Ein scheinbares Konzeptalbum zum Thema
kontemporäre House Music, das mit sprödem DeepHouse viel
versprechend anfängt, im weiteren Verlauf allerdings am Einsatz
immer gleicher, getragener Streicher sowie einer jammenden
Verspieltheit scheitert, die im Live-Kontext Spannung erzeugt, auf
Tonträger jedoch einfach zu daddelig wirkt und auf Dauer
schlussendlich sogar nervt. Schade drum.
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
Freitag, 24. September 2021
Sonntag, 19. September 2021
The Von Duesz - Garant [M = Maximal]
Tanzkraut also. Aha. Ein neuer
Genrebegriff, der hier via Waschzettel die Runde macht, um den
Jamsession-artigen Ansatz von Krautrock auf elektronische Tanzmusik
zu übertragen. Tatsächlich klingen die Stücke auf „Garant“
oftmals roh und unbearbeitet, mäandern sich in jazzigem Freispiel
durch die Zeit, ohne den Dancefloor aus den Augen zu verlieren oder
schweben getragen von episch-analogen Synthieflächen im La
Düsseldorf’schen Sinne über live eingespielte Drums, deren
menschliches Moment zwar deutlich hörbar ist, aber dadurch den
Bewegungsapparat nicht weniger zwingend ansprechen, der leichte
Unsauberkeiten im Timing charmant und mühelos auszugleichen weiß.
Ein weiteres Projekt in der weit gefassten Schnittmenge zwischen
Henrik Schwarz, Wareika, dem Moritz Von Oswald Trio und Francesco
Tristano, immer wandelnd auf dem schmalen Grat zwischen Club und
sogenannter Hochkultur und doch stets im Stande, beide Lager
problemlos für sich einzunehmen. Lohnt.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
Samstag, 11. September 2021
Franck Valat - Quazar [Gravite 002]
Und noch einmal verrauschter Techno,
dessen Zuhause eindeutig auf der dunklen Seite der Macht liegt.
Obwohl in „Quazar“ eigentlich kaum etwas merklich passiert,
entwickelt der Tune im Original unglaubliche Spannung, nahezu
dreidimensional spürbare Präsenz und enorme Schubkraft und wird so
zur Geheimwaffe für jedes Late-Night-Set. Minimalismus im
eigentlichen Wortsinn ist hier Konzept und zeigt wieder einmal, das
es nicht mehr als eine handvoll Spuren braucht, um einen wirklich
funktionalen Track zu bauen. Auch „Cosmic Bells“ auf der Flipside
funktioniert nach ähnlichem Prinzip, setzt allerdings auf
bearbeitete Glockenschläge während Bruno Sacco’s Remix des
Titeltracks weltraumkalte SlowTechno-Gefilde mit abgrundtiefen
Bassdrums auslotet und damit hochgradig sterile Beklemmungszustände
auszulösen vermag.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
Samstag, 4. September 2021
Myles Serge - Nightwerks [Space 001]
Dräuender DubTechno auf Clearvinyl.
Während Quantec auf der A-Seite der ersten Veröffentlichung des
Space-Labels Myles Serges „Edurne’s Eyes“ durch den Remixwolf
dreht und dabei zu einem für ihn ungewöhnlich dunklen Ergebnis
kommt, das sich durchaus in eine Reihe mit Veröffentlichungen auf
Labels wie Patterns Repeat oder auch Stroboscopic Artefacts stellen
kann, dabei allerdings durch kurz aufblitzende, melancholische
Flächenstrukturen und aufgebrochenere Beatkonstrukte besticht,
während die beiden Serge-Originaltracks auf der Flip mit geloopten
Hallfahnen, schneidenden Hi-Hats und angezogenem Tempo spielen,
untenrum aber leider ein wenig Druck vermissen lassen. OK, aber
ausbaufähig.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
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