Im Jahre 2012 noch immer mit Begriffen
wie WitchHouse und ChillWave für jegliche Art verschwommen und
klagend klingender, partiell elektronisch erzeugte Musik zu
hantieren, sich un-googlebare Schreibweisen für Projektnamen
auszudenken, ebensolche Projekte wie oOoOO (wie spricht mensch DIE
eigentlich aus ???) zu remixen und zusätzlich noch eine nahezu
unsägliche musikalische Wasch- und Jammerlappigkeit gepaart mit
falsch verstandenem Autotune-Gebrauch an den Tag zu legen, dass es dem
Rezensenten binnen Minuten die Fußnägel hochklappt, zeugt von
tragischer Konsequenz oder ziemlichem Irrsinn. Da helfen leider auch
die eigentlich schönen Trance-Arpeggios im oOoOO-Remix von „Close
To U“, das Bemühen von Future-R’n’B als urbane Verortung und
das absurd pseudoterroristische Coverartwork nicht viel, denn im
Grunde genommen klingt diese Platte so wie sich ein Cocktail aus
Opium, Krokodil und höllisch viel Zuckerwatte am Tag danach anfühlen
muss. Extra Minuspunkte gibt es übrigens für die furchtbaren
Panflöten in Track sieben und langsam frage ich mich, ob sich ein
Drogencocktail-Selbstversuch mit anschließender Nahtoderfahrung zum
besseren Verständnis dieses Albums hilfreich erweisen könnte. Ich
will das nicht.
1/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
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