Sonntag, 28. Februar 2021

Kristian Heikkila - Kombinations [EPM]

Techno. Album. Digitalformat. Schwierige Kombination, da viele Künstler dieser Tage immer wieder beklagen, dass die Digitalisierung des Musikkonsums das Albumformat aufgrund der Fokussierung auf einzelne Tracks als konzeptionell redundant und altbacken erscheinen lässt. Dieser Aussage ist der Wahrheitsgehalt wohl nicht abzusprechen und trotzdem lässt sich der Schwede Kristian Heikkila, zu 50% Teil des auch auf AFU Lab veröffentlichenden Duos Kristian & Christian, mit seinem Debutalbum auf dieses Experiment ein, liefert dabei grundsoliden Techno / TechHouse der treibenden Sorte, bezieht sich auf Deepness und Minimalismus ohne diesen allzu offensichtlich zum Konzept zu erheben, verzichtet auf überflüssige Staffage und gibt den Verfechtern der sogenannten New Wave Of Techno insgesamt 12 Tracks für die späte Primetime an die Hand, die im richtigen Moment eingesetzt wohl mehr als nur ein paar Ärsche auf dem Tanzflur bewegen. Vinyl bitte nachschieben. Oder zumindest eine Auskopplung mit dem Track „Kult“, der wohl das grösste 12“-Potential des Albums hat.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 21. Februar 2021

Opus Leopard - Walküre [Up To The Sky]

Durchgefallen. Unabhängig davon ob das jetzt Konzeptkunst, Novelty oder im allerschlimmsten Fall sogar Ernst gemeint ist, denn das Sprechsingen von Schickeriatexten mit Wiener Schmäh überlassen wir dann doch lieber dem längst verstorbenen Original. Schlechte Falco-Kopien braucht die Welt nicht im Ansatz und Zeilen wie „Du hast zwar schöne Schuhe, doch ein Herz das hast Du keins.“ auch nicht. Gäbe es hier Negativpunkte wäre das mindestens eine -8 auf der nach unten offenen Facepalm-Skala. Voll verdiente

0/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Samstag, 13. Februar 2021

Marie Madeleine - Ural Baikal Amour [Ekleroshock 038]

Coverartwork: Junge Frau mit abgeschnittenem Gesicht auf einem Bootssteg, bekleidet nur mit weissem, fast durchsichtigen Spitzenbody. URL der Band endet mit .xxx . Ein Schelm, wer da nicht Lunte riecht und tatsächlich deutet sogar der Waschzettel eine erotische Reise in der Transsibirischen Eisenbahn als Thema an. Und ein gewisser Sex-Drive ist Marie Madeleine mit ihrem hormonell aufgeheizten ElectroClash- / Wave-Crossover tatsächlich nicht abzusprechen, der auch im Goth- und Indie-Kontext durchaus Freunde finden dürfte. Auf der Remix-Seite machen die The Rapture-Buddies Populette und Rubinskee die Dinge unter sich aus während Les Petits Freres De l’Ocean Indien - bitte französische Tüddelchen an der richtigen Stelle einsetzen, danke – den Song „Winter Skies“ gleich komplett neu einspielen, dabei auf fragile female Vocals und ein ebenso zerbrechliches Skelett aus analogen Synthesizern und leicht electroiden Beats setzen, die dem Song ein komplett neues Gesicht verpassen. Kann mensch so machen.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 7. Februar 2021

Elef - Nuff Said [Carry On 004]

Auch wenn sich die Frage stellt, warum ein Label Promo-CDs in diesen Tagen mit .wav- anstatt mit .aiff –files verschickt, liefert Elef hier streng genommen solide House-Kost für die kleinen intimen Clubs dieser Welt ohne in diesen grosse Aufregung zu verbreiten. „Black Hole“ im Original ist weichgezeichnet für die ganz frühen Morgenstunden, auch wenn die gedoppelte Clap tendenziell ein wenig nervt. Dafür liefert Gerd im Remix dann ein sexy forderndes Brett mit Chicago-Bezug und zitiert in der Machart die Klassiker des Genres, speziell die der späten 80er Jahre, während der Titeltrack ebenfalls housey und durch den ganz speziellen Nebelfilter daherkommt, der Elef-Produktionen dieser Tage ausmacht. Ausserdem als Remixer dabei: die britischen Zoo Look, ebenfalls leicht vernebelt und mit einer Prise Chicago in ihrem DeepHouse-Ansatz. Gute


6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012