielmehr erinnert das Grundgefühl dieser Platte an die
schwerelos vertrippten Elemente der Stereo MCs zu „Connected“-Zeiten
ohne HipHop zu sein und bringt statt dessen twangende Gitarren,
Bläsersätze und freispielende Querflöten wieder zurück auf die
Tanzfläche der Wahl. Großes Kino, auch für Fans von SpaceJazz a la
Jimi Tenor.
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 29. Dezember 2022
Donnerstag, 22. Dezember 2022
The National Jazz Trio Of Scotland - Christmas Album [Karaoke Kalk]
Befindlichkeit? Weihnachten? Akustische
Gitarre oder Piano, Stimme und extrem zurückgenommenes Schlagwerk.
Ab und zu Mal ein elektronischer Ton. Sehr intim und ganz dicht dran,
ohne auch nur im Ansatz in Richtung Kitsch abzudriften. Musste ja
eigentlich mal irgendwer machen, den ganzen Klassikern ein neues,
konsumierbares Gewand anlegen. Karaoke Kalk lehnt sich mit diesem
Album thematisch zwar weit aus dem Fenster, hält aber die Balance
und liefert mutig, aber keineswegs schlecht ab. Im Gegenteil. Novelty
Folk at its best.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 15. Dezember 2022
Dennis Busch - Total Youth [Pingipung 036]
Niedlich und doch ein wenig nostalgisch
und angestaubt kommt Dennis Busch, besser bekannt als James Din A4,
mit seinem neuen Album auf Pingipung daher, das sich – laut
Waschzettel rein MPC-basiert – zwischen den Eckpunkten
Proto-Skweee, experimentellem DeepHouse und extrem verspielter
End-90er / Früh-2000er Electronica bewegt. In „Maximum Of
Simplicity“, dem wohl herausstechendsten Track des Albums, wagt
sich Herr Busch sogar an von Bratschen getragenen und in Glitch
verliebten DarkJungle mit hölzern steppenden Beats und einer Tendenz
zur Selbstdekonstruktion. Keineswegs schlecht und vor allem im Falle
von „Druids Of Discount“ sogar richtiggehend phonky.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 8. Dezember 2022
Thomas Azier - Hylas 002 [Hylas Records]
Drei Tracks, 13 Minuten Spielzeit.
Früher hieß das mal Maxi-CD und gehört eigentlich zu den
mittlerweile ausgestorbenen Musikformaten. Thomas Azier sieht das
jedoch ganz anders und liefert hier auf eben jenem Medium ganz groß
ab. Verortet zwischen sehnsuchtsvollsten Police’ismen und epischem
80er-geprägten SynthPop, der jedoch mit zeitgemäßem Beatgerüst
versehen trotz partieller Kitschigkeit durchaus einen Sinn für
Modernismen hat. Passt gerade zu meiner Stimmung, daher
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 1. Dezember 2022
Tangowerk by Nhoah - Innocent feat. Lulu Schmidt [R-O-T / Universal Pop]
Oha, da will aber jemand mit aller
Kraft nach oben in die Popcharts und zumindest mit dem Radiomix von
„Innocent“ kann die Rechnung sogar aufgehen. Epische, dick
aufgetragene Streicherpassagen, unschuldiger Gesang a la Lena ohne
komischen Akzent, Drama und ein bischen Bandoneon hier und da – das
geht auch im Radio zur Mittagszeit. Nhoah packt dann im sogenannten
Dubstep-Remix die Midrange-Bässe a la Skrillex und Rusko aus, ohne
dabei den Pop aus den Augen zu lassen und auch die anderen Mixe
schaffen den Spagat zwischen Club und Mainstream relativ schwerelos
und ohne Ausfall. Überraschend, aber unter den entsprechenden
Vorzeichen erstaunlich gut gelöst.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 24. November 2022
Emptyset - Unhexium / Collapsed [Raster-Noton 116]
Ja. Uneingeschränkt. Industrieller
BrokenTechno mit Hang zu extremer Verlangsamung, psychotischem
Brummen und durchaus bösartig verzerrten Strukturen, die in ihrer
Konsequenz so manchem Normalkonsumenten das Fürchten lehren.
Natürlich eignen sich Tracks wie diese nur bedingt für den
Tanzflur, wirken aber in ihrer ausproduzierten Skizzenhaftigkeit und
vor allem dank der fehlenden Richtung der vor sich hin um sich selbst
mäandernden Tracks angenehm verstörend. Gut.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 17. November 2022
Sebastian Groth - Housecore [Rewashed LDT]
„Filesharer Have Small Dicks“ steht
in Kleinstschrift auf der Platte. Das mag zwar angehen, ist aber so
ausgedrückt auch nicht wirklich korrekt und da auch „LDT“ meines
Wissenss nach nicht die korrekte Abkürzung für „limited“ ist,
wirkt das ganze Release schon vor dem Hören ein wenig lieblos
dahingezimmert. Ein Eindruck, der sich leider beim Soundcheck
bestätigt, denn zwei geloopte Saxophontöne auf uninspiriert und bis
zum Erbrechen komprimiert ballernden Bassdrums machen weder Sommer
noch House noch irgendeine Art von –core. Daran können auch die
Remixes aus der Feder von Mike Maass, Felix Bernhardt und Doublescore
nicht viel ändern und ich frage mich, wer diese Platte wo, wie, wann
oder warum spielen sollte.
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 10. November 2022
Spank Protest - Anti-Orgasm / Ask Yourself [Noise Manifesto]
Spank Protest liefern mit dem Sonic
Youth-Cover „Anti-Orgasm“ ein massives RaveTechno-Brett erster
Güte, das sich in eine Reihe mit Tracks wie der Bauhaus-covernden
Dave Clarke / Chicks On Speed-Kollaboration „What Was Her Name?“
oder den Empirion-Klassikern „Narcotic Influence“ und „Jesus
Christ“ einfügt und auch weit über den Techno-Floor hinaus für
Euphorie sorgt. Jetzt schon zeitlos und daher verwundert es wenig,
dass genannter Dave Clarke den Track unlängst in seiner White Noise
Radioshow spielte. „Ask Yourself“ spielt in einer ähnlichen
Soundliga, bemüht dann aber doch die digitalere NuRave-Spielart und
bleibt trotz hohem Abfahrtswert hinter erstgenanntem Tune ein wenig
zurück. Macht aber nichts.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Freitag, 4. November 2022
Drew Sky - Skydoisom 1 [Chiwax Classic Edition 002]
Und die nächste Wiederveröffentlichung
aus dem schier unerschöpflichen Dance Mania-Pool, diesmal aus dem
Jahre 1995 und mit fünf fast schon klassisch zu nennenden Disco-
und rohen UptempoHouse-Tracks - im Radikal Fear-Style zu jener Zeit
schon eher zu den weniger wahnsinnigen Veröffentlichungen des Labels
gehörend, auch wenn das Titelsnippet „Skydoism“ mit seinen
verspulten AcidBreaks nicht zwingend zum Dance Mania-Standard
gehörte. Back to the oldskool mit
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 27. Oktober 2022
Marco Marset - Touch The Bell [Avida 001]
Ein weiteres neues Label im
TechHouse-Zirkus, das sich mit seiner ersten Katalognummer gleich an
kristallklares Vinyl wagt und mit dem Original von „Touch The Bell“
auf der B-Seite dieser 12“ funktionalen Minimalismus ohne viel
unnötigen Schnickschnack liefert, sondern sich statt dessen auf das
Wesentliche besinnt. Soll heissen – ein Mikrovox-Snippet und ein
einzelner, dezent eingesetzter Ton genügen hier, um das Gerüst aus
Bassdrum und zurückgenommener Percussion zu ergänzen. So schraubt
man natürlich keinen Hit für die Ewigkeit, aber ein grundsolides
DJ-Tool, das über lange Zeiträume hinweg immer wieder und vor allem
ohne Abnutzungserscheinungen zum Einsatz kommen kann. Aufgabe
erfüllt. Tolga Fidan erliegt in seinem Remix der Versuchung, mit
verträumten Flächen und heruntergedrehtem Tempo ein eigenes Stück
für die späten Stunden im Club zu schrauben, während Steven Cock
sich auf Reduktion besinnt und einen sich fast unmerklich schleichend
steigernden Mix liefert, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort in
den richtigen Händen zur Waffe werden kann obwohl eigentlich nicht
sonderlich viel passiert.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 20. Oktober 2022
F.O.R.N.I.X. - Munda / Minoah [Efee Records 002]
Hübsch dunkelgrünes Whitelabel-Vinyl
mit passendem Stempel – da hat jemand sich schon der Optik wegen
einen Bonuspunkt verdient, denn für so etwas hege ich Sympathien.
Allerdings hebt dieser das vorliegende Release auch nur auf ein
semi-durchschnittliches Niveau, denn auch wenn die Bassdrum treibt
und die leicht verspult durch den Raum wabernd-vertrippten Stimmen in
„Munda“ gut inszeniert sind, strapaziert die bemüht leiernde
Mundharmonika doch die Nerven auf Dauer etwas sehr stark. Ebenso
verhält es sich leider mit dem Van & Miss Remix von „Minoah“ und
da auf vorliegender 12“ A- und B-Seite auch noch die gleichen
Tracks beheimaten gibt es nicht mehr als
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 13. Oktober 2022
Sandro Beninati - Shamanik [Ton Liebt Klang Records 013]
Ton Liebt Klang. Die Niedlichkeit kennt
keine Grenzen und ähnlich harmlos geht’s natürlich auch auf
dieser Platte zu. Belangloser TechHouse mit ein bisschen
Offbeat-Geraffel, damit es sich Open Air im Grünen auch hübsch
feiert, auch wenn im Endeffekt stundenlang immer die gleichen Presets
in leicht abgeänderten Variationen laufen. Remixe gibt’s von Andy
Kohlmann, Arts & Leni und Mike Wall, die dem Original auch keine
aufregendere Seite abgewinnen können. Technisch geht das alles
durch, aber ich langweile mich musikalisch zu Tode. Hier wäre das
Vinyl tatsächlich verzichtbar gewesen, für den Mut trotzdem welches
zu pressen – und nur dafür - gibt’s
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 6. Oktober 2022
Max Buschfeld - Times New Romance [Mother 004]
Nicht zwingend aufregend, aber doch
durchaus effektiv nähert sich Max Buschfeld mit seiner „Times New
Romance EP“ dem Thema House und spielt im Titeltrack mit einer
Mischung aus reduziertem Pumpen und äußerst sexy abgewandelten
Oldskool-Stabs, die Ohren und auch Herzen öffnen können und so
manchen Altraver in seliger Erinnerung schwelgen lassen, ohne eins zu
eins kopieren zu wollen. Uplifting hiess dieser Vibe früher einmal
und auch der Remix von Rhadow & Ntfo bewegt sich in diesem
musikalischen Dunstkreis, während „Home“ auf der Flipside
Bronski Beat-Basslines mit smoothem (Neo)Trance vereint und im Remix
sogar hymnenhaft in Richtung BrokenHouse mit Pianolicks mutiert.
Fein.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 29. September 2022
Letherette - Featurette [Ninja Tune]
Mit den vier Tracks dieser Single
kündigt sich für 2013 ein weiteres Debut-Album auf Ninja Tune an,
das das aus Wolverhampton stammende Duo Andy Harber & Richard
Roberts a.k.a. Letherette in den Focus der Öffentlichkeit hieven
soll - auch wenn es weitestgehend rätselhaft bleibt, warum diese
jetzt plötzlich die Erlösung in nebelhaft zerfiltertem FrenchHouse
und süßlichen Future-R’n’B-Ergüssen finden sollte, noch dazu
auf Ninja Tune, das eigentlich mit derartigem Sound bislang recht
wenig am Hut hatte. Diese Platte hinterlässt Fragen, auch wenn
„Wecko“ durchaus passabel verträumten Bleepstep mit
Glockenspiel-Sounds fusioniert.
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 22. September 2022
Lapalux - Some Other Time [Brainfeeder / Ninja Tune]
Verglitchte Electronica trifft auf
Skweee und nebulöse Pop-Attitude, die nie wirklich zum Song wird,
aber doch immer hart an der Grenze zu Selbigem operiert. Nach
WitchHouse jetzt also WitchPop? Mit Einflüssen von Jazz sogar?
Gemessen an der hohen Zahl ähnlich verorteter Veröffentlichungen
dieser Tage könnte sich hier ein neuer Trend auftun.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 15. September 2022
Farbaromat - Golden Over / Over [Concorde Club Recordings]
Und auch auf diesem noch aktuellen
Concorde Club-Release lässt sich eine gewissen Affinität zu frei
fliessenden Trancemomenten und warmen Bassflächen nicht verleugnen,
die sich hier allerdings mit luftiger DubTechno-Würzmischung und
süßlichen Frauenvocals in einem Topf köchelnd präsentieren und
sich auf der balearischen Terrasse genau so gut machen wie im
WarmUp-Set zu einer langen Feiernacht, am besten im direkten Mix mit
Telescope’s 2002er Release „So Bad“ auf Combination Records.
Sweet.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 8. September 2022
Aparde - Eintausend Krieger [Concorde Club Recordings]
„...sind unsere Ziele nun klar
definiert, wir wollen ein ernstzunehmendes Recordlabel werden.“ Ein
hehres Ziel und so ausformuliert natürlich auch einer gewissen
Niedlichkeit nicht entbehrend, aber was Aparde hier mit „Eintausend
Krieger“ abliefert ist tatsächlich seriöser OldskoolTrance, der
stilistisch einer Zeit Tribut zollt in der noch nicht zwingend wilde
Arpeggios und wüste Trommelwirbel das Bild von Trance prägten
sondern warm-flutende, organisch-melodische Strukturen, die am Ende
einer langen Partynacht den schweißnassen Raver mit einem
glücklichen Lächeln sanft in die Morgensonne entsenden konnten.
Genau danach klingt sowohl der Titeltrack in Original- und
Remixversion als auch „Komplex“ und es gibt wenig Zweifel daran,
das ich diese Tracks in 1993/94 geliebt hätte. Und eigentlich
kriegen sie mich auch heute noch auf ziemlich hohem Niveau.
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 1. September 2022
FaltyDL - Straight & Arrow [Ninja Tune]
Mit der Single „Straight & Arrow“
liefert FaltyDL einen weiteren Teaser für sein neues Album
„Hardcourage“, das in Kürze auf seinem eigenen Label Blueberry
Records in Zusammenarbeit mit Ninja Tune erscheint und – so scheint
es – den Anschluss an derzeit hippe Namen sucht, zu denen FaltyDL
dieser Tage natürlich selbst gehört. Weicher, verspielter House mit
Future Garage-Bezug sowie Remixe von Four Tet, Mike Q und Gold Panda
machen „Straight & Arrow“ kompatibel mit dem
Hipstermainstream, lassen an verträumte Herbstabende mit güldenen
Sonnenuntergängen denken und liefern durchaus Momente zum
Händchenhalten im Club, überraschen allerdings auch nicht
sonderlich mit Innovation. Solider Stoff, aber kein wirklich großer
Wurf.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 25. August 2022
Fraktus - Millenium Edition [Staatsakt]
Fraktus waren der große Hype im
Vorfeld des diesjährigen Reeperbahnfestivals, gehandelt und promoted
als die vergessenen Erfinder des Techno, als Bindeglied zwischen
Krautrock und NDW, als Initialzündung und Einfluss für die Stadium
Techno-Epigonen von Scooter und mit dem Song „Supergau“
Inspirationsquelle für Wetsbam’s „Sonic Empire“. Alles Humbug
der ersten Kategorie, aber zumindest der Sound hält sein
Versprechen, denn in der Musik Fraktus’scher Prägung schwingen die
Genialen Dilettanten des betongrauen Berlin der Frühachtziger Jahre
ebenso lebhaft mit wie die Proto-NDW jener Zeit, die sich vor allem
in den Hitsingles to be „Affe Sucht Liebe“ – übrigens auch
geremixt von Alex Christensen – und „Mann“ Gehör verschafft.
Die Frage nach der wahren Identität der Bandmitglieder bleibt hier
bewusst ungeklärt, aber wer bei einer wunderschönen Textzeile wie
„Lady Godiva dein Pferd ist müde...“ immer noch darüber
nachsinnt in welchem Hamburg-spezifischen Kontext ein derartiges
Projekt wohl entstehen kann, dem ist an dieser Stelle auch nicht mehr
wirklich weiterzuhelfen. „Jagt den Fuchs. Da ist der Fuchs.“ Ohne
Worte.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 18. August 2022
Monokle - Saints [Ki Records]
Mit seinen noch jungen 26 Jahren
veröffentlicht der in St. Petersburg beheimatete Produzent Vlad
Kudryavtsev a.k.a. Monokle schon sein fünftes Album insgesamt, tritt
aber mit „Saints“ zum ersten Mal mit einem Solowerk auf dem
physischen Tonträgermarkt in Erscheinung und erweitert damit seine
Zielgruppe erheblich, zumal die Liebhaber klassischer
Electronica-Klänge in der Regel wohl zu einer Generation zählen,
die nicht nur mit der Haptik realweltlicher Medien aufgewachsen
sind, sondern auch in Form von Compilations wie der legendären „Artificial
Intelligence“-Reihe mit entspannten, aber tiefgehenden Ausflügen
in elektronische Welten jenseits der geraden 4/4 Bassdrum
sozialisiert wurden. Ohne die üblichen Vertreter jener Soundwelten
erneut als Referenzpunkt zu zitieren, ergibt sich ein Bild aus dem
Wissen um Monokle’s Vorliebe für frühe Warp
Records-Veröffentlichungen und IDM im Allgemeinen, auch wenn der
IDM/Pop-Crossover „Slower“ als eher unnötiger Versuch aus dem
Rahmen fällt, der zuweilen auch Bezüge zu kontemporärer Bassmusik
zulässt. Diesen Track ausgenommen gibt es verdiente
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 11. August 2022
P.O.S. - We Don’t Even Live Here [Rhymesayers Entertainment]
HipHopElectroRock. Genau in dieser
Schreibweise steht es auf dem Waschzettel. „Wir wollen alles auf
einmal sein“ wäre wohl eine treffendere Formulierung gewesen und
so klingt P.O.S. wie eine unausgegorene Mischung aus BigBeat in den
letzten Zügen, Eminem-Klonen, ein bischen Hoffnung auf Radioeinsatz
und Anerkennung in der Popwelt und der Resterampe der kurzfristig
erfolgreichen Crossover-Szene. Wer das jetzt wie oder warum braucht,
lasse ich mal für alle diejenigen dahingestellt, die gut von gut
gemeint unterscheiden können. Nach ein paar Drinks besoffen zu „They
Can’t Come“ auf einem Konzert rumhüpfen erscheint mir allerdings
eine halbwegs sinnvolle Beschäftigung. Deshalb dann doch noch
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 4. August 2022
DJ Scientist - For Better For Worse [Equinox Records]
Ein überaus deepes und vor allem
erstaunliches Debutalbum, das DJ Scientist hier auf Equinox vorlegt,
entstanden doch die meisten Tracks in ihren Erstfassungen in den
Jahren 2001 bis 2006 und wurden dann aus diversen Gründen erst mit 6
Jahren Abstand erneut überarbeitet. Musikalisch jedoch greift DJ
Scientist noch viel weiter und bis in die 90er zurück und liefert
mit „For Better For Worse“ ein vorwiegend Sample-basiertes
TripHop / Instrumental HipHop-Album, das sich selbst vor absoluten
Klassikern wie DJ Shadow’s „Entroducing“ nicht zwingend
verstecken muss. Beat- und Samplezauberei in Reinkultur und mit dem
Track „Autumn Leaves“ huldigt er dem Blues im TripHop ebenso
ergreifend wie einst DJ Signify mit „Winters Going“ auf Lex
Records. Nice one.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 28. Juli 2022
Two Fingers - Stunt Rhythms [Big Dada]
Nachdem ich persönlich die Two Fingers
a.k.a. Amon Tobin und Joe Chapman nach ihrer 2009er Debutsingle „What
You Know feat. Sway“ eigentlich ursprünglich als neue
Grime-Hoffnung verbucht hatte, entwickelte sich das musikalische
Schaffen der beiden Produzenten in andere Richtungen und ist jetzt
mit dem dritten Album irgendwo zwischen hochkompromierten
HipHop-Instrumentals, CutUp-EDM und einem brüllend lauten Echo von
dem angelangt, was sich einst vor langer Zeit mal NuRave nannte.
Sägezahnbässe, Glitches und stotternde Rhythmen en masse, dazu
natürlich die ungezügelte Teilnahme am so genannten Loudness War
und mit dem „Defender Rhythm“ lässt sich sogar noch eine weit
entfernte Grime-Verortung ausmachen, auch wenn die Full On-Attitude
mit einem Dauerfeuer von „sonic events per split second“ auf
Dauer anstrengend werden kann. Love it or leave it, dazwischen geht
bei diesem Album wohl wenig.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 22. Juli 2022
Lucas Santtana - The God Who Devastates Also Cures [Mais Um Discos]
Melancholic Listening – gibt es das
schon? Wenn nicht, ist der Begriff hiermit geclaimed und Lucas
Santtana’s Album das Blueprint für dieses Genre. Organische
HipHop- und BrokenBeats aller Art treffen auf klassische
brasilianische Musik und die ihr innewohnende Melancholie und
Sehnsucht, verschmelzen dabei vollends miteinander und bilden ein
natürlich wirkendes, zuweilen Jazz-durchwirktes Konglomerat, anstatt
zu einem artifiziellen Skelett zu erstarren und mit aufgesetztem
Exotica-Bonus zu kokettieren. Dabei hilft natürlich Lucas Santtana’s
brasilianische Herkunft und seine langjährige Erfahrung mit
sogenannter Fusion-Musik, interpretierte er doch schon auf seinem
2000er Debut originäre Strassenmusik seines Landes neu und mischte
diese mit europäischem ElectroPop. Und auch hier geht die Rechnung
auf, denn „The God Who Devastates Also Cures“ ist nicht weniger
als ein fast perfektes Album für spätherbstliche Regentage, selbst
wenn mensch im Regelfall mit lateinamerikanischer Musik wenig
anfangen kann.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 15. Juli 2022
Anders Ilar - Elva [Shitkatapult Strike 139]
Mit seinem elften Künstleralbum und
einem an diese Zahl angelehnten Produktionskonzept schliesst sich für
Anders Ilar nach neun – nicht: elf - Jahren mit „Elva“ ein
Kreis, veröffentlichte er doch schon sein Ambient-geprägtes Debut
„Everdom“ seinerzeit auf Shitkatapult. Vom ambienten Ansatz
jedoch ist hier nicht mehr übrig geblieben, selbst wenn das Album
mit seinen elf Tracks und 1:11:11 Stunden Laufzeit durchaus im
heimischen Ohrensessel funktioniert. Statt dessen bewegt sich der
schwedische Produzent hier auf den Pfaden von klassischem Electro mit
dunklen Einflüssen und Atmosphären, ganz im Sinne von Acts wie
z.b. Dopplereffekt, Heinrich Mueller oder auch The Exaltics. Wer bei
diesen Namen die Ohren spitzt ist mit diesem Album durchaus
konsequent gut beraten, ebenso wie alle Anhänger Space Night’scher
Electronica-Konstrukte, denen sich Anders Ilar im zweiten Teil des
Albums verstärkt widmet.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 8. Juli 2022
Naytronix - Dirty Glow [Plug Research 130]
Mit einem seltsam verschwebten und
melancholieschwangeren Titeltrack öffnet sich die Welt der Naytronix
unter der Leitung von Nate Brenner, der mit diesem Projekt auf Plug
Research irgendwo zwischen Shoegaze / Indie, mehrstimmigem
Harmoniegesang, Filmmusik und verquerer Exotica mäandert und sich
dabei nie so recht zwischen Track und Song entscheiden kann. Musik
aus einer Zwischenwelt sozusagen, die es trotz vorwiegend angenehmer
Klänge weder dem Konsum- noch dem Rezensenten wirklich leicht macht.
Letzterer verbleibt mit fragendem Blick und vergibt leicht verwirrte
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 30. Juni 2022
Spleen United - School Of Euphoria [Tyler Nation]
Schon wieder Dänemark könnte mensch
an dieser Stelle fast sagen. In ihrem Heimatland bereits im Januar
diesen Jahres veröffentlicht, sind die Titel des Album „School Of
Euphoria“ seit dem in Dauerrotation im dortigen Radio – kein
Wunder, definieren Spleen United mit ihrem Album doch modernen
Synth- / ElectroPop für die Jetztzeit und verneigen sich mit ihren
üppigen Streicherarrangements vor den ganz großen Helden des
Genres, lassen auf der anderen Seite jedoch auch Stile wie Acid,
Chemical Beats oder zuweilen ElectroHouse in kleinen Dosen mit
einfließen und dürften damit auch in Deutschland einen schnellen
Zuwachs ihrer Fangemeinde verbuchen.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 23. Juni 2022
LCMDF - Mental Health [FAN Records]
Wenn eine Band neben
Selbsthilfeliteratur auch TLC, Weezer und die Chemical Brothers als
Inspirationsquellen angibt, klingt das in erster Linie erst einmal
reichlich merkwürdig. Wenn dann als zusätzlicher Einfluss noch die
späten 90er und frühen 00er Jahre dazukommen wird es zumindest aus
musikalischer Sicht reichlich obszön. Trotzdem erschafft das
finnisch-schwedische Duo LCMDF aus dieser kruden Mischung eine
angenehm angerauhte Variante aktueller Popmusik, die trotz
Radiotauglichkeit Kante zeigt und sich dadurch klar vom Casting- und
EDMquatsch in den Charts abhebt. Wenn die beiden Damen mit einem
Track ihrer aktuellen EP einen Hit landen, sei es ihnen vom Herzen
gegönnt. Erfrischend.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 16. Juni 2022
Knobs / Splatter - Ritual EP [Kaputt Ltd 001]
Und auch hier gibt es Techno der dunkel
reduzierten Spielart, wie sie dieser Tage unter anderem von Labels wie
Sandwell District, Traversable Wormhole und natürlich ihrer
zahlreichen Klone propagiert wird. Es herrscht reduzierte Spannung,
Hall und Reverb werden großgeschrieben ohne wirklich DubTechno zu
sein und die Remixe von Coe Ter One und Luis Flores liefern
Variationen im Detail während D. Carbone sich einem Grenzgang
zwischen HardTechno und heruntergepitchtem Hardcore widmet und damit
dem Labelnamen durchaus gerecht wird. Veröffentlicht wird das Ganze
übrigens auf weißem Vinyl, aber das nur als Randnotiz nebenbei.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 9. Juni 2022
Secluded - Blinded [Enemy Records Ltd 008]
Amtliches Brett. Dieser Ausdruck
scheint durchaus passend für die dunkel-monotone, technoide
Ausrichtung dieser 12“, die neben den Originalen der Tracks
„Blinded“ und „Impression“ mit Remixen von Sigha und Ray
Kajioka aufwartet. Musikalisch geht es natürlich um Techno, der mit
raumgreifenden Bassdrums seinen Einsatz in großen Lagerhallen
fordert und dort zur späten Stunde den Kitt aus längst mürbe
gewordenen Fensterfronten hämmert. Musik für industrielle
Brachlandschaften.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 2. Juni 2022
Aubrey - Dot 1 [Dot 001]
Während Allen Saei a.k.a Aubrey im
mittlerweile einundzwanzigsten Jahr seiner Produzentenkarriere mit
dieser Veröffentlichung weit in der Geschichte zurückgreift, sich
in Reduktion übt und allein mit einer ständig modulierten, leicht
verhallten und bestätig dem DetroitTechno als auch dem Gedanken von
Acid verpflichteten Synthlinie die Spannung über die gesamte
Laufzeit des Originaltracks aufrecht erhält, geht Paul Mac mit
seinem Remix weniger subtil an die Sache heran und übt ordentlich
Druck auf die ohnehin schon hart ravende Tanzfläche aus bis wirklich
niemand mehr stillsteht. Der zweite Remix hingegen kommt von Miles
Sagnia und fällt im direkten Vergleich aufgrund von unausgewogenen
Soundverhältnissen, einem sehr seltsamen Mixdown und einer fast
unangenehmen Nähe zu Psytrance und Goa aus dem Raster. Für Original
und Paul Mac gibt’s
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 26. Mai 2022
Peja - No Feelings EP [Hidden Recordings 019]
Das in New York beheimatete Label
Hidden Recordings feuert dieser Tage aus allen Rohren und beglückt
auch mit dieser 12“ alle Liebhaber des druckvoll bollernden
Technosunds, die großen ranzigen Industriehallen den definitiven
Vorzug gegenüber kleinen hochgezüchteten Stylerclubs geben.
Durchaus zu Recht, denn die Tracks auf dieser EP brauchen Räume -
Platz, um sich vollends zu entfalten und der Bassgewalt der zuweilen
bösartig brummenden Ravesignale Tribut zu zollen. Das kann man in
dieser Form durchaus gut finden und vielen anderen Releases dieser
Tage vorziehen. Sollte man vielleicht auch, selbst wenn es hier mehr
um profane Funktionalität denn um wahre Innovation geht. Gute
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 19. Mai 2022
Zee & Eli - Release Yourself EP [ZiiZii Records]
Mit ihrer neuen 5-Track EP begeben sich
Zee & Eli auf die Suche nach DeepHouse mit Glitz und Glamour und
bemühen dabei zuweilen sogar schwer nach den frühen 90er Jahren
klingende Diva-Vocals, Cowbells, Handclaps und weitere gängige
Klischees, die mich persönlich schwer an Acos CoolKAs' 2006er Debüt
„Intergalactic“ auf dem längst vergangenen Force Tracks-Label
erinnern und – gäbe es das Label noch – dort auch heutzutage
gut aufgehoben wären. Auf sehr sympathische Weise retroid und
perfekt für kleine, rotplüschige, ausschliesslich von fähigen
Residents beschallte Clubs, von denen es dieser Tage viel zu wenige
gibt.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 13. Mai 2022
Carlo Sanchez - Stability EP [Unike Muzik 003]
Discogs weist als Herkunftsland des
Labels Unike Muzik Mexico aus, gepresst ist diese 12“ allerdings in
Deutschland und wenn mensch dem Waschzettel glauben schenkt, kommt
Carlos Sanchez aus Spanien und ist dort ein aufsteigender Stern am
Produzentenhimmel. So weit erst einmal der grobe multinationale
Kontext und auch musikalisch geht es mit internationalem Flair
weiter, flirtet die reduzierte, aber stetig pumpende House Music auf
dieser EP doch stetig mit den stilistischen Ergüssen von Produzenten
wie DJ Fex oder David Duriez, behält aber auch frühe
DiscoHouse-Variationen im Sinne eines DJ Sneak ebenso im Blickfeld
wie die längst vergangene, unaufgeregte Coolness des Big Apple.
Zeitloser Stoff für alle, die tiefgehenden House in seiner
klassischen Ausprägung zu schätzen wissen.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 5. Mai 2022
Johnny Fiasko - 100% Acid EP [Artistika 004]
Vielversprechender Titel, aber leider
schwach umgesetzt. Obwohl ich im Normalfall zu den Leuten zähle, die
auf Grund ihrer frühen Sozialisation mit AcidHouse eine quasi
genetisch bedingte Schwäche für alles was fiepst und zwirbelt
haben, fehlt mir hier doch ein wenig die Authentizität und vor
allem die nötige Roughness um in wirkliche Begeisterung
auszubrechen. Sowohl die blubbernden Acidlines als auch der Rest der
Produktion wirken plastikhaft geklont und dann wie vorsätzlich in
Zügel gelegt, wodurch natürlich der Charme des Ganzen etwas verloren
geht. Schade auch, dass sowohl Rio Padice als auch Chris Carrier mit
ihren Remixen auf der Flip weit hinter ihren Möglichkeiten
zurückbleiben und ebenfalls nur Durchschnittsware liefern, obwohl
vor allem letztgenannter bekanntlich auch anders kann.
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 28. April 2022
Arts And Lohr - Das Buffet Ist Eröffnet [Ostfunk Records 026]
Es ist noch nicht allzu lange her, dass
ich mich an ähnlicher Stelle über NDW (= Neue Deutsche Witzigkeit)
im sogenannten TechHouse-Business ausgelassen habe und diese EP
trifft mit hochoriginellen Titeln wie „Weniger Ist Meer“,
„Orientalfahrt“ und „Ein Indianer Kennt Kein Bart“ – wenn
schon, dann „keinen...“!!! – genau den von mir angesprochenen
Punkt. Originalitätsbemühen um jeden Preis und wenn’s peinlich
klingt, dann war man halt bei der Namensfindung im Studio besoffen.
Sorry, aber mir vergeht da schon jetzt der Appetit auf’s Buffet und
leider werde ich musikalisch diesmal nicht positiv überrascht. Der
Hörtest liefert extrem durchschnittlichen TechHouse- / Minimalbrei
mit pumpenden OpenAir-Qualitäten und allerlei mehr oder minder
witzigen Sampeleien (u.a. Indianer- und Klezmerkram) – das taugt
zwar für die illegale Feierei im Grünen rund um die Mecklenburger
Seenplatte, weil da ohnehin die meisten bis obenhin druff und neben
der Spur sind, fällt bei mir aber genau deswegen durch. Braucht
irgendwie niemand, aber für die technisch anständige Produktion
gibt’s trotzdem
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 22. April 2022
Velve - Novelettes Of Love: The Remixes [Velve Music]
Auch wenn Velve mit ihrer laut
Waschzettel samtigen Stimme wohl in diversen Navigationsgeräten
auftaucht, hätte sie es vielleicht bei ihrer Sprechrolle belassen
sollen. Nicht, weil sie nicht singen könnte, aber weil diese Art
sehnsuchtsvoller Schmachtmusik mit Plastikattitüde auf
elektronischer Basis eigentlich schon im letzten Drittel der 90er
irgendwann mal durch war. Das gilt vor allem für den Alex B Smoove
Remix von „Comin By“, der nun wirklich jedes abgehalfterte
TripHop-/ Balearic-/ Lounge-Klischee bis zum Erbrechen bedient und auch
die technisch ausgereiften Clubmixe von Ziggy Kinder und Matthias
Schaffhäuser kommen gegen das melancholische Leiden in Velve’s
Stimme nicht wirklich an. Ernsthaft überflüssig.
0/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
0/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 14. April 2022
The Deadstock 33s - Ritual EP [Solitary Cyclist]
Justin Robertson und sein The Deadstock
33s-Projekt auf einem vollkommen zu bejahenden Trip in Richtung
KrautDisco und (Neo)Cosmic im Sinne von Projekten wie Padded Cell
oder Emperor Machine. Roh, ungeschliffen und im allerbesten Sinne
vollanalog wird hier den psychedelischen Sounds alter Echomaschinen
ebenso gefrönt wie der unbändigen Rohheit und dem Wahn früher
Acidtracks. Aber auch unser altvertrauter Freund Jack darf sich auf
der „Ritual EP“ ungehemmt austoben und kriegt mich als
altgedienten Veteranen natürlich direkt an den Eiern. Ganz grosses
Release, das es hoffentlich auch als 12“ gibt. In diesem Falle
verdienen sich The Deadstock 33s volle
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 7. April 2022
Kreayshawn - Something Bout Kreay [Columbia]
Natassia Gail Zolot a.k.a. Kreayshawn
gehört definitiv zu den Künstlern dieser Welt, die ohne soziale
Netzwerke noch immer im heimischen Kämmerlein an Beats und Rhymes
feilen würden, anstatt mit Plattenvertrag in der Tasche um den Globus
zu jetten. Der jungen Amerikanerin widerfährt dieses Glück
allerdings vollkommen zu Recht, rockt sie doch in der musikalischen
Schnittmenge zwischen Shystie, Lady Sovereign - wo ist die eigentlich
geblieben nach dem Intermezzo bei DefJam ? - , Mathangi Arulpragasam
a.k.a. M.I.A. und der Partytauglichkeit früher Beastie Boys-Alben
mit ihrem durchaus homogenen Debut jede Party zwischen HipHop, Grime,
Freestyle und Booty Bass. Das funktioniert sehr überraschend auch
über die lange Distanz, während andere ähnlich auf Party und
Krawall gebürsteten Acts im Vergleich dazu oftmals spätestens nach
der Hälfte ihrer Longplayer die Ideen ausgehen oder nerven.
Kreayshawn nicht und das ist sehr gut so.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Donnerstag, 31. März 2022
Satellite Stories - Phrases To Break The Ice [XYZ Berlin]
In Skandinavien muss irgendwas sein –
Wasser, Elfen, Trollkraut, whatever... . Anders ist es nicht mehr zu
erklären, dass aus diesem weitgehend dünn besiedelten Zipfel Europas
alle Nase lang neue Bands aus dem Boden schießen wie hier Pilze im
Wald nach einem kräftigen Sommerregen. Zwar ist mir persönlich
der Sound der finnischen Indieband Satellite Stories auf ihrem
Debutalbum tendenziell ein wenig zu glatt und trotz unmittelbarem
Tanzbefehl zu handzahm, wird aber genau so vom Indienachwuchs geliebt
und füllt die Dancefloors der einschlägigen Veranstaltungen in
diesem Genre mit ziemlicher Sicherheit nach den ersten Akkorden. Von
Konzerten ganz zu Schweigen, denn „Phrases To Break The Ice“
riecht geradezu nach einer ekstatisch schwitzenden Crowd in kleinen,
dampfend-heißen Venues mit maximaler 300er Kapazität.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Freitag, 25. März 2022
Errors - New Relics [Rock Action / PIAS]
Nach zwei Jahren Veröffentlichungspause
sind die schottischen Errors mit einem neuen Album zurück und
verfolgen weiterhin unablässig den eingeschlagenen Pfad zwischen
Cosmic, ProgRock und kitschigen Synthesizer-Wällen, vermischen das
ganze mit der Melancholie von ChillWave und zuweilen Elektro-Feeling
der 80er Jahre und kreieren so ein opulentes musikalisches Mahl, das
an mancher Stelle etwas zu üppig und dick aufgetragen wirkt, an Süße
nicht vermissen lässt und doch in sich gesehen selbst für
Nicht-Fans vollkommen stimmig wirkt.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Freitag, 18. März 2022
Sonnymoon - Sonnymoon [Plug Research]
Schön. Mehr braucht es eigentlich
nicht, um das zweite und selbstbetitelte Album des aus Boston
stammenden Duos Sonnymoon zu beschreiben. Intimer Vocal-TripHop
trifft auf von Flächen getragene Shoegazerelektronik, der
verschwebte Geist von Acts wie Boards Of Canada spielt ebenso eine
Rolle wie die ruhigen Stücke einer Björk Gudmundsdottir in ihrer
„Hunter“-Phase und alles zusammen vereint sich zu einem Album,
das in diesem Herbst seinen Platz in jedem anspruchsvollen
Plattenschrank des Landes finden sollte. Schwer empfehlenswert, auch
wenn „Just Before Dawn“ zum Schluss noch einmal überzogene
Streicherklischees bedient.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Freitag, 11. März 2022
Ulna - Ligment [Karlrecords]
Da ist er wieder, der Phonk in der
elektronischen Musik. Besser ausgedrückt im Electronica-Segment. Das
spezielle Element, das auch die frickeligsten, ins Fragmentarische
zersplitterten, von weltraumkalten Flächen und drohend brodelnden
Bässen begleiteten IDM- oder GlitchBeats noch zu einem Thema für
Tanzfläche macht, das im richtigen Moment Schub bringt und den
ergriffenen Körper mit dem in ihm wohnenden Geist vollautomatisch in
ein endloses Groovenirvana jenseits von Raum und Zeit entführt.
Siehe auch: frühe Autechre, Funkstörung, Passarani, Scarcubem,
Rekall und / oder sogar Aaron Spectre auf seinem mittlerweile lang
eingestellten Moonbunny-Label. Es stottert, knackt und glitched an
allen Ecken in der Musik des italienischen Duos Ulna, aber der Phonk
hält alles zusammen, bildet die Klammer die Jack für House Music
ist. Phonk ist Gott. Gott ist Phonk. Und dieses Album limitiert auf
222 Exemplare. Kauft es und betet es an.
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Donnerstag, 3. März 2022
JJ Doom - Key To The Kuffs [LEX / Cooperativ Music]
Mutant Hiphop galore. Nachdem der
kurzfristige Hype um dieses Genre und die ihm verschriebenen Labels
wie Anticon oder auch eben LEX schon vor Jahren abgeklungen ist,
brütet es im Untergrund beständig weiter. So finden unter dem
Pseudonym JJ Doom die Protagonisten Danger Mouse und MF Doom zusammen
und liefern ein Album, das so in dieser Form auch schon vor exakt 10
Jahren hätte erscheinen können, ohne heutzutage dated zu wirken.
Die Beats sind vertrackt und geprägt von Electronica, die Raps
fliessen frei und frei assoziiert zuweilen auch neben klassischen
Schemata her, kicken trotzdem auf der Tanzfläche und begeistern
sowohl TrueSkool HipHopper als auch anders assoziierte Hörer. Als
Gäste dabei sind unter anderen Damon Albarn und Beth Gibbons, die
mit ihren spröden und doch elfenhaften Vocals den Track „GMO“
veredelt. Fett.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 26. Februar 2022
Jonathan Boulet - We Keep The Beat Found The Sound See The Need Start The Heart [Modular]
Ist das jetzt Mathrock-Emo für die
Indiefraktion? Epische Chöre, ratterndes Drumkit-Feuer auf
Hyperspeed, komplexe Arrangements mit rasenden Tempowechseln und doch
immer das Ohr nah genug am Pop, dass der Wurm tanzt. Das ist
abwechslungsreich und zum Teil sogar spannend, ebenso wie die
wechselnde Instrumentierung und sogar die partiell auftauchenden
Weltmusikbezüge fallen hier nicht weiter ins Gewicht, obwohl
„Ethno“ per se schon lange als Thema durch ist. Auf die lange
Distanz gesehen ist diese Mischung jedoch ein bisschen viel des Guten
und wird nach ca. der Hälfte des Albums zunehmend anstrengend.
Reinhören lohnt trotzdem.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Donnerstag, 17. Februar 2022
Borealis - Voidness [Origami Sound]
Verwirrend und extrem
stimmungsabhängig. Beim ersten Testlauf fast unerträglich dicht an
WitchHouse & Co., beim zweiten Anlauf dann beruhigend,
wunderschön vernebelt und mit seinen verträumten Flächenkonstrukten
auf der Basis frickeliger Electronica-Strukturen hart an der Grenze
zum perfekten Herbstalbum, bei dem auch die vielzitierten Boards Of
Canada mit dem Echo ihres Überalbums „Music Has The Right To
Children“ zumindest musikalisch als referenzieller
Anknüpfungspunkt gedient haben dürften. Für den zweiten Eindruck
gibt es
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Donnerstag, 10. Februar 2022
Why? - Mumps, etc, [City Slang]
Was sagt mensch denn dazu? Ein Mutant-
/ Backpacker HipHop / IndieFolk-Konzeptalbum über Krankheiten, mit
Pinocchio und Wal Kinderbuchillustration auf dem Cover. Nicht, das
ich jetzt bibelfest wäre, aber der mit dem Wal war bestimmt nicht
Pinocchio. Zwischendurch ein bischen Texmex / Americana-Feeling im
Hintergrund, eine relaxte und freundliche Atmosphäre, Dopeness,
freie Flows und ein breites Crossover-Potential in Richtung Shoegaze
mit einem Touch BritPop. Klingt wild? Ist aber ein angenehmes
Hörerlebnis und hat sich seine Wertung vollends verdient.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 5. Februar 2022
Moon Duo II - Circles [Souterrain Transmissions]
Auch mit dem zweiten Full Length-Album
der Band Moon Duo, einem Seitenprojekt des Wooden Shijps-Gründers
Ripley Johnson, bleiben Souterrain Transmissions der jüngst
eingeschlagenen Linie treu, setzen ihren Strang von PostFolk /
PostIndie-geprägten Veröffentlichungen fort und liefern das
perfekte Anschlussalbum zum jüngst dort erschienen Longplayer der
Band The Fresh & Onlys. Im Gegensatz zu diesen spielen hier
Elemente wie verstärkerinduzierte Verzerrung, der Einsatz von
Slide-Gitarren und vor allem eine gehörige Portion erdiger Schmutz
eine wichtige Rolle, dank dessen sich im Verlauf des Albums eine
gesunde Nähe zum sogenannten Southern Rock nahezu aufdrängt,
obwohl auch hier trotz allem auch immer noch eine gewisse Intimität
mitschwingt.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Freitag, 4. Februar 2022
Various Artists - Kapitel 3 [BlackFoxMusic]
Das Berliner Label BlackFoxMusic mit
seiner dritten Werkschau auf Doppelvinyl, die neben Tracks der
Zugpferde Frank Müller a.k.a. Beroshima und Remute vor allem
Material von bisher tendenziell noch wenig in Erscheinung getretenen
Künstlern wie Komsomol, Martin Matiske, We Are Detox, Trockensaft
und anderen featured, die sich in verschiedenen Varianten vorwiegend
4-2-the-Floor basierter Clubmusik ergehen. Dabei geht es mal um House
mit leichter Cheesyness, um deep-melodischen TechHouse mit
Schaffelintro und warmen Bassfiguren, beschwingte Electro-Exkursionen
bis hin zu Sägezahnbasslines, ElectroClash und übersteuerten
HighEnergy-Filterexzessen, die mensch seit der FrenchHouse-Hochphase
in dieser Form nicht mehr gehört hat. Das mag für manchen
Konsumenten abwechslungsreich sein, für manchen wiederum stilistisch
zu weit aufgefächert und so bleibt fraglich wie viel Aufmerksamkeit
diesem Doppelvinyl unter den DJ’s des Landes zuteil wird.
Vielleicht wäre CD hier das geeignetere physische Medium gewesen?
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 29. Januar 2022
Tony Montana - Detox [Hauptbahnhof Musik 003]
Mit seinem Track „Detox“ wandelt
Tony Montana stilsicher und pumpend auf ClubTechno-Pfaden und
schraubt sich mit verhallten Stabs, vereinzelten Sirenen und
zurückgenommenen Snarerolls tief in Hirn und Körper der Crowd, die
es ihm glücklich tanzend dankt. Remixes kommen von Monocraft, der
funktionalen Techno und räumlich drückende Bassdrums serviert,
sowie den auf der selben Welle reitenden A-Brothers, während Mark
Morris auf B2 schließlich dem Diktat der geraden Bassdrum zumindest
partiell entflieht und mit seiner Remixvariation nahezu
apokalyptische Stürme heraufbeschwört.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 22. Januar 2022
Unbalance - Unbalance #5 [Unbalance 05 Promo]
Track eins, A-Seite: Techno. Kalt,
schabend, nervenzehrend. Ergänzt um metallische Tribal-Drums mit
extrem hypnotischer Wirkung. Track eins, B-Seite: Industriell
angehauchter BrokenTechno, schabend, trocken, der Klang der
Maschinen. Oder Monolake mit extrem schlechter Laune. Track zwei,
B-Seite: BrokenTechno mit Schnittmenge zu deeper Electronica und
Unterwasser-Dubstep. Besonderes Merkmal: durch den Stereoraum
wandernde MicroVox-Snippets, die dem Tune eine ganze besondere Art
von psychotischem Phonk verleihen und die gefühlte Nähe zu UK Bass
Music noch potenzieren obwohl Alexander Matlahov a.k.a. Unbalance
aus Russland kommt. Topwertung für B2, für den Rest gibt es
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 15. Januar 2022
Yan Cook - Remixed [Brood Audio 003 Testpress]
Eine weitere Veröffentlichung, die
sich der immer massiver aufschaukelnde Welle von dunkel dräuendem
MonoTechno verschreibt und mit Xhin als Remixer für den Track
„Pressor“ direkt als Opener der A-Seite einen Meister ebenjenes
Faches ins Boot holt. Mit dabei sind ausserdem Measure Divide,
Subjected und Tom Laws, der mit seinem rollend phonky BrokenTechno
das Schema der geraden 4/4-Bassdrum aufbricht und damit den besten
Remix dieser 12“, aber final auch keine ganz neuen Erkenntnisse
liefert. Grundsolider Stoff, auch wenn musikalisch nicht ganz
eindeutig klar wird, dass wirklich vier verschiedene Tracks einer
Remixkur unterzogen wurden, denn dazu sind die Ergebnisse zu ähnlich.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 8. Januar 2022
Monoloc - First Drift EP [CLR 061 Promo]
Auch wenn die Matrix-Nummer etwas
anderes behauptet und noch ein wenig weiter in die Zukunft greift
handelt es sich bei dieser Veröffentlichung doch um die
Katalognummer 061 des CLR-Labels, das mit diesem Whitelabel wie
erwartet liefert. Dunkler, monotoner Techno der langsameren Gangart,
der sich unaufgeregt und doch kontinuierlich über die bewusst
gestreckte Laufzeit auch in die allerletzten Hirnwindungen fräst und
auf der B-Seite sogar leichte ElectroClash-/Wave-Bezüge in den
Vocals erkennen lässt und mit einer melodischen gewobenen
Bassstruktur punktet. Solide.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
Samstag, 1. Januar 2022
Sebastian Cohen & Pablo Denegri - Unamed Yet1 / Lake Lake [Varianz Records]
Auf schickem roten Vinyl schrauben
sich Sebastian Cohen & Pablo Denegri mit dem A-seitigen „Unamed
Yet1“ in leicht acidifizierte Technohöhen und ergänzen diese mit
Deepness und Raum suggerierenden verhallten Chords, die auf eine
lange Schulung in klassischen Technogewässern schließen lassen und
deren Funktionalität bis zur Ekstase an dieser Stelle nicht in
Abrede gestellt werden soll, während Sebastian Cohen’s
Soloexkursion in flächige Tribal meets Trance meets
TechHouse-Gefilde von Allem zu viel auf einmal sein möchte und trotz
guter Ansätze leider zu schnell in Richtung Kitschgrenze entgleitet.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012
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