Veröffentlichungen aus Matthew
Herbert’s ureigener Soundschmiede Accidental Records fordern
grundsätzlich schon aufgrund ihrer Herkunft zunächst einmal die
komplett ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuhörers und auch wenn sich
das Geheimnis hinter DJ Empty’s „Meaningless“-Album dank des
verlorengegangenen Waschzettels nichts unmittelbar erschliesst –
Nachforschungen ergaben jedoch die Existenz einer gleichnamigen
3-Track EP aus dem Jahre 2007 - geht es hier augenscheinlich um
Annäherung an ein Thema aus zehn verschiedenen Perspektiven. Das
rhythmische Skelett bilden hierbei sehr hölzern klingende und
vermutlich aus dem Livekontext gesampelte perkussive Sounds, gesetzt
im 4/4-Kontext, zuweilen um komplexere Elemente ergänzt und garniert
mit weiteren, im elektronischen Kontext ungewöhnlichen und vor allem
sehr trockenen Klängen, die im Gesamtbild den Schluss zulassen, das
hier der Aufbau von Clubtracks mit anderen Mitteln und Klangfarben
emuliert werden soll. Auffällig ist hierbei vor allem das nahezu
vollendete Fehlen eines tragenden Elementes, denn von Bassgewalt und
vor allem von expliziten Bassdrums sind alle
„Meaningless“-Variationen weit entfernt. Entwickelt sich aber ab
etwa Track 3 oder 4 die hypnotische Wirkung des Gesamtkonzeptes,
schlägt das durchaus nicht negativ zu Buche sondern eröffnet eine
neue Perspektive in Bezug auf House Music im weiteren Sinne.
Spannend.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
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