Tanzkraut also. Aha. Ein neuer
Genrebegriff, der hier via Waschzettel die Runde macht, um den
Jamsession-artigen Ansatz von Krautrock auf elektronische Tanzmusik
zu übertragen. Tatsächlich klingen die Stücke auf „Garant“
oftmals roh und unbearbeitet, mäandern sich in jazzigem Freispiel
durch die Zeit, ohne den Dancefloor aus den Augen zu verlieren oder
schweben getragen von episch-analogen Synthieflächen im La
Düsseldorf’schen Sinne über live eingespielte Drums, deren
menschliches Moment zwar deutlich hörbar ist, aber dadurch den
Bewegungsapparat nicht weniger zwingend ansprechen, der leichte
Unsauberkeiten im Timing charmant und mühelos auszugleichen weiß.
Ein weiteres Projekt in der weit gefassten Schnittmenge zwischen
Henrik Schwarz, Wareika, dem Moritz Von Oswald Trio und Francesco
Tristano, immer wandelnd auf dem schmalen Grat zwischen Club und
sogenannter Hochkultur und doch stets im Stande, beide Lager
problemlos für sich einzunehmen. Lohnt.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
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