„Stop Dying“ – allein der Titel.
Kann ja was werden, spätnachts und vielleicht acht Stunden vom
Abgabeschluss entfernt. „Stop Dying“ - was ist denn mit der los?
Draussen ist Krieg, der Euro geht den Bach runter und in London
mehren sich in dieser Nacht die Gerüchte über die Stürmung der
ecuadorianischen Botschaft, in der Julien Assange Asyl gewährt wird.
Und dann? Kommt Java Guidi und schlägt mir mit ihrem arschrockend
reduzierten Electroclash- / SynthPop- und auch Indie-Crossover erst
einmal direkt in die Fresse. Huch? Danach erobert sie mit dem zweiten
Track ihres Debutalbums – „Recipe“ – mein musikalisches Herz
im Sturm, auch weil in ihrer Musik Sexappeal der richtig dreckigen
Sorte mitschwingt. Trüge ich nicht aus gutem Grund das Geburtsdatum
der Frau meines Lebens auf dem Handgelenk würde ich Java Guidi
allein aufgrund ihres Albums zumindest daten wollen. Heißer als Kap
Bambino und doch in musikalisch ähnlichen Gefilden unterwegs, was
besonders in der quasi-industriellen Hymne „Sick & Tired Of
Love“ deutlich wird, während die soften Momente wie „Chains“
fast Dillon’esque Züge tragen. RAWR!
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012
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