Intimate wäre wohl der richtige
Terminus, wollte mensch das für Anfang Oktober angekündigte und
laut Discogs schon elfte B.Fleischmann-Album in einem englischen
Begriff zusammenfassen. Die Vocals haben ihr zu Hause im Indie mit
zurückgenommenem Gestus, das Campfire-Gefühl des ganz nah dran
seins zieht sich durch das komplette Werk und eigentlich wäre auch
eine ergänzende Instrumentierung mit leicht schrammeliger,
akustischer Gitarre genug gewesen. Stattdessen setzt Fleischmann auf
eine Mischung aus Shoegazing und Electronica, die gemeinhin gern mit
dem versossenden Unbegriff Indietronic umschrieben wird. Doch gerade
Songs wie „Beat Us“, der verstörenderweise wesentlich länger
wirkt als die 3:48 Minuten Spielzeit sind, oder auch das fein
ziselierte „Lemminge“ gehen weit darüber hinaus, docken – wie
auch andere Stücke auf „I’m Not Ready For The Grave Yet“ –
an den Echos von PostRock an oder wagen sich durchaus einmal, wenn
auch schüchtern, an den Rand der Clubtanzfläche. Zumindest in
Momenten in denen es dort noch nicht so voll ist und auch
vorsichtiges Mitwippen schon als Zeichen wohlwollender Zuneigung
gilt. Zärtlich, ohne das Gefühl von Kitsch. Schön.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012
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