...Platzmangel. Denn im Sinne der alten
HipHop-Weisheit „Too many MCs, not enough mics“ heisst es in
diesem Monat „Too many records, not enough space...“ um wirklich
jeder Veröffentlichung gerecht zu werden.
Angefangen mit den Peaking Lights, die
dieser Tage aufgrund ihres neuen Albums „Lucifer“ in allen
Magazinen hoch gehandelt werden, aber auch mit ihrer 2011er
Veröffentlichung „936“ immer noch so steil gehen, dass dieses
Album mittlerweile mehrfach wiederveröffentlicht wurde und
mittlerweile in sieben – sic! – verschiedenen Varianten via Not
Not Fun Records und Weird World erhältlich ist. Psychedelisch
verschwebt zwischen Campfire Folk, PostRock, Hippietum und Dub,
versehen mit einer Portion Grundrauschen und Lo-Fi-Attitude für mich
eine der Entdeckungen der letzten Wochen.
Dub-orientiert geht es weiter mit
„Release The Hounds“, dem frisch veröffentlichten Album des
Produzenten Da Grynch auf Necessary Mayhem, das die Möglichkeiten
des digital erzeugten Roots Dub voll auslotet und vor allem mit „Our
Dub“, „Can’t Take No More (Phaser Dub)“ und „Ravers“
grossartige Riddims erschafft, die in mir die Sehnsucht nach einem
echten Dub-Clash in meiner Heimatstadt wieder aufleben lassen. Dub
für die Welt!
Schon ein paar Wochen auf dem Markt,
aber immer noch spannend für alle Chicago-, Dance Mania- und
Footwork-Liebhaber ist das zweite Release des Labels Blank Mind, das
zwei längst verschollen geglaubte Tracks des Produzenten DJ Clent
wieder verfügbar macht. Gerade der Track „3rd World“ – 1998
auf der „100% Ghetto E.P.“ erschienen - greift dem Footwork-Movement um mehr
als 10 Jahre vor und bietet eine gute Möglichkeit, den besten und
wichtigsten Track des auf Discogs für 40+ Euro gehandelten Dance
Mania-Originals in die Sammlung zu stellen.
Eine weitere Reisegelegenheit in
wunderbar retro-futuristische Gefilde findet sich mit der jüngst auf
Viewlexx erschienen „Replicant E.P.“ von Kid Machine, auf der
sich insgesamt sechs vorlagentreue Replikationen des originären
ItaloDisco-Sounds finden, für den sich der Schreiber dieser Zeilen
fast immer begeistern kann. Und ja, es geht um Kitsch der allerersten
Güteklasse während sich das ebenfalls dem klassischen Electro
verschriebene Label Robotmachine Records mit der „Invasion From
Mars“ des Dynamik Bass System vier Varianten reinrassigsten
Breakdance- / Electro Bass-Sound auf schneeweissem Vinyl liefert und
damit nicht nur den Oldskoolern unter uns eine echte Freude macht.
Ganz gross und immer wieder gut.
Ausserdem neu und frisch ist der zweite
Teil der Stiff Little Spinners-Serie auf Audiolith, die mit diesem
6-Track-Vinyl entgegen ihres ElectroPunk-Rufes erneut die Tiefen von
Deep- und SlowHouse sowie (Neo)Cosmic erkunden und auch vor
humorvollem Ska-/Polka-Minimal nicht haltmachen. Unter anderem
involviert: Krink, Kalipo, Torsun Teichgräber und andere. Limitiert
auf 300 Kopien und am zu beziehen über den labeleigenen Mailorder.
Get!
Gastkolumne für Fazemag, Ausgabe 09/2012
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