Samstag, 25. Dezember 2021

[Fathers & Sons Productions 002]

Drei tendenziell mysteriöse Tracks unbekannter Herkunft versammeln sich auf dieser 12“ und gehen mir als Liebhaber reduzierter, aber doch zwingend pumpender House Music der klassischen Schule unmittelbar in Herz und Beine, auch wenn hier natürlich weder House noch das Rad neu erfunden wird. Trotzdem – ein bisschen Nostalgie und Retroflair ist immer fein. Back to the 90s und limitiert auf 300 Stück.


7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012

Samstag, 18. Dezember 2021

Dominik Musiolik - Mellow [Audiothentica 002 Testpress]

TechHouse. Subbass. Open Air-Gefühl. Dazu ein unbestimmtes Wabern durch die Zeit, die Andeutung von Wärme, Melodie und die tanzende Masse ist glücklich. Auf A2 dann ein wenig mehr Druck und verspulte Techno-Affinität, die vor allem in zur Peaktime die Körper bewegt, aber warum das Whitelabel nun auf A- und B-Seite die gleichen Tracks enthält muss ich an dieser Stelle auch nicht zwingend verstehen.


5/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012

Freitag, 10. Dezember 2021

Various Artists - V.A. 2 [Subotnik 008]

Vier-Track-EP mit Werken der mir bisher, weil vorwiegend nur digital in Erscheinung getretenen, völlig unbekannten Künstler Paride Saraceni, Tamer Akul, Yuuki Hori und Secrets Art, die hier allerdings qualitativ hochwertig liefern und wieder einmal den Beweis antreten, das Namen zuweilen doch nur Schall und Rauch sind. Klassischer House, schwebend-melodischer TechHouse, ein wenig Jack, ein wenig Minimal und schon wird das ganze zu einem stimmigen Gesamtpaket mit
7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012

Freitag, 3. Dezember 2021

Blacks On Blondes - Black Ratio EP [Rotraum Music]

Nachdem die Blacks On Blondes erst kürzlich ihren zweiten Longplayer veröffentlicht haben, legen sie nun mit einer 12“ nach und überraschen mit dieser nicht sonderlich. Auch hier geht es – verteilt auf drei Tracks – mit Vorliebe um House mit sommerlicher und de facto auch balearischer Prägung, der sich solide präsentiert, sich aber letztendlich für meinen Geschmack zu sehr in bemüht guter Laune, Daddeligkeit und vor allem Austauschbarkeit verliert. Für schicke Clubs mit schicken Menschen – oder jenen, die sich dafür halten.
4/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 10/2012

Samstag, 27. November 2021

Kid606 - Lost In The Game [Tigerbeat6]

„Lost In The Game“ – der allererste Gedanke bei diesem Titel gilt natürlich Tali’s VocalDubstep-Überhymne gleichen Namens, die jedoch auf diesem Album selbstredend nicht zu finden ist. Trotzdem gibt es zumindest eine Gemeinsamkeit zwischen ihrem Hit und Miguel De Pedros mittlerweile sechzehntem Longplayer laut Discogs-Zählung: die Melodie, gern auch in der Mehrzahl. In seinen bisherigen Veröffentlichungen oft nur fragmenthaft vertreten, um kurz darauf in gern gewalttätigem Exzess wieder aufs brutalstmögliche digital fragmentiert zu werden, steht das melodische, fast intim shoegazende Moment hier im Vordergrund, verwaschene Synthieflächen treffen auf zurückgenommene und Experimental HipHop-affine Beats, wie sie sonst nur im Umfeld von Labels wie Anticon zu finden sind und strahlen eine ungewöhnliche Zärtlichkeit aus, die im Regelfall nicht zu Kid606’s dominanten Eigenschaften gehörte. Bis jetzt. Für DieHard-Fans ein krasser Bruch, für alle anderen eine Überraschung. Nicht die schlechteste, wie ich finde und wenn das so weitergeht, dürften auch Labels wie Morr Music zukünftig die Fühler nach Herrn De Pedro ausstrecken.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 20. November 2021

AB Syndrom - Alles Deins [Herr Direktor]

Unhörbar. Deutscher HipHop über zerhackt schlaumeiernden Electronica- und Pseudo-NuJazz-Beats, nicht vorhandene Flows, die wie bei ersten Freestyle-Versuchen holpern, mitten im Satz und / oder unvermittelt abreissen und überhaupt in dieser Form gar nicht zu ertragen sind. Wertung gilt ehrlicherweise für die ersten zweieinhalb Songs, danach habe ich abgeschaltet. Üben!

0/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 13. November 2021

The Orb featuring Lee Scratch Perry - The Orbserver In The Star House [Cooking Vinyl]

Ein Treffen der Titanen. The Orb mit Alex Paterson und Thomas Fehlmann in den Hauptrollen schon in den frühen 90ern mit „Little Fluffy Clouds“ verantwortlich für einen der ganz großen Hits der aufkeimenden Technoszene, während der mittlerweile 76-jährige Lee Scratch Perry schon 1959 seine erste Platte aufnahm und maßgeblich an der Entwicklung von Reggae und Dub beteiligt war, der natürlich auch bei diesem Album die Hauptrolle spielt. Doch während sich die ersten beiden Titel noch sehr an RootsReggae orientieren nimmt „The Orbserver...“ merklich an Fahrt auf und spätesten mit dem psychedelisch-ambienten „Golden Clouds“ wird der elektronische Einfluss mehr als deutlich und zu Offbeats und Vocals gesellen sich immer wieder klar strukturierte Loops und gerade Beats, die sich auch in der hellen Festivalsonne im Rahmen tageslichtfreundlicher DJ-Sets zweifelsfrei be- und zertanzen lassen. Und doch: es bleibt ein Reggae-Album, auch wenn es sich hier um Variante 2.0 oder 3.0 handelt. Sehr gelungen.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 6. November 2021

Young Smoke - Space Zone [Planet Mu]

Neben vielem anderen ist Mike Paradinas’ Planet Mu zur Zeit wohl auch das wichtigste und vielleicht einzige Footwork-/Juke-Label in Europa und legt nun mit einem weiteren Album nach. Diesmal ist es der 18-jährige Young Smoke, der den freshesten Sound seiner Heimatstadt Chicago in voller Länge repräsentieren darf und schon nach wenigen Tracks wird klar, dass seine Footwork-Variante einen neuen Ansatz verfolgt. Statt sehr frei und abstrakt assozierter Beats und Soundschichtungen spielt hier die Halftime-Snare eine tragende Rolle. Ruhe statt Hektik, dazu Science Fiction-orientierte Synthesizer-Pads, aus Computerspielen entlehnte Bleeps und futuristische Sounds, die auch im Unterwasserkosmos des Drexciya’schen Detroit Electro von entscheidender Bedeutung waren. Young Smoke jetzt schon auf eine Stufe mit diesem legendären Projekt zu stellen, wäre wahrlich verfrüht, aber mit seinem konzeptuellen Ansatz und der stringenten Soundästhetik auf „Space Zone“ hat er das Zeug dazu, im hermetisch geschlossenen Footwork-Kosmos in Zukunft eine ähnliche Sonderrolle einzunehmen, die einen Ausflug in John B.-artige Electro’n’Bass-Gefilde wie bei „Korrupted Star“ ebenso rechtfertigt wie die schmierigen Schmusefunk Vocals in „Believe In Me“.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 30. Oktober 2021

DFRNT - Fading [Echodub]

Alex Cowles a.k.a. DFRNT nun also mit seinem dritten Album, das gleichzeitig das erste auf seinem eigenen Echodub-Label ist. Von vielen als im Dubstep-Dunstkreis agierender Produzent wahrgenommen geht er jedoch mit „Fading“ weit über diese Zuordnung hinaus, verbindet fließenden AmbientDub mit DubTechno und stellt durch seine weiche Grundästhetik und den wiederholten Einsatz von zum Teil auch poppigen Vocalsamples auch Bezüge zu Balearic House her, dem typischen Sound ibizenkischer Terrassen und vieler Beachclubs weltweit, während der Dubstep- / Bassmusik-Underground mit all seinen Facetten in diesem Rahmen nur noch als weit entfernte Referenz eine Rolle spielt, was der gebotenen Qualität allerdings keinen Abbruch tut.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 23. Oktober 2021

Java Guidi - Stop Dying [World On Wire]

„Stop Dying“ – allein der Titel. Kann ja was werden, spätnachts und vielleicht acht Stunden vom Abgabeschluss entfernt. „Stop Dying“ - was ist denn mit der los? Draussen ist Krieg, der Euro geht den Bach runter und in London mehren sich in dieser Nacht die Gerüchte über die Stürmung der ecuadorianischen Botschaft, in der Julien Assange Asyl gewährt wird. Und dann? Kommt Java Guidi und schlägt mir mit ihrem arschrockend reduzierten Electroclash- / SynthPop- und auch Indie-Crossover erst einmal direkt in die Fresse. Huch? Danach erobert sie mit dem zweiten Track ihres Debutalbums – „Recipe“ – mein musikalisches Herz im Sturm, auch weil in ihrer Musik Sexappeal der richtig dreckigen Sorte mitschwingt. Trüge ich nicht aus gutem Grund das Geburtsdatum der Frau meines Lebens auf dem Handgelenk würde ich Java Guidi allein aufgrund ihres Albums zumindest daten wollen. Heißer als Kap Bambino und doch in musikalisch ähnlichen Gefilden unterwegs, was besonders in der quasi-industriellen Hymne „Sick & Tired Of Love“ deutlich wird, während die soften Momente wie „Chains“ fast Dillon’esque Züge tragen. RAWR!

10/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 16. Oktober 2021

Deadbeat - Eight [BLKRTZ 005]

DubTechno? Dubstep? Electronica? Oder doch irgendwo verortet in der Schnittmenge aus allen Dreien? Mit seinem achten Studioalbum, dem zweiten auf seinem eigenen BLKRTZ-Label, sitzt Scott Monteith a.k.a. Deadbeat wie gewohnt zwischen allen Stühlen und feilt geflissentlich an seiner persönlichen Verortung von Bass und Echo. Natürlich sitzt der Nachhall von Basic Channel hier mit im Boot, doch anstatt sich in bloßer Reproduktion vorhandener Strukturen zu ergehen, bricht Deadbeat diese auf, ebenso wie die Beats, holt in melancholischen Momenten – „Lazy Jane“ – sogar Sehnsucht, Pop und Vocals hervor und integriert sie auf wunderbare Weise in sein Klanguniversum das einem James Blake schwindelig werden könnte. Aber der Focus bleibt Dub und die Fortschreibung der skelettiert-digitalen Dancehall - hochelektronisch, fokussiert, allgemeingültig zeitlos und sogar mit ein paar heimlichen Clubhits im Gepäck. Gut, das.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 9. Oktober 2021

Conrad Schnitzler - Zug: Reshaped And Remodeled [m = minimal]

Conrad Schnitzler’s Minimal-Schlüsselwerk „Zug“ im Remixwolf von Ricardo Villalobos und Max Loderbauer, die beide zu den zahlreichen erklärten Schnitzler-Fans dieser Welt gehören. Während der fast 20-minütige „Aktion Mix“ direkt auf die 4/4-getragenenen Dancefloors zielt und mit nur minimalsten Verschiebungen eine Spannung über die volle Laufzeit aufrecht erhält, die die Zeitwahrnehmung der Hörers komplett verzerrt und komprimiert – „Was, das läuft schon 16 Minuten ?“ -, erzielt ihr „Sorgenkind Mix“ unter Verzicht auf gerade Bassdrums einen ähnlichen Effekt und setzt statt dessen auf trockene Abstraktion und im Stereobild verteilte Sounds, die den aufmerksamen Hörer binnen Minuten in ihren Bann ziehen. Zusätzliche Remixe kommen von Borngräber & Strüver, die sich dem Thema ebenfalls von der Electronica-Seite aus nähern, und Pole, dem mit seiner dräuend-stampfenden 4-2-The-Floor-Variation ein echter Überraschungscoup gelingt.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 2. Oktober 2021

o F F Love - My Love For You... Probably Love [M = Maximal]

Im Jahre 2012 noch immer mit Begriffen wie WitchHouse und ChillWave für jegliche Art verschwommen und klagend klingender, partiell elektronisch erzeugte Musik zu hantieren, sich un-googlebare Schreibweisen für Projektnamen auszudenken, ebensolche Projekte wie oOoOO (wie spricht mensch DIE eigentlich aus ???) zu remixen und zusätzlich noch eine nahezu unsägliche musikalische Wasch- und Jammerlappigkeit gepaart mit falsch verstandenem Autotune-Gebrauch an den Tag zu legen, dass es dem Rezensenten binnen Minuten die Fußnägel hochklappt, zeugt von tragischer Konsequenz oder ziemlichem Irrsinn. Da helfen leider auch die eigentlich schönen Trance-Arpeggios im oOoOO-Remix von „Close To U“, das Bemühen von Future-R’n’B als urbane Verortung und das absurd pseudoterroristische Coverartwork nicht viel, denn im Grunde genommen klingt diese Platte so wie sich ein Cocktail aus Opium, Krokodil und höllisch viel Zuckerwatte am Tag danach anfühlen muss. Extra Minuspunkte gibt es übrigens für die furchtbaren Panflöten in Track sieben und langsam frage ich mich, ob sich ein Drogencocktail-Selbstversuch mit anschließender Nahtoderfahrung zum besseren Verständnis dieses Albums hilfreich erweisen könnte. Ich will das nicht.

1/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Freitag, 24. September 2021

Nicholas Desamory - Like You [m = minimal]

Ein scheinbares Konzeptalbum zum Thema kontemporäre House Music, das mit sprödem DeepHouse viel versprechend anfängt, im weiteren Verlauf allerdings am Einsatz immer gleicher, getragener Streicher sowie einer jammenden Verspieltheit scheitert, die im Live-Kontext Spannung erzeugt, auf Tonträger jedoch einfach zu daddelig wirkt und auf Dauer schlussendlich sogar nervt. Schade drum.

4/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Sonntag, 19. September 2021

The Von Duesz - Garant [M = Maximal]

Tanzkraut also. Aha. Ein neuer Genrebegriff, der hier via Waschzettel die Runde macht, um den Jamsession-artigen Ansatz von Krautrock auf elektronische Tanzmusik zu übertragen. Tatsächlich klingen die Stücke auf „Garant“ oftmals roh und unbearbeitet, mäandern sich in jazzigem Freispiel durch die Zeit, ohne den Dancefloor aus den Augen zu verlieren oder schweben getragen von episch-analogen Synthieflächen im La Düsseldorf’schen Sinne über live eingespielte Drums, deren menschliches Moment zwar deutlich hörbar ist, aber dadurch den Bewegungsapparat nicht weniger zwingend ansprechen, der leichte Unsauberkeiten im Timing charmant und mühelos auszugleichen weiß. Ein weiteres Projekt in der weit gefassten Schnittmenge zwischen Henrik Schwarz, Wareika, dem Moritz Von Oswald Trio und Francesco Tristano, immer wandelnd auf dem schmalen Grat zwischen Club und sogenannter Hochkultur und doch stets im Stande, beide Lager problemlos für sich einzunehmen. Lohnt.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 11. September 2021

Franck Valat - Quazar [Gravite 002]

Und noch einmal verrauschter Techno, dessen Zuhause eindeutig auf der dunklen Seite der Macht liegt. Obwohl in „Quazar“ eigentlich kaum etwas merklich passiert, entwickelt der Tune im Original unglaubliche Spannung, nahezu dreidimensional spürbare Präsenz und enorme Schubkraft und wird so zur Geheimwaffe für jedes Late-Night-Set. Minimalismus im eigentlichen Wortsinn ist hier Konzept und zeigt wieder einmal, das es nicht mehr als eine handvoll Spuren braucht, um einen wirklich funktionalen Track zu bauen. Auch „Cosmic Bells“ auf der Flipside funktioniert nach ähnlichem Prinzip, setzt allerdings auf bearbeitete Glockenschläge während Bruno Sacco’s Remix des Titeltracks weltraumkalte SlowTechno-Gefilde mit abgrundtiefen Bassdrums auslotet und damit hochgradig sterile Beklemmungszustände auszulösen vermag.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 4. September 2021

Myles Serge - Nightwerks [Space 001]

Dräuender DubTechno auf Clearvinyl. Während Quantec auf der A-Seite der ersten Veröffentlichung des Space-Labels Myles Serges „Edurne’s Eyes“ durch den Remixwolf dreht und dabei zu einem für ihn ungewöhnlich dunklen Ergebnis kommt, das sich durchaus in eine Reihe mit Veröffentlichungen auf Labels wie Patterns Repeat oder auch Stroboscopic Artefacts stellen kann, dabei allerdings durch kurz aufblitzende, melancholische Flächenstrukturen und aufgebrochenere Beatkonstrukte besticht, während die beiden Serge-Originaltracks auf der Flip mit geloopten Hallfahnen, schneidenden Hi-Hats und angezogenem Tempo spielen, untenrum aber leider ein wenig Druck vermissen lassen. OK, aber ausbaufähig.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 28. August 2021

A. Trebor & M.A.D.A. - Gatwick EP [Hidden Recordings]

Kurz und knapp: solider, tool-orientierter Techno mit – für heutige Verhältnisse – recht angezogenem Tempo und forschem Drive, den mensch in dieser Form in den letzten 15 Jahren schon millionenfach gehört hat, der aber genau so und nicht anders immer wieder aufs Neue Sinn macht und die Tanzflächen dieser Welt in glückseligste Ekstase versetzt. Gleiches gilt ebenso für die Remixe von Jerome Sydenham und Chris Finke, deren Bearbeitungen ebenfalls das nicht Rad neu erfinden, aber das erwartet an dieser Stelle auch niemand. Geht ab.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Montag, 23. August 2021

Baumfreund - Kapillar EP [Tiefenrausch 002]

Trotz der Tatsache das mir persönlich bei typischen NDW-Artistnamen (= Neue Deutsche Witzigkeit) wie Baumfreund grundsätzlich eher übel wird und ich deren Releases schon aufgrund ihrer Namensgebung im Plattenladen nicht mal mit der Pinzette anfasse, weil mir derartige Niedlichkeiten zutiefst zuwider sind, verbergen sich auf dieser 12“ entgegen aller Erwartungen drei grundsolide TechHouse-meets-DubTechno-Nummern die erstaunlicherweise nicht nach Freiflächenrave in grünenden Ostgebieten sondern nach solider Echochord-Schule mit schwebendem Einschlag klingen und mit dem B2-Track „Rhisosphär“ sogar extrem reduziert in die Tiefen des Klangraums eintauchen. Positive Überraschung.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 14. August 2021

Flavio Diners - Lo-Fi Sould Food [Palham Music]

Wunderschönes 10“ Klappcover in Silk Screen-Print, dazu ein handbestempeltes, nummeriertes Whitelabel und eine Limitierung auf 198 Exemplare weltweit. Musikalische Füllung: warmer, organischer DeepHouse, der sowohl in den ersten Dessous Recordings-Jahren als auch in der Firecracker- und generellen SloHouse-Posse Anschluss findet, mit Beatspielereien und sexy Chords nicht geizt und schlussendlich sogar noch vier Locked Grooves als Bonusmaterial liefert. Davon braucht es mehr auf dieser Welt, denn mit zeitlosen Tracks wie diesen wird auch die Londoner Broken Beats / Phusion-Massive zu 100% glücklich. Sexy as fuck.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 7. August 2021

Paul Brcic - Beijing Rock [ROOTVD 007]

Weitgehend informationslose zwei Track plus ein Telefon-Skit Blacklabel-10“, hinter der der Rezensent mit einiger Sicherheit das Techno-Urgestein Paul Brtschitsch und sein Rootknox-Label vermutet. Musikalisch geht es hier um basswarmen TechHouse mit technoider Attitüde, die jedoch A-seitig regelmässig von Klezmer- oder ähnlichen Samplespielereien aufgebrochen wird und damit im Berliner Open Air und Afterpartyzirkus für erhobene Hände und glückliche Grinsegesichter sorgt während die B-Seite nahezu räumlich verspult deutliche Akzente auf den minimaleren Tanzflächen der Welt setzt und den verquasteren Teil der Feierei mit finalem Abriss einläutet.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 31. Juli 2021

Sin Tek - Get Down [Casual Lab 005]

Tief und progressiv vor sich hin pumpender TechHouse mit warmen Melodien, langen Breakdowns und vereinzelten Vocalschnipseln, angelegt für die glitzernden Momente in den späteren Stunden der Nacht, für die Momente in denen die Füße müde sind, aber der Kopf noch lang nicht nach Hause will und so passt auch die ausgedehnte Runtime von etwas über 9 Minuten perfekt zu „Get Down“. Skeet agiert in seinem Remix etwas konservativer und fast (Neo)Trance-affin, kommt aber über den Toolstatus nicht hinaus während „Backspace“ auf B2 noch einmal das promiske Glitzern einer ausschweifenden Partynacht aufgreift.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 24. Juli 2021

Diplo - Express Yourself EP [Mad Decent]

Sechs neue Diplo-Tracks auf seinem eigenen Mad Decent-Label. Wie immer heisst das Vollgas auf der Tanzfläche, ein Haufen Features – unter anderem Datsik, Elephant Man und Lazerdisk Party Sex – und eine Melange der aktuellen Underground Trends in den Produktionen, die natürlich gnadenlos auf das Maximum an Partyalarm ausgerichtet sind und keine Gefangenen machen. Zu finden sind diesmal Einflüsse aus Juke und Footwork, UK Funky, Kuduro, Moombahton und natürlich den Resten von Dubstep der Skrillex- oder Rusko’schen Ausprägung. Mir persönlich ist das alles zu doll, zu Midrange-lastig und vor allem zu viel Wobble an allen Ecken, aber die Kids werden es trotzdem lieben. Sollen sie.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Samstag, 17. Juli 2021

DJ Kentaro - Contrast [Ninja Tune]

Mit seinem zweiten Album liefert der japanische Turntablism Superstar DJ Kentaro, dessen Erstling es sogar an die Spitze der dortigen Albumcharts schaffte, einen würdigen Nachfolger und versammelt auf nur 30 Minuten Laufzeit illustre Gäste wie DJ Krush, Kid Koala und – neben weiteren - die Drum’n’Bass-Produzenten Matrix & Futurebound zu einer konzentrierten Tour De Force zwischen Bassmusik jeglicher Färbung, dicken Ravebässen und natürlich der ein oder anderen Trickserei am Plattenspieler. Doch trotz allem wirkt „Contrast“ zu sehr auf die grosse Festivalbühne hin produziert, wie ein Showcase des im Live-Rahmen Machbaren, eine Visitenkarte für die Booker dieser Welt und nicht wie ein echtes Turntablism-Werk, das die Headz und Die-Hard-Fans des Genres vollends befriedigen kann, was aber an der Qualität des Albums nichts ändert.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Samstag, 10. Juli 2021

The Fresh & Onlys - Long Slow Dance [Souterrain Transmissions]

Indie. Pop. Campfire. Folk. Irgendwo ganz weit im Hintergrund auch Wave und PostPunk. Der Titelsong entführt uns unschuldig in die Zeit der Blumenkinder. Und der grossartige Wymond Miles spielt Bass. Kann da noch etwas schief gehen? Die Antwort ist Nein und ich weiss jetzt schon, das ich zum Sound dieser Platte ab dem Erscheinungsdatum regelmässigst sonntags in meiner Stammlocation „Die Gesellschaft“ in Hamburg früh- resp. spätstücken werde. Ich freue mich.   


8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Samstag, 3. Juli 2021

Adrian Sherwood - Survival & Resistance [On-U Sound]

Adrian Sherwood, seit mehr als 30 Jahren Aktivist in Sachen Dub an den Reglern, als Produzent eine Legende und als Kopf hinter dem Label On-U Sound stilbildend und visionär in allen Bereichen Subbass-geprägter Musik. Nun also sein drittes Soloalbum, natürlich auf dem eigenen Label, und wieder gelingt ihm Grosses – maximale Entschleunigung, fusioniert mit verhallten Pianos, skelettierten Melodiefragmenten und zuweilen apokalyptisch anmutender Lyrics, die in Tracks wie „U.R.Sound“ an legendär dunkle TripHop-Momente wie Spacer’s „Atlas Earth“-Album erinnern, getragen natürlich von Echos und dem tiefen Wissen um Bass. Doch natürlich wäre „Survival & Resistance“ kein Sherwood-Album, ginge es nur und ausschliesslich um Dub. So wirkt die Dramatik in „We Flick The Switch“ wie aus einem futuristischen Musical entlehnt und „Bossa 2“ wirft ein komplett neues, entrücktes Licht auf ebenjenen Stil, so das „Bossa 2.0“ vielleicht der bessere Titel für diesen Track wäre. Zeitlos. Wichtig. Kaufen.

10/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Samstag, 26. Juni 2021

Toddla T - Watch Me Dance: Agitated by Ross Orton & Pipes [Ninja Tune]

Spannend. Statt, wie vom Label ursprünglich vorgeschlagen, sein Album „Watch Me Dance“ von verschiedenen Remixern neu bearbeiten zu lassen, legt Toddla T. sein Werk komplett in die Hände der Sheffielder Underground-Aktivisten Ross Orton und Pipes, die dem gesamten Album einen sogenannten Re-Rub verpassen und dabei eine hochbrisante Mischung aus DigiDancehall und Dub-Techniken servieren, in die auch Variationen von UK Urban und die Echos des neu erwachten UK Garage mit einfliessen. Abwechslungsreich und doch wie aus einem Guss gefertigt und vor allem auch hochwertiges Futter für jeden Soundclash. Gehört ohne Abzüge in die Sammlung, Volltreffer.


10/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 20. Juni 2021

Lights - Siberia [Last Gang Records]

tl; dr – Unschuldig elektrifizierter Mädchenpop mit Indie-Anleihen, der sich ein wenig
Dreck unter den produzierenden Fingernägeln bewahrt hat. Wer an dieser Stelle schon aussteigt, weil ihm der Sinn für Pop vollends abhanden gekommen ist, tut dies zurecht, denn ein Titel wie „Toes“ fügt sich ohne aufzufallen auch in das Tagesprogramm des Mainstreamradios ein – musikalisch steht Madonna in ihren besseren Tage bei diesem Stück Pate, ohne dabei im Gymnastikanzug zwanghaft zu hupfdohlen. Viel interessanter ist jedoch, dass sich in vielen Stücken glasklare Dubstep-Bezüge offenbaren, die Lights zwar keine dope Street Credibility verleihen, aber doch beweisen, in welchem Grad der ursprünglich inselbritische Underground-Sound in weniger als 10 Jahren die Musikwelt infiltriert hat. Die bessere Variante von Pop, die aber andererseits auch nicht unverzichtbar ist. Für das, was es ist gibt es


6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 13. Juni 2021

Dub Pistols - Worshipping The Dollar [Sunday Best]

Seit mehr als 15 Jahren stehen die Dub Pistols wie kaum ein ein anderes Bandprojekt für die Fusion von Soundsystem-Kultur, Dancehall-Vibes und elektronischer Tanzmusik – ein musikalischer Schmelztiegel mit Partygarantie für den sie Fans, Clubheads und DJ’s gleichermassen lieben und das wird sich auch mit ihrem fünften Album „Worshipping The Dollar“ nicht ändern. Die Zutaten sind bekannt – Drum’n’Bass, NuSkoolBreaks und auch die ein oder Prise Dubstep ist dabei, dazu reichlich MC-Feuer von Gastacts wie Darrison, Rodney P, Lindy Layton, Red Star Lion und Anderen, diese Mischung verteilt über insgesamt 11 Tracks und fertig ist der Soundclash fürs Auto oder das heimische Wohnzimmer. Hilft gegen schlechte Laune und verregnete Sommertage.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 6. Juni 2021

The Very Best - MTMTMK [Moshi Moshi Records]

Das Hipsterlabel Moshi Moshi wagt mit dem zweiten Album des Duos The Very Best, bestehend aus dem Londoner Produzenten Johan Hugo und dem in Malawi beheimateten Sänger Esau Mwamwaya, einen Blick über den eurozentrischen Tellerand und geht im besten aller Wortsinne in Sachen Worldmusic steil. Dabei haben The Very Best trotz afrikanischer Vocals und der Inklusion traditioneller Rhythmen nichts mit den gängigen Klischees des Genres zu schaffen, sondern liefern mit „MTMTMK“ einen eigenen Dialekt in Pop, der sich mal an Kuduro, mal an R’n’B/DigiSoul und mal an BigBeat oder Indie orientiert, jedoch nicht nachahmt, sondern selbstbewusst Neues schafft. Anders, ungewohnt, aber durchaus spannend, wenn auch für den rein westlich geprägten Hörer zuweilen auch anstrengend, da in einigen Stücken der Kitschfaktor an die Grenzen des Erträglichen stösst. Gute

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Samstag, 29. Mai 2021

Saffronkeira - A New Life [Denovali Records]

Cold Electronics. Vielleicht ein passender Genrebegriff für diese zweistündige Doppel-CD, in deren Verlauf Drones und Dark Ambient auf weltraumkalte und hochgradig steril ausgefeilte Elektronikstudien im Sinne früher Monolake-Veröffentlichungen oder auch Nommo Ogo’s kongenialer, in 2003 erschienener „Meat And Red Triangles / Blood Red Game“ 12“ auf Isolate Records treffen, in ihrer Gesamtheit jedoch statischer wirken und dadurch leider nicht voll punkten können. Trotz handwerklicher Perfektion bleibt der Eindruck des Fragmenthaften, der nicht komplett vollendeten Komposition – jeder Track in sich schlüssig, auf die Gesamtlänge hin gesehen jedoch etwas trocken und eben doch nur eine Reihung von Stücken anstatt eines runden Flusses. File under: Home Listening Entertainment für Liebhaber von Rhythm Industrial.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 23. Mai 2021

B. Fleischmann - I'm Not Ready For The Grave Yet [Morr Music]

Intimate wäre wohl der richtige Terminus, wollte mensch das für Anfang Oktober angekündigte und laut Discogs schon elfte B.Fleischmann-Album in einem englischen Begriff zusammenfassen. Die Vocals haben ihr zu Hause im Indie mit zurückgenommenem Gestus, das Campfire-Gefühl des ganz nah dran seins zieht sich durch das komplette Werk und eigentlich wäre auch eine ergänzende Instrumentierung mit leicht schrammeliger, akustischer Gitarre genug gewesen. Stattdessen setzt Fleischmann auf eine Mischung aus Shoegazing und Electronica, die gemeinhin gern mit dem versossenden Unbegriff Indietronic umschrieben wird. Doch gerade Songs wie „Beat Us“, der verstörenderweise wesentlich länger wirkt als die 3:48 Minuten Spielzeit sind, oder auch das fein ziselierte „Lemminge“ gehen weit darüber hinaus, docken – wie auch andere Stücke auf „I’m Not Ready For The Grave Yet“ – an den Echos von PostRock an oder wagen sich durchaus einmal, wenn auch schüchtern, an den Rand der Clubtanzfläche. Zumindest in Momenten in denen es dort noch nicht so voll ist und auch vorsichtiges Mitwippen schon als Zeichen wohlwollender Zuneigung gilt. Zärtlich, ohne das Gefühl von Kitsch. Schön.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Montag, 17. Mai 2021

MSMS - The Ride [Plastic City]

MSMS - Marcus Schmahl und Michael Schmickert, die sich hinter die gleichlautenden Kürzel ihrer Vornamen ver- und zusammen ins Studio zurückgezogen haben um an ihrem Debut-Longplayer zu schrauben, der nach 20 Jahren Freundschaft und diversen gemeinsamen Single-Veröffentlichungen in den letzten 2 Jahren scheinbar fällig war. Und es ist gelungen, was nicht zuletzt auch der Tatsache geschuldet ist, dass die beiden eben nicht erst seit gestern im Geschäft sind. „The Ride“ bietet auf den Punkt genau das, was mensch von einem Album auf Plastic City erwartet – ein bischen NuDisco hier, ein wenig Baleareneinfluss da, TechHouse spielt genauso eine Rolle wie deepe Vocals, das Gespür für dezente Melodieführung und einen Vibe, der auch eher Pop-affine Nichtelektroniker an der richtigen Stelle abholt ohne gleich in Richtung Mainstream zu schielen. Im Endeffekt machen MSMS also alles richtig, bedienen mit einem stimmigen Paket ohne Anbiederungsversuche ein relativ breites Publikum und haben damit – hoffentlich – den ihnen zu wünschenden Erfolg. Mir persönlich ist das Ganze jedoch einen kleinen Tick zu glatt und stromlinienförmig im Gesamtbild, deshalb gibt es minimale Abzüge in der B-Note.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 9. Mai 2021

Stumbleine - Ghosting [Hija De Columbia 004]

Produzent aus Bristol veröffentlicht auf einem Label aus Bosnien-Herzegowina – sic !!! - das Kolumbien im Namen trägt und sich mit diesem Acht-Track-Album irgendwo zwischen Indietronic, instrumentalem Future R’n’B und dem verortet, was vor einigen Monaten (oder doch schon: Jahren?) als Chillwave durch die gängige Hype-Maschinerie gejagt wurde, im Endeffekt aber auch als Shoegaze mit elektronischen Mitteln durchgeht. Eine Beschreibung, die auch hier trefflich passt, abzüglich der Heroinsucht und den satanistischen Zeichenspielereien, die Chillwave und verwandten Genres wie WitchHouse gern zugeschrieben werden. Stumbleine ist da netter und, zumindest der Stimmung seiner Musik nach zu urteilen, frei von bösartig harten Drogen.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 2. Mai 2021

DJ Empty - Meaningless [Accidental Records]

Veröffentlichungen aus Matthew Herbert’s ureigener Soundschmiede Accidental Records fordern grundsätzlich schon aufgrund ihrer Herkunft zunächst einmal die komplett ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuhörers und auch wenn sich das Geheimnis hinter DJ Empty’s „Meaningless“-Album dank des verlorengegangenen Waschzettels nichts unmittelbar erschliesst – Nachforschungen ergaben jedoch die Existenz einer gleichnamigen 3-Track EP aus dem Jahre 2007 - geht es hier augenscheinlich um Annäherung an ein Thema aus zehn verschiedenen Perspektiven. Das rhythmische Skelett bilden hierbei sehr hölzern klingende und vermutlich aus dem Livekontext gesampelte perkussive Sounds, gesetzt im 4/4-Kontext, zuweilen um komplexere Elemente ergänzt und garniert mit weiteren, im elektronischen Kontext ungewöhnlichen und vor allem sehr trockenen Klängen, die im Gesamtbild den Schluss zulassen, das hier der Aufbau von Clubtracks mit anderen Mitteln und Klangfarben emuliert werden soll. Auffällig ist hierbei vor allem das nahezu vollendete Fehlen eines tragenden Elementes, denn von Bassgewalt und vor allem von expliziten Bassdrums sind alle „Meaningless“-Variationen weit entfernt. Entwickelt sich aber ab etwa Track 3 oder 4 die hypnotische Wirkung des Gesamtkonzeptes, schlägt das durchaus nicht negativ zu Buche sondern eröffnet eine neue Perspektive in Bezug auf House Music im weiteren Sinne. Spannend.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 25. April 2021

Ufo Hawaii - Full Fathom Five [Beats Beyond]

Und wieder eines dieser Alben, die binnen neun Tracks alles wollen und das dann Eklektizismus nennen – Tanzfläche, Listening, zwischendurch deepe, nahezu ambiente Electronica-Exkursionen, die sich nach fast 3 Minuten doch als balearisch gefärbte Vocaltunes entpuppen und irgendwo ist auch mal ein bischen Synth und OrientalPop dazwischen. Nicht Fisch, nicht Fleisch und doch irgendwie passend zum Werdegang des notorischen Marketing- und Tourverweigerers Achim „Künstler“ Treu, der – ausser bei den Fans seiner ebenfalls Ufo Hawaii betitelten Radioshow – mit diesem Longplayer für eine Menge ratloser Blicke sorgen dürfte. Auch beim Verfasser dieses Textes, dem sich das Konzept hinter „Full Fathom Five“ tendenziell kaum bis gar nicht erschliessen will.

3/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 18. April 2021

Saint Saviour - Union [Surface Area]

Ja, Pop. Mit auch elektronischen Mitteln, die aber wie in diesem Genre so üblich eher Mittel zum Zweck und nicht Hauptaugenmerk sind. Da hilft es auch nicht viel, dass Becky Jones a.k.a. Saint Saviour für einige Zeit als Quasi-Frontfrau der Band Groove Armada unterwegs war, denn im Vordergrund steht hier ganz klar der starke, zum grossen Teil elegische Gesang der Künstlerin, der die ohnehin oft nur sparsamen Backings weit in den Hintergrund drängt. Und selbst wenn es, wie in der zweiten Hälfte von „Union“, doch im klassischen Sinne nach vorne losrockt steht und fällt doch alles mit den Vocals. Wenn man Pop mag, definitiv nicht das schlechteste Album ever, insgesamt aber doch ein wenig zu episch und zuweilen zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt. 15-jährige Mädchen mit Liebeskummer und Hang zu Vampirträumereien oder Musicals dürften das allerdings lieben. Der geneigte Konsument elektronischer Musik eher nicht. Wohlmeinende

5/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 11. April 2021

Various Artists - Hard Ass Compilation [Enchufada]

Kuduro ist angekommen in der elektronischen Tanzmusik. Nicht zuletzt dank der Wellen, die das Buraka Som Sistema in den Clubs dieser Welt geschlagen hat und schon längst wird der ursprünglich aus Luanda stammende Style in den verschiedensten Varianten der westlichen Clubmusik neu und re-interpretiert, mit Bestehendem verschmolzen oder auch nur partiell adaptiert. Und so ist es mehr als folgerichtig das nun J-WOW als Teil der Buraka-Posse dieses Phänomen in Form einer ungemixten CD-Compilation neu beleuchtet und dabei seine persönlichen Favoriten und Lieblingsproduzenten mit ins Boot holt. Bekannte Namen wie Bok Bok, Poirier oder der immer wieder gern gehörte Seiji sind ebenso dabei wie jene unter dem Radar der allgemeinen Wahrnehmung agierende - Kry Wolf, Oliver Twizt & DJ Rockid oder WILDLIFE! seien hier nur beispielhaft genannt. Das geht mal tierisch nach vorne, nervt auch mal ungeheuer dank quietschender Sirenen und billig wirkender Bleeps, übt aber aufgrund der rhythmischen Struktur und des leicht stolpernden Grooves eine nahezu unwiderstehliche Faszination aus. Als Dauerbeschallung im Club in dieser Form vielleicht etwas zuviel des Guten, als Überblick über die aktuelle Entwicklung jedoch höchst interessant.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 4. April 2021

Grasscut - Unearth [Ninja Tune]

Nach dem Monsterrelease von Amon Tobins Boxset setzt man im Hause Ninja Tune im Juli mit der Veröffentlichung des zweiten Grasscut-Albums auf elektronisches Shoegazing und nebelverschwommenes Songwritertum, teils mit klassischen Instrumenten wie Violinen angereichert, teils mit intimer Campfire-Indie-Orientierung, immer jedoch extrem zart, fast zerbrechlich in den Strukturen und niemals auch nur im Ansatz extrovertiert. Eigentlich ein Album für den Frühherbst, nicht für den Hochsommer. Schön.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 28. März 2021

Taragana Pyjarama - Tipped Bowls [Kompakt]

Dänemark ist das neue Island. Scheinbar. Denn es vergeht kaum ein Tag an dem unser nördlicher Nachbarstaat nicht wieder ein neues musikalisches Talent ausspuckt, das mit mehr oder weniger Recht Beachtung fordert. Nun also Nick Eriksen, der sich zwar mit Taragana Pyjarama ein a) unmerkbares und b) Zungenverknotung provozierendes Pseudonym zugelegt, es damit aber nichtsdestotrotz schnell in den Aufmerksamkeitsfokus von James Holden, Anders Trentemöller und vor allem auch Kompakt-Head Michael Mayer geschafft hat. Auf dem Kölner Label erscheint auch Nick Eriksens Album-Debut „Tipped Bowls“, dessen Wirkung allerdings eigenartigerweise schon vor dem Ohr des Rezensenten völlig verpufft und nur das vage Gefühl hinterlässt, in den letzten 45 Mnuten eine lose, nicht wirklich schlüssige Aneinanderreihung irgendwie verschwebter Elektroniktracks gehört zu haben, von denen nicht einer im Gedächtnis geblieben ist. Gehört und sofort wieder vergessen. Passiert auch selten.

3/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 21. März 2021

Advanced Human / Developer - Counter Pulse Series 4 [Counter Pulse 004]

Techno. Schweden. Und Chris McCormack zeichnet verantwortlich für das Mastering. Alles in allem kann mensch bei dieser Kombination wohl von guten Vorzeichen sprechen und auch wenn der ganz große Wurf nicht stattfindet gibt es doch druckvoll-funktionale Technotools mit angedeuteten Signalen und zuweilen rauschenden Hallfahnen, die durchaus zur Primetime ihren Dienst tun. Musik für Puristen.  

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Montag, 15. März 2021

Theremynt - Space Control [Neopren Records]

„Space Control“ – der Name der zweiten Theremynt-Veröffentlichung auf dem schweizer Label Neopren Records allein deutet die Richtung der musikalischen Reise schon an. ItaloDisco und schwebender SynthesizerPop der retrofuturistischen Sorte synth hier Programm, das Equipment analog und spätestens beim „Mary & Johnny“-Cover ist der Zeitsprung in die 80er vollends vollzogen. Das klingt natürlich alles nicht neu, ist auch schon mehr als einmal dagewesen, macht aber trotzdem immer wieder Spass und verursacht ein warmes, nostalgisches Ziehen in der Brust, selbst wenn mensch auf eine Veröffentlichung wie diese nicht unbedingt gewartet hat. Retro galore und mit „Orbital Journey“ ist sogar ein kleiner potentieller AcidTrance-Hit mit im Gepäck. Nice.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 7. März 2021

Quantec - 1000 Vacuum Tubes [Elux]

Sven Schienhammer a.k.a Quantec, Liebhabern in Sachen DubTechno und artverwandten Spielarten elektronischer Musik unter diesem Pseudonym schon lang kein Unbekannter mehr, nun also in 2012 mit einem neuen Album auf Elux und es ist fast nicht zu glauben, dass sein letzes Werk in diesem Format schon wieder drei Jahre zurückliegen soll; zu präsent klingen die letzten Werke noch in den Ohren des Rezensenten nach – mit positivem Grundtenor. An diesem ändert sich auch nach dem Genuss der „1000 Vacuum Tubes“ nichts, denn auch hier liefert Schienhammer wieder elf DubTechno-Variationen in gewohnt hoher Qualität. Bis auf das gebrochene „Ayahuasca“ weitgehend auf der Basis mal mehr, mal weniger treibender 4-2-The-Floor-Konstrukte aufgebaut, geht es auf diesem viel und immer wieder gern beackerten Gebiet natürlich seit Jahren nur noch um leicht veränderte Nuancen und die Perfektion der technischen Ausführung, aber genau diese minimalen Pointierungen schüttelt Quantec derart leicht und unbeschwert aus dem Handgelenk, dass es immer wieder eine Freude ist, ihm dabei über einen längeren Zeitraum zuzuhören. Gern auch mit der Hand am Repeat-Knopf, denn das hier ist DubTechno in zeitloser Reinkultur.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 28. Februar 2021

Kristian Heikkila - Kombinations [EPM]

Techno. Album. Digitalformat. Schwierige Kombination, da viele Künstler dieser Tage immer wieder beklagen, dass die Digitalisierung des Musikkonsums das Albumformat aufgrund der Fokussierung auf einzelne Tracks als konzeptionell redundant und altbacken erscheinen lässt. Dieser Aussage ist der Wahrheitsgehalt wohl nicht abzusprechen und trotzdem lässt sich der Schwede Kristian Heikkila, zu 50% Teil des auch auf AFU Lab veröffentlichenden Duos Kristian & Christian, mit seinem Debutalbum auf dieses Experiment ein, liefert dabei grundsoliden Techno / TechHouse der treibenden Sorte, bezieht sich auf Deepness und Minimalismus ohne diesen allzu offensichtlich zum Konzept zu erheben, verzichtet auf überflüssige Staffage und gibt den Verfechtern der sogenannten New Wave Of Techno insgesamt 12 Tracks für die späte Primetime an die Hand, die im richtigen Moment eingesetzt wohl mehr als nur ein paar Ärsche auf dem Tanzflur bewegen. Vinyl bitte nachschieben. Oder zumindest eine Auskopplung mit dem Track „Kult“, der wohl das grösste 12“-Potential des Albums hat.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 21. Februar 2021

Opus Leopard - Walküre [Up To The Sky]

Durchgefallen. Unabhängig davon ob das jetzt Konzeptkunst, Novelty oder im allerschlimmsten Fall sogar Ernst gemeint ist, denn das Sprechsingen von Schickeriatexten mit Wiener Schmäh überlassen wir dann doch lieber dem längst verstorbenen Original. Schlechte Falco-Kopien braucht die Welt nicht im Ansatz und Zeilen wie „Du hast zwar schöne Schuhe, doch ein Herz das hast Du keins.“ auch nicht. Gäbe es hier Negativpunkte wäre das mindestens eine -8 auf der nach unten offenen Facepalm-Skala. Voll verdiente

0/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Samstag, 13. Februar 2021

Marie Madeleine - Ural Baikal Amour [Ekleroshock 038]

Coverartwork: Junge Frau mit abgeschnittenem Gesicht auf einem Bootssteg, bekleidet nur mit weissem, fast durchsichtigen Spitzenbody. URL der Band endet mit .xxx . Ein Schelm, wer da nicht Lunte riecht und tatsächlich deutet sogar der Waschzettel eine erotische Reise in der Transsibirischen Eisenbahn als Thema an. Und ein gewisser Sex-Drive ist Marie Madeleine mit ihrem hormonell aufgeheizten ElectroClash- / Wave-Crossover tatsächlich nicht abzusprechen, der auch im Goth- und Indie-Kontext durchaus Freunde finden dürfte. Auf der Remix-Seite machen die The Rapture-Buddies Populette und Rubinskee die Dinge unter sich aus während Les Petits Freres De l’Ocean Indien - bitte französische Tüddelchen an der richtigen Stelle einsetzen, danke – den Song „Winter Skies“ gleich komplett neu einspielen, dabei auf fragile female Vocals und ein ebenso zerbrechliches Skelett aus analogen Synthesizern und leicht electroiden Beats setzen, die dem Song ein komplett neues Gesicht verpassen. Kann mensch so machen.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 7. Februar 2021

Elef - Nuff Said [Carry On 004]

Auch wenn sich die Frage stellt, warum ein Label Promo-CDs in diesen Tagen mit .wav- anstatt mit .aiff –files verschickt, liefert Elef hier streng genommen solide House-Kost für die kleinen intimen Clubs dieser Welt ohne in diesen grosse Aufregung zu verbreiten. „Black Hole“ im Original ist weichgezeichnet für die ganz frühen Morgenstunden, auch wenn die gedoppelte Clap tendenziell ein wenig nervt. Dafür liefert Gerd im Remix dann ein sexy forderndes Brett mit Chicago-Bezug und zitiert in der Machart die Klassiker des Genres, speziell die der späten 80er Jahre, während der Titeltrack ebenfalls housey und durch den ganz speziellen Nebelfilter daherkommt, der Elef-Produktionen dieser Tage ausmacht. Ausserdem als Remixer dabei: die britischen Zoo Look, ebenfalls leicht vernebelt und mit einer Prise Chicago in ihrem DeepHouse-Ansatz. Gute


6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 31. Januar 2021

Various Artists - Muchas FATcias Part 1 & 2 [Freude Am Tanzen]

Mit vollem Elan startet die Freude Am Tanzen-Posse in den Sommer und schickt ihre zweiteilige „Muchas FATcias“-Serie in das Rennen um die beste Bikinifigur. Mitmodeln dürfen unter anderem das Krause Duo, Juno 6, Douglas Creed und Feindrehstar und beackern ein musikalisches Feld zwischen stoischem MinimalTechno im ursprünglich kölschen Wortsinn, croonendem Piano-Zeitlupen-Downbeat mit fast schon übertriebener Sleazyness und vertripptem Jazzfaktor, der auch der legendären „Showroom Recordings Series“ auf Cheap gut zu Gesicht gestanden hätte, liefern aber auch dezent, unaufgeregt pumpenden House, einen überraschenden Ausflug der Monkey Maffia in Richtung UK Funky und den ein oder anderen Filler auf zugegeben hohem Niveau. Nicht zwingend essentiell, aber doch eine gute Ergänzung fürs heimische Plattenregal.
7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 24. Januar 2021

Blacks On Blondes - How To Escape From A New Age World [Rotraum Music]


Soso, Blacks On Blondes. Was im ersten Moment nach einem nicht sonderlich kreativen Pornofilmtitel klingt entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als das Pseudonym eines Herrn namens Yannick De Ka Moulage, der hier ein durchaus solides aber leider auch langweiliges 124BPM Housealbum vorlegt. Durchlaufend wie ein DJ-Mix präsentiert hört mensch den sechzehn Tracks ihre Entstehung in einem ibizenkischen Studio durchaus an, stellt aber ebenso schnell fest, dass diese – wie tausende andere Tunes auch – eben auf genau diesen balearischen Markt zugeschnitten sind und als quasi austauschbare Massenware ausserhalb von Beachclubs und Terrassenparties sehr schnell ihre Berechtigung verlieren, weil das so in der Form nach der 100sten Ibiza-Compilation eigentlich schon seit vielen Jahren niemand mehr so richtig braucht. House Muzak, ohne Schreibfehler.


5/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2012

Sonntag, 17. Januar 2021

A Thousand Vows - I RMX U [Samplefreunde 018]

A Thousand Vows kommt aus Oldenburg. Auch wenn niemand so recht weiss, wo das eigentlich ist. Von diesem nebulösen Ort aus kontaktiert er Bands und Projekte weltweit, um deren Musik in sein ureigenes Soundgerüst zu betten, das irgendwo zwischen Backpacker-Beatscience a la Anticon., verträumter Indietronica und dem weitgefasst-schwammigen WitchHouse-Universum verortet ist und so trifft es sich auch nicht schlecht, dass sich unter den so neu Bearbeiteten neben eher unbekannten Acts wie Kirrin Island, Monster Rally oder Billion One auch der Anticon.-Rapper Sole befindet. File under: Frühherbstliche Befindlichkeitsmusik für Fans von Burial, Nicolas Jaar oder John Talabot. Oder für Dates mit introvertierten Indiemädchen.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2012

Sonntag, 10. Januar 2021

Amon Tobin - Amon Tobin Boxset [Ninja Tune]

15 Jahre Amon Tobin. 15 Jahre elektronische Musik auf höchstem Niveau, Kollaborationen mit Philip Glass und Ryuichi Sakamoto, Arbeiten auf dem Sektor der Film- und Videospielmusik und nun für Ninja Tune Anlass für die wohl ambitionierteste Retrospektive der Labelgeschichte – ein limitiertes, massiv-mechanisches Boxset mit sechs 10“es, sieben CDs und zwei DVDs, vollgepackt mit weitgehend unveröffentlichter Musik aus der Feder von Amon Tobin. Ein wahres Fest für Fans und Sammler, dem die vorliegende Promo-CD mit insgesamt 14 Tracks aus dem Gesamtpaket aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal im Ansatz gerecht werden kann, trotzdem jedoch die ganze Grossartigkeit des Projektes zwischen TripHop und Drill’n’Bass zumindest erahnen lässt. Anspieltips: „Lost And Found (Colin Stetson’s The Thief Redux)“ / Ryuichi Sakamoto „Grief (Amon Tobin Remix)“ / „Bloodstone (Royal Albert Hall Live)“

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2012

Freitag, 1. Januar 2021

Still Flyin' - On A Bedroom Wall [Staatsakt]

Pop. 80er. Auf dem Waschzettel Verweise in Richtung New Order, Tears For Fears, Ultravox. Grundsätzlich sind das schon mal die richtigen Stichworte und wenn Haima Marriott of Architecture In Helsinki-Fame als Produzent noch ein wenig Indie der harmloseren Sorte dazurührt heisst das Ergebnis „On A Bedroom Wall“, taugt für einen verliebten Sommer auf der Tanzfläche und unter Umständen auch für einen kleinen Ausflug ins gute Daytime-Radioprogramm („Spirits“), ist aber leider letztendlich doch zu wenig eigenständig für’s Langzeitgedächtnis, auch wenn die gesamte Platte so angenehm vertraut klingt wie die Stimme einer guten alten Freundin. Me likey.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2012