Freitag, 27. Dezember 2019

Grindproject - Bastardizer 1-10 (100 Songs In Less Than 30 Min.) [Corde 001]

"No Lyrics - Our Music Is Our  Message" steht auf dem rückseitigen Cover der vorliegenden Veröffentlichung und wenn dem der Fall ist, haben die Jungs vom Grindproject ganz viele böse Sachen im Sinn, denn bei ihrer Fusion aus Noize-, Speed- und Grindcore sowie Harshnoize bleibt garantiert kein Auge trocken, geschweige denn ein Raver am Leben. Legal nur mit gültigem Waffenschein zu erwerben, da diese LP definitiv zum Zweck akustischen Terrors eingesetzt werden kann.

4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 11/2002

Sonntag, 22. Dezember 2019

Low Entropy - Anarcho Psychotic EP [Praxis 36]

Der Hamburger Breakcore-Artist & -Aktivist Sönke Möhl a.k.a. Low Entropy liefert mit seiner "Anarcho-Psychotic E.P." das bisher wohl reifste Release seiner Laufbahn ab. Statt nur auf Härte und Geschwindigkeit bedacht zu sein, geht es diesmal um die Atmosphäre der extrem gebreakten Tracks, die unter Umständen auch als Sci-Fi-Soundtrack zu gebrauchen wären. Irgendwo zwischen Marco Passarani und Somatic Responses, das.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Montag, 16. Dezember 2019

Rechord - Eloper [Audio.NL 019]

Mit Clicks'n'Beats könnte mensch diese Platte wohl am Treffendsten beschreiben. Irgendwo zwischen m², Pole und Pan_Sonic trifft es auch ganz gut. Vier extrem minimale Tracks, die über ein elektronisches Knorkeln nicht wirklich hinauswachsen und doch einen gewissen dubbigen Appeal besitzen, den es in dieser fliessenden Form in diesem Genre nicht allzuoft hat. Für Reduktionsfetischisten.


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Dienstag, 10. Dezember 2019

Cornell Campell - Bandulu / Hard Time [Select Cuts]

Das in Hamburg ansässige Label Select Cuts präsentiert eine Auskopplung aus dem Album "Select Cuts From Blood & Fire Chapter 3" und liefert mit "Bandulu / Hard Time" einen abgehangenen Downbeat-Track mit Conscious-Lyrics und dicken fetten Bässen, die auch das Dub-/Roots-Soundsystem deines Vertrauens mit positiven Vibrationen erschüttern werden. Auf der Flipside liefern die Wiener Dubspezialisten Walkner & Möstl noch einen Remix dazu und fertig ist das Vergnügen.


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Bastard Runners 666 [White]

Bastardpop und Bootlegging ist nachwievor ein grosses Thema in den Plattenläden, Fachzeitschriften und mittlerweile auch Mainstream-Medien der Republik, doch kaum einer der Berichterstatter kennt sich wirklich mit dem Thema aus,  jede noch so schlechte Veröffentlichung wird als legendär gehandelt. Mit der 5-Track-Compilation "Bastard Runners 666" - die im Übrigen die Nachfolgescheibe zu "Bastard Pop 1" darstellt - kommt nun wieder richtig gutes Material auf den Markt. Namedropping der fusionierten Tracks und Artists: Madonna mit "Music" und "Deeper", The Cure's "Lullaby", Tweet "Oops, oh my", "My Sharona" und andere. Ganz dick...


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Donnerstag, 28. November 2019

Predator feat. Bioforge - Code Blue / Surveillance [Acetate 06 Promo]

Toolorientierter Drum'n'Bass ganz nach dem Gusto des Rezensenten. Während die "Code Blue" auf der A-Side recht atmosphärisch und minimal auf einem leicht hoppelnden Beat vor sich hin stepped, gibt sich "Surveillance" auf der Flip technoider, raviger und geradliniger zugleich und spricht so den Bewegungsdrang der Massive an.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Freitag, 22. November 2019

Klimek - Milk & Honey [Kompakt]

File under: Sehr schön. Das Kölner Minimaltechnoimprint Kompakt verfolgt den vor einiger Zeit mit Markus Günther's "Regensburg" eingeschlagenen Weg des ambienten Klanges mit der Katalognummer 61 konsequent weiter und findet den Weg weg von Flächen zu verhallten, einzeln angeschlagenen Gitarrenklängen. Die wohl minimalste Interpretation, die das Thema Postrock im weitesten Sinne bisher gesehen hat in einem positiv überraschenden Kontext. Bitte mehr davon...


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Sonntag, 17. November 2019

De-Tronix - Born & Raised / Count Your Money [B & W Recordings]

Jump-Up-mässig und extrem oldskoolig kommen die beiden Tracks des vorher nicht grossartig in Erscheinung getretenen Produzenten De-Tronix daher und versetzen jede Massive in absolut positive Extase. Die Merkmale: penetrante Vocalsamples, Wobblebass, stumpfe Produktion und in den Breaks leichte Nähe zu raggalastigen Beatstrukturen. Die Intelligent-Fraktion wird's hassen, aber Spass macht die Scheibe auf alle Fälle auch ohne Innovationsfaktor...


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Dienstag, 12. November 2019

Analysis EP [3D Mode Recordings 004]

Der ersten kleinen Labelwerkschau des aufstrebenden Imprints 3D Mode Recordings gelingt es auf Anhieb, sich in die Liste der momentanen Topfavez in meiner Plattenkiste zu katapultieren. Das Ganze auf Doppelvinyl mit vier Tracks von DJ Hazard, Cru Memba und dem Duo DJ Devize & Three A, die allesamt mit atmosphärisch-verhakten Steppabeats daherkommen, sich im allgemeinen Kontext an die Vorgabe eines DJ-Tools halten und doch durch ihr tricky Programming eine völlige Eigenständigkeit bewahren, wie sie in stilistisch ähnlicher Form vielleicht noch bei Mampi Swift zu finden ist. Deep as fuck obendrein und deshalb auch bedient mit fetten


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Samstag, 2. November 2019

Zoom & D.B.X. - Rockin Down The House 2002 Remix [AWOL 1]

Schönes Release, das sowohl die Liebhaber von Speedgarage als auch von Oldskool-lastigen Breakbeats zufriedenstellt. Die Infoside kommt mit 4-2-the-floor Bassdrum, gewohnt dicken Bässen und einer fast schon klassisch-housigen Attitude, die sich zeitlich vor 1994 einordnen lässt. Die Flip hingegen setzt auf klassisch-geloopte Breakbeats im 1991er-Style und liefert dazu einen typischen Reggae-Offlick, der dem gesamten Track einen extrem gechillten Flow verleiht.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Samstag, 26. Oktober 2019

The Streets - Weak Become Heroes [Locked On / 679]

War Mike Skinner a.k.a. The Streets schon mit seinem Album "Original Pirate Material" mehr als nur im Ansatz grossartig, legt die vorliegende Single zumindest in Bezug auf die gefragte Clubkompatibiltät noch einen drauf. Ashley Beedle verwandelt den Track "Weak Become Heroes" in eine tiefgehende Househymne mit klassischen Ansätzen während die Neuinterpretationen von "Same Old Thing" aus der Feder der Produzenten Outlaw Breaks und Morph Resurrection mit Speed Garage kokettieren.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Montag, 21. Oktober 2019

Player present Remixes Vol. 1 - Rub On Ya Titties [Player]

"Girls rub on ya titties, what've I said? Rub on ya titties!" Diese Art von Vocalsample lässt mensch sich im Club doch gerne gefallen und erst recht natürlich wenn sie, wie auf vorliegender 12", von treibend perkussivem TechHouse begleitet wird. Die Remixes stammen von The Advent sowie Pete und Wilko, jeder für sich eine Hälfte des Duos Ignition Technician. Geht gut nach vorne...


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 10/2002

Montag, 14. Oktober 2019

Undacova - Metamood Katalyst [Pleemobil 03]

Breakcore-Electronica mit Acideinschlag kriegt mensch selbst als eingefleischter Musikfreak nicht oft auf die Ohren und so ruft die vorliegenden 12"  mit ihren vier Tracks doch glatt helle Begeisterung hervor, zumal sie nicht nur tanzflurkompatibel, sondern zeitgleich auch glasklar produziert und dennoch extrem deep rüberkommt.  Völlig steril quasi und trotzdem ziehts den Konsumenten auf die Tanzfläche, sofern er auch bei Sounds von Venetian Snares keine epileptischen Anfälle bekommt. Doch keine Angst, ganz so heftig wird's dann doch nicht.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Kovert - Versioning [Damage 003 Test Press]

Auch die dritte 12"-Veröffentlichung des französischen Peace Off-Schwesterlabels Damage hält die hoch angelegte Messlatte der vorangehenden Veröffentlichungen ein und beschert den hartgesottenen Drum'n'Bass-Adepten neuen Stoff aus der an Dark Jungle orientierten Hexenküche des Producers Kovert, der seines Zeichens auch schon auf Praxis veröffentlichte. Prügelhart und äusserst stumpf geht's hier zur Sache, der einzige melodische Effekt kommt ab und an aus einer verhallten Offbeat-Gitarre, wie sie im Reggae seinerzeit üblich war. Ansonsten gibt's einfach und effektiv eins auf die Nuss...


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Mittwoch, 25. September 2019

Soundmurderer & SK-1 - Dreader Than Dread Remix [Rewind Records 004]

"Original Detroit Jungle" ist in das Vinyl der vorliegenden 12" eingeritzt und wenn das tatsächlich der übliche Style in Motorcity ist, geht es dorten tatsächlich ziemlich ruff zu. Fast unmixbar ineinander vercuttete Amenbreaks treffen sich mit Reggae-Elementen und versetzen in ihrer Produktionsweise den Rezensenten um Jahre zurück in seiner Erinnerung. Sowohl die Originalversion - einst auf Rewind 001 erschienen - als auch der Remix gehen gut nach vorne, sind aber den meisten Headz wohl schon eine Spur zu heftig für heutiges Empfinden.

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Donnerstag, 19. September 2019

Gamma Quadrant - Chaotic State [Touchin Bass 02]

Auf Andrea Parker's frisch gegründetem Label Touchin Bass liefert das Projekt Gamma Quadrant schickes Futter für die Freunde messerscharfer Elektrotunes ab, wie sie einst auch das Direct Beat-Umfeld zu liefern im Stande war. Viermal gibt's die volle Packung Bassgewitter mit drückenden Beats und obendrauf nochmal neun Locked Grooves mit Beats, damit die DJ's auch was zum Spielen haben.  Das darf man mögen, und soll man auch.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Donnerstag, 12. September 2019

Datcyde - Social Skillz Remix / Migraine [Taciturn Records]

Ein Ravebrett vor dem Herrn liefert das Taciturn-Imprint als Teaser für das kommende Datcyde-Album "Positive Climb", das den nun gesetzten Qualitätsstandard hoffentlich halten kann. Nahezu episch flächig baut sich die A-Side auf, besticht durch ein fabelhaft oldskool-like klingendes Frauenvocal im Break um dann nach kurzer 4-2-the-floor Passage mit extrem flach gehaltenen Bassdrums direkt nach vorne zu rocken. File under: Stadion Drum'n'Bass. Auch die Bassdrums der B-Side gewinnen nicht an Wucht dazu, liefern in Kombination mit einem stakkatoartigen Ravesignal aber ebenso Grund zu feiern wie die A-Side.


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Donnerstag, 5. September 2019

Bad Trek / Trapped In Music [Devon 004]

Ob das dem selbsternannten King Of Pop wohl gefallen würde? Michael Jackson's "Bad" trifft auf dieser 7" auf DJ Zinc's Breakbeatgarage-Hymne "138 Trek" - ein Soundclash der beiden Tracks eigentlich ganz gut zu Gesicht steht und auf den entsprechenden Garageparties für Euphorie sorgt. Die Namen der auf der Rückseite zu einem gemeinsamen Ganzen verwobenen Tracks entziehen sich zwar dem Kurzzeitgedächtnis des Rezensenten, kommen jedoch recht schick mit oldskooligem Houseflair daher.

5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Freitag, 30. August 2019

Bong-Ra - Riddim Wars [Deathsucker Records]

Zwei Tracks, "Bumba Claat" und "Lee Some Fi Dead", halten auf dieser 7" alles ein, was der Titel "Riddim Wars" verspricht, und liefern ein breakcoreähnliches Gemetzel aus allen möglichen Versatzstücken aus bekannten Jungle-, Breakbeat-, Oldskool- und Hartcoretrax incl. Super Sharp Shooter-Vocal. Absolute Killertunes mit bösartiger Klangqualität, die einfach für sich allein steht und nur eine Forderung stellt - volle Lautstärke, Rewind und höchstmögliche Punktzahl. Let there be light...


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Sonntag, 25. August 2019

Butcher 03 [V/Vm Test Records]

"This release is not a bootleg" steht auf der Rückseite der vorliegenden 7" aus dem V/Vm Stall, deren Producer sich in Anlehnung an den Verfasser des Titeltracks "I wasn't born in the USA (but some people were)" Bruce Pigspleen schimpft. Welch Ironie, sind doch die auf gewohnte Weise zerschredderten Originaltracks noch recht genau auszumachen. Für Freunde des Rinderwahnsinns genau das richtige Stück Vinyl mit Hitpotential für die heimische Privatparty.

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Dienstag, 20. August 2019

Butcher 02 [V/Vm Test Records]

Im Rahmen der allgemeinen Bootleghysterie stehen auch die Underground-Aktivisten von V/Vm ganz hoch im Kurs und entziehen sich gleichzeitig durch ihre zerstörende Herangehensweise jeder Eingliederung in den allgemeinen Popdiskurs. Statt des Zusammenfügens von bereits bestehenden Poptracks zu einem neuen Produkt / Song / etc. geht es hier um die absolute Zerstörung und Entstellung bis zur Unkenntlichkeit. Die heutigen Opfer sind Spiller's "Groovejet", dessen Schicksal sich in den Klauen von Jansky Noise entscheidet, sowie Dane Bowel & Posh Spliced in den Fängen von V/Vm with True Butchers. Nein, diese Platte ist nicht kaputt. Sie klingt absichtlich so als ob sie eiert.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 09/2002

Dienstag, 13. August 2019

VDD-Energise - The Return [Hardisk]

In giftigem Mintgrün mit gelben Labelsticker kommt die vorliegende 12" daher und stapft irgendwo auf der Grenze zwischen Hard Weird Experimental Techno, Hardtek und Hartcore daher. Ausgestattet mit wilden Percussionrides und leichten Acidanleihen kommt in jedem der insgesamt vier Tracks dieser E.P. Freude auf, so dass sich ein absoluter Favourite Track an dieser Stelle schlecht ausmachen lässt. Aber zumindest die Bassline auf B2 ist in der Lage so manche PA an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu treiben.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 5. August 2019

Bio[me]tricks [Sozialistischer Plattenbau]

Das hanseatische Imprint Sozialistischer Plattenbau liefert wieder einmal eines seiner beim Rezensenten beliebten Statements in Sachen Breakcore und artverwandten Sounds ab und kompiliert auf LP-Länge (limitiert auf 500 Stück, 100 davon in grünem Vinyl) insgesamt 12 Tracks von Artists wie Istari Lasterfahrer, Eiterherd, AlexDee, Low Entropy und den Yppasswdd Daemons, die jedem Fan der genannten Musikrichtung schon einmal untergekommen sein dürften. Schön abwechslungsreich das Ganze zwischen Breakcore, Postcore und Noisebreakexperimenten und auch für Neugierige geeignet.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Mittwoch, 31. Juli 2019

Littebrutalravebastards Series Vol. 2 [Dhyana Records]

Da haut der Herr Schierloh a.k.a. BidolCath, Rgyeue DF, Rembert, Giattitouch, Rapid Death Amersfoort, Anti-Zen und Leprozid Pfarrhaus mit seiner zweiten Pseudocompilation wieder einmal kräftig auf die Kacke und burned damit endgültig sämtliche Schranzköpfe dieser Welt weg. Das hier ist wirklich oberstumpfer Hardtek-/Hartkore-Acid-Noize-Wahnsinn und tatsächlich nur für kopfstarke Konsumenten mit Hang zum starken Tobak geeignet. Äusserst hitverdächtig die Titel "Rembert - Ich war 6 Jahre auf Platte (Boogie)" und "Anti-Zen - Mein Bruder War Beim Kirchentag Mix (Fuck Merzbow: Fuck Wumpscut: Fuck Noisex/dkf)"


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Mittwoch, 24. Juli 2019

Insumision - La Frustration Lo Cubre Todo [Brutal Chud]

Insumision präsentiert sich auf der zwölften Katalognummer des Brutal Chud-Imprints als Vertreter der eher unfreundlich zu nennenden elektronischen Musikinterpretation. Mit viel Noise, Elementen aus Breakcore, Hartkore, Punk und Mutant HipHop gespickt und extrem dumpf abgemischten Texten geht es recht derb zur Sache und lässt dem Normalkonsumenten locker die Spucke wegbleiben. Sympathisch - die LP gibt's zum Preis einer Maxisingle.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 15. Juli 2019

Depth Charge - Robotomo / Honour [DC Recordings]

Nach seinen vorwiegend dubbigen Downbeatexkursionen der letzten Jahre erforscht J. Saul Kane a.k.a. Depth Charge neue Territorien. Fröhlich quietschende Melodien winden sich um elektroid gehaltene Epileptikerfunkbeats und bringen damit die Headz zum Nicken und die Hintern zum Wackeln. "Honour" lässt sich mit etwas Geschick und Phantasie sogar in NuSkool-Sets unterbringen und setzt dort besondere Akzente.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Dienstag, 9. Juli 2019

Troumoucha - Roadies / Road Dies [Dhyana Records]

Das Augsburger Imprint Dhyana Records ist seit jeher mit jeder neuen Veröfffentlichung ein Garant für neue, abgefahrene Musik, die in den meisten Fällen ihresgleichen noch finden muss. So auch hier. Die A-Seite der 7" - betitelt mit "Roadies" - frickelt sich durch atmosphärisch postrockige Gefilde und mündet in das brutale Krachen eines Unfalls während sich die B-Seite "Road Dies" ebenfalls irgendwie dumpf postrockend durch einen Dauerhupenalarm schleppen muss, um sich dann schlussendlich doch von einer riesigen Schicht aus Noise und Lärm überdecken zu lassen. So ham wa's gerne...


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 1. Juli 2019

Markus & Kristian / Town Of Tomorrow - Hän Malli On / LXIX (Number Of Sex) [Huge Bass 002]

Aus dem fernen Finnland erreichte uns diese ultraseltene, weil auf 200 Exemplare limitierte, 7", die bei allen Freunden des Elektrosounds wahre Freudenstürme auszulösen im Stande ist. Die A-Side featured eine Coverversion des Kraftwerk-Klassikers "Das Model" in finnischer Sprache während die Flipside eher an die Baustelle um das mittlerweile eingestellte Detroiter Label Direct Beat denken lässt. Sehr schick, das.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Dienstag, 25. Juni 2019

Rocky vs. Roxy [Devon Promotions]

Bootlegfever galore. Auf dieser kongenialen 7" des garantiert nicht wirklich offiziellen Labels Devon Records grassiert die Krankheit, die in der heutigen Zeit im Allgemeinen unter dem Begriff Bastardpop beschrieben wird. Die Symptome - Dauergrinsen auf dem Tanzflur und so manches Aha-Erlebnis. Hier trifft Survivors' "Eye Of The Tiger" auf ein mir leider unbekanntes HipHop-Instrumental und auch die frühe HipHop-Queen Roxy macht über kitschigen ItaloDisco/-Electro Beats eine gute Figur.


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Donnerstag, 20. Juni 2019

Randomized [Random Records]

Das französische Label Random Records setzt mit seiner Katalognummer 005 - gleichzeitig auch die erste 2x12"-Compilation des Imprints - ein Zeichen in Sachen Dark Jungle / Futuristic Drum'n'Bass, das sich sehen lassen kann. Sechs Tracks aus der Feder von hierzulande bisher eher unbekannten Artists wie No Bluff Sound, Interlope oder C-Rom nehmen den Konsumenten mit auf eine Reise in die futuristische Welt französischer Hightech-Breaks, deren Ästhetik sich mittlerweile völlig vom D'n'B des inselbritischen Königreiches unterscheidet.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Freitag, 14. Juni 2019

Rukkus - Big Fly / Aria [No U-Turn]

Auch mit  der Katalognummer 031 hält sich das Labelurgestein No U-Turn an gesetzte Standards und beschert dem Drum'n'Bass-Adepten mit "Big Fly" ein lange Tunnelfahrt durch straight-technoide Landschaften mit geradliniger Twosteparchitektur, die sich hervorragend als Tool eignet. Die Flipside "Aria" hingegen setzt - an ältere Releases des Labels anknüpfend - auf massive Steppabeats mit leichtem Ameneinschlag, bedrohliche Atmosphäre und viel Druck im Bassbereich. Fette


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Freitag, 7. Juni 2019

DJ Deeon - Workin' EP [Projex]

Und wieder was aus der TechnoBass- / GhettoTech-kompatiblen Ecke. DJ Deeon liefert auf Projex insgesamt sechs Trax im dumpfen Chicago-Bassment-Style ab und verwurstet dabei allerlei Samples aus der Frühzeit des Technomovements. Neben einem am gebrochenen Beat orientierten Stück herrschen hier vor allem Strukturen aus Elektro und Techno vor, die in ihrer basslastigen Machart und mit straighten Vocals versehen jede Crowd in Bewegung bringen. Nice auch für openmindete Bruchbeatadepten zur Ergänzung ihrer Sammlung.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Dienstag, 28. Mai 2019

Quoit - Session [Mirex]

Der Belgier Mick Harris a.k.a. Quoit bündelt zwei seiner druckvoll klappernden Drum'n'Bass-Exkursionen auf eine Veröffentlichung des 7"-Labels Mirex und liefert damit ein fettes Tool für experimentierfreudige Plattenreiter. "Missing" steppt relativ gerade über einem stumpf geloopten Subbass vor sich hin und fasziniert durch eben diese Monotonie während die Freunde des massiven Amenrolls mit "Device" auf der Flipside bestens bedient sind.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Mittwoch, 22. Mai 2019

LXC - Strukturbruch EP [Phantomnoise 004]

Der Leipziger Produzent LXC debutiert hier auf dem von AlexDee geführten Imprint Phantomnoise Records und lotet mit diesem - gemäss der gleichnamigen Strukturbruch-Partyreihe - die Grenzbereiche zwischen Drum'n'Bass und Breakcore aus. Hierbei bedient er sich vorwiegend Darkjungle-orientierter Beats und technoider Sounds, die, versehen mit druckvollem Bass, sowohl Junglists als auch die Anhänger des Futuristic Drum'n'Bass in Extase versetzen. Darüberhinaus als Bonus on Top - vier Endlosrillen mit D'n'B-Loops.


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Donnerstag, 16. Mai 2019

Sree / Sree vs. Motif-R - Viewing Inside / The Silver Land [X-86012]

Endlich wieder ein Lebenszeichen von den Franzosen. Nach der recht minimal-futuristisch gehaltenen Katalognummer 011 bestimmen auf dieser 12" jetzt ravige Töne den Sound des wohl besten französischen Drum'n'Bass-Labels, das der Massive auch mit der Katalognummer 012 kräftig die Ohren durchpustet. Durchsetzt mit massiven Amenrolls schaut Sree als Soloproduzent in sein düsteres Inneres während die ebenfalls ravig gehaltene Kollabo mit Motif-R sich auf das Zerhackstücken des gewöhnlichen 2step-Beats einlässt und insgesamt ein wenig positiver - nicht: fröhlich! - daherkommt.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Freitag, 10. Mai 2019

E.V.A.C. - Terra [Napzzz Music 007]

Amerikanische Electro-NuBreaks entwickeln sich langsam aber sicher zu einer ernsthaften Konkurrenz für die momentan eher flächenorientierte NuSkool-Gemeinde des inselbritischen Königreiches. Dark, recht langsam und auf jeden Fall bassheavy präsentieren sich Ed Hickey & Jeremy Goldstein a.k.a. E.V.A.C. mit ihrem Track "Terra", der ungefähr in die gleiche Kerbe schlägt wie die ein paar Hefte zuvor besprochene "Hoe Magnet EP". Minimaler, elektroider und eher WarmUp-geeignet dann die Reinterpretation unter der Führung eines Herrn namens Salim Rafiq, der seinen Mix unter dem Titel "Anti-Terra-Rist Remix" veröffentlicht.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Samstag, 4. Mai 2019

[1 2 Ugly]

Nach Missy Elliott und ihrem "Get UR Freak On" wird nun der amerikanische Provinznestrapper Bubba Sparxxx zum Opfer ein Bootlegangriffs auf Drum'n'Bass-Basis und wieder ist das Ergebnis ein penetranter Partytrack oberster Güteklasse. Je nach Belieben und Bedarf ausgestattet mit massiven Amenrolls oder mit treibenden 2step-Beats gehört diese zur Zeit recht rare 12" in jedes gut ausgestattete Flightcase.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Sonntag, 28. April 2019

Totem Vibes Kru - Respect Ruzna [BZ Records 003]

Aus dem fernen Italien schwappte diese sehr spezielle Drum'n'Bass-Scheibe herüber nach Deutschland und erfreut vor allem die Anhänger deeperer Strukturen. Sehr minimal ausgelegt, mit schwebendem Vocalsample sowie orientalisch wirkenden Drums versehen, steppt die B-Side auf 2step-Beats daher während die A-Side als tricky Stepper mit bösartig quietschenden Bässen und hakender Rythmik manch unerfahreren Plattenreiter an den Rand der Verzweiflung treiben kann.  Als Orientierung - passt als Tool gut zu Footmasters "Metal Gear / Unknown Terrorist".


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 22. April 2019

DJ Godfather - Freak Em Down [Databass]

DJ Godfather lässt sich kein X für ein U vormachen und rockt auch mit seiner neuen 12" auf Databass kräftig und gnadenlos nach vorne. Fast ausschliesslich auf der Basis eines geloopten Elektrobreaks aufgebaut, arbeitet "Freak Em Down" mit einer nach Human Beatbox klingenden Bassline und reduziert sich desweiteren auf das einprägsame Vocalsample. "Nitty Gritty" auf B1 hingegen gibt sich im funky 4-2-the-floor die Ehre, während B2 "Who Want What?" ziemlich düster und gangstermässig rüberkommt.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 15. April 2019

Metric / Thanatos [Fear Records 002]

Urban Angst Music. Der Labelname Fear Records trifft in diesem Fall voll ins Schwarze, denn diese beiden Tracks machen definitiv nicht einmal im Ansatz Gefangene. Extrem düster und mit prügelharten Bassdrums und Snares ist es der Plan von "Metric", jeden Widerstand auf der Tanzfläche zu brechen und die Crowd in einen unkontrollierbaren Haufen von zuckenden Leibern zu verwandeln, die sich spätestens am Tag nach der Party wundern, woher denn das abgefahrene Fiepen in ihren Ohren kommt."Thanatos" auf der Flipside besteht dann zu nahezu 75% aus einem ultrafinsteren Intro, das mensch durchaus als paranoiafördernd bezeichnen darf, um dann im letzten Viertel in noisigen Drum'n'Breakcore-Terror umzukippen. So mag ich das ja am Liebsten...


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 8. April 2019

Kon.Rad & Raw.Full - Hardraiser / Ministry [Trickdisc 006]

Ein wahrhaft tricky Release aus der österreichischen Trickdisc-Schmiede, das sich auf jeden Fall in den Cases eines gutsortierten Drum'n'Bass-Plattenreiters wiederfinden sollte. In Soloarbeit liefert Kon.Rad auf der A-Side einen deep-steppenden Track, der sich durch düstere Sci-Fi-Atmosphäre und geschickt gesetzte kleine Haken in den Beats auszeichnet. Die mit "Ministry" betitelte Kooperation mit Raw.Full hingegen funktioniert als straightes Tool und hält die Crowd auf jeden Fall in Bewegung.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Samstag, 30. März 2019

Tango - Understanding / The Last Transmission [Notch 001]

Ein guter Start für das neue Notch-Imprint, dessen erstes Release sicherlich nicht ungehört auf den Tanzflächen verhallen wird. "Understanding" auf der A-Side wird von Total Science zu einem massiven Roller verarbeitet, der ein wenig an die guten alten  Darkside-Zeiten erinnert, während "The Last Transmission" auf der Basis eines straighten Beats sehr atmosphärisch nach vorn losgeht und universell einsetzbar ist.


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Sonntag, 24. März 2019

DJ K1 - Krumble Style [Jungle Therapy]

Und es rollt und rollt und rollt und hört gar nicht mehr auf damit. DJ K1, nichts zu verwechseln mit dem gleichlautenden Pseudonym des Detroiter Electroheroen Keith Tucker, erweist sich der alten junglistischen Schule die Ehre, arbeitet mit gechoppten Amenbreaks, hardsteppenden Beats und fast JumpUp-mässigen Bässen, vergisst dabei jedoch nicht, das sein Ziel eigentlich Darkjungle hiess und rockt damit fast jeden Tanzflur. In diesem Sinne: "My style is the craziest..."


5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Montag, 18. März 2019

Jeff Bock - New Kids On The Bock [Therapy 02]

Das macht doch Spass. Der dem Rezensenten bisher unbekannte Produzent Jeff Bock bezieht sich mit der Namesgebung des Titeltracks auf die allererste Boygroup der Welt, obwohl seine Musik wirklich nicht einmal ansatzweise mit dieser in Verbindung bringen lässt. Futuristische Darkjunglebreaks lassen die ursprüngliche Tunnelvision im Drum'n'Bass wieder aufleben und versetzen den Konsumenten in eine endzeitliche HighTech-Welt,  in der das Böse immer siegt. Absolute Pflichtscheibe, die jedoch nur in wirklich gutsortierten Recordstores zu finden sein wird, da sie bisher nur über einen französischen Vertrieb den Weg nach Deutschland findet.


6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Dienstag, 12. März 2019

[Face Off 004]

Speedgarage? Was war das denn noch? Richtig, die Kombination aus hochgepitchter klassischer Housemusic und abgrundtiefen Junglebässen. Der erste Track dieses unbeschrifteten Whitelabels macht dieser Beschreibung alle Ehre und läutet hoffentlich das Comeback dieses zu Unrecht vernachlässigten Styles ein, während sich die beiden anderen Tracks eher auf die Strukturen von Breakbeat-Garage der etwas härteren Gangart beziehen. Immer wieder gern gespielt.


4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Donnerstag, 7. März 2019

Psychick Warriors Ov Gaia - Kind Of Prayer [Terminal Antwerp]

Welch eine Freude seit langen Jahren des Wartens endlich wieder einen Tonträger aus der Soundschmiede der Psychik Warriors Ov Gaia in den Händen zu halten, dem Projekt, das sowohl die Tranceszene als auch die Vertreter des minimal groovenden Techno mit ihren endlosen Soundskulpturen zu einer Zeit nachhaltig beeinflusst hat, als die halbe Welt noch auf diggididigeddi-Hardtrance abfeierte. Seit der 1995er Veröffentlichung "Record Of Breaks" scheint sich im Hause der PWOG nichts verändert zu haben, immer noch schweben die Tracks - hier unter anderem von Michael Mayer geremixt - in einer völlig eigenen, fluid erscheinenden Welt, abgehoben von allem Irdischen und jenseits einer physischen Greifbarkeit. File under: Outstanding Armchair Techno.

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 08/2002

Samstag, 2. März 2019

Tokyo Windbag [Control Tower 04]

Und noch eine Exkursion ins Land der ultraverzerrten Breakbeats auf 7"-Basis. Verpackt in ein kunstvoll handbemaltes Cover präsentiert sich "Subway Lung" auf der A-Seite mit etwas Phantasie als runtergepitchter Drum'n'Bass mit verzerrten, an durchgeknallte Japaner erinnernden Voicesamples. "Gak-Klot" hingegen ist irgendwie verspielter Elektro mit - natürlich - 80er-Einfluss, wirkt jedoch durch ebenfalls eingestreute Voicesamples gleicher Coleur und getrashte Beats für normalsterbliche Ohren ein wenig merkwürdig. Ich mag das...

4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Donnerstag, 21. Februar 2019

C.J.D. Ratborg Viper Breaks [CJD 01]

Schicker Battlestuff für alle DJ's mit Hang zum HipHop und wahlweise auch Unhappy Hardcore. Der kongeniale DJ Hellfish (u.a. of Hellfish & Producer-fame) präsentiert uns auf voller LP-Länge eine Auswahl aus seinen selbstgebastelten Lieblingsbreaks, die sich als Versatzstücke reihenweise in seinen Tracks wiederfinden. Samplefutter ohne Ende und auch beim Auflegen verfehlen die kurzen Cuts nicht ihre Wirkung.

4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Samstag, 16. Februar 2019

Ekkehard Ehlers plays Hubert Fichte [Staubgold]

Ekkehard Ehlers - mittlerweile einer meiner persönlichen Favoriten im Bereich experimenteller Musik - interpretiert auf voller LP-Länge den Schriftsteller Hubert Fichte, der nicht nur ihn sondern laut Klappentext auch Thomas Meinecke mit seinen Inveterviews aus dem Hamburger Palais d'Amour und anderen Erzählungen prägte. Umgesetzt mit der Ästhetik von Field Recordings und collagenhaft überlagernden Sounds gibt es definitive Bezüge zum Jazz, Kneipen mit Livemusik und freier Improvisation. Zurücklehnen, zuhören, geniessen.

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Montag, 11. Februar 2019

Andrea Parker feat. DJ Godfather & DJ Assault - Freaky Bitches [Touchin Bass 001]

Eine unerwartete Koalition findet auf der ersten 12Inch des Touchin Bass-Imprints statt und hilft vielleicht, den immer noch tobenden Grabenkrieg zwischen dem Miami Bass-Lager und den Vertretern des TechnoBass detroit'scher Prägung beizulegen. Andrea Parker schafft es zumindest, die beiden bekanntesten Protagonisten an einen Tisch zu holen und mit ihnen zusammen ein düster elektroides Bassmonster zu erschaffen, das jede Boombox vor eine kaum zu bewältigende Aufgabe stellt. Check your bassbins I'm tellin' ya...

4/6 Points

Gastreview für Raveline , Ausgabe 05/2001

Mittwoch, 6. Februar 2019

Plus Bas Que Terre [Cavage 08]

Das französische Cavage-Imprint präsentiert sich auf Katalognummer 08 mit einer Compilation von Tracks aus der Feder von Saoulaterre, DX Media, Gamabay, Gorki Plubakter und anderen vorwiegend französischen Acts, denen vor allem der Hang zur Zerstörung gemein ist. Stellenweise arg noisy kommen hier sowohl Breakcore-Adepten als auch Rhythm Industrial-Heads mit Vorliebe für Ant-Zen-Platten und Speedhallfetischisten voll zum Zuge. Arg an der Grenze zum Wahnsinn und nichts für gemütliche Nachmittage...

5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Donnerstag, 31. Januar 2019

Public Information Film - Here And Now / No Go [Lino 24]

Wieder Futter im 7"-Format für all diejenigen, die nicht genug von verzerrt-noisigen Breakbeats im Downtempobereich bekommen können. Die A-Side "Here And Now" schleppt sich unter Zuhilfenahme von nervenzerrenden Sounds auf HipHop-Geschwindigkeit dahin und lässt instrumentalen Raum für mutige Freestyle-MC's. Die remixartige B-Seite hingegen arbeitet mit dem gleichen Grundstoff an Sounds, bewegt sich jedoch schon fast in BigBeat-Gefilden.

4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Samstag, 26. Januar 2019

E-Sassin / Chimera - Nightstalker / Neolights [Phunckateck]

Endlich mal wieder eine 12" auf Phunckateck, die dem progressiven Potential des amerikanischen Labels auch wirklich entspricht. E-Sassin orientiert sich mit seinem Track "Nightstalker" an bösartig-verhakten Beats und einer extrem technischen Bassline, die in dieser Form selten im Drum'n'Bass Verwendung findet. Absoluter Future Style. Chimera's "Neolights" hingegen basiert auf einem eigentlich fast klassischen 2step-Gerüst und steigert sich im Laufe der Zeit in techy ravige Ekstasen hinein, die jeden Floor zum Rocken bringen.

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Montag, 21. Januar 2019

Ixis - Cherry Bomb / Threshold [Amess Recordings 001]

Ein neues Label, ein neuer Sound und endlich einmal wieder eine ernstzunehmende Progression in Sachen Drum'n'Bass. Ixis gibt sich auf beiden Tracks dieser 12" extrem vertrackt und atmosphärisch, lässt dabei jedoch den Tanzflur nicht aus den Augen und verliert sich fast nebenbei in einer ungeheuren Tiefe der Sounds, die momentan nicht wirklich viele Produzenten zu erreichen im Stande sind. Vielleicht am ehesten geeignet für Fans von Labels wie Streetbeats oder Noir und darüberhinaus ein heisser Tip für open minded DJ's.

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Mittwoch, 16. Januar 2019

[Bingo 006]

Langsam aber sicher entfernt sich das Bingo-Imprint von seinem recht eingefahrenen Sound in Sachen Breakbeat Garage und drückt ein wenig auf's Gaspedal. Mit angezogener Geschwindigkeit, elektroider wirkenden Beats und abgrundtiefen Basslines gibt es in diesem Genre endlich mit "Hello" einen echten Feiertrack, der obendrein noch durch ein Telefonhörersample mit Humor besticht. Licht am Ende des Tunnels...

5/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Freitag, 11. Januar 2019

DJ Assault - Hoes Get Naked [Databass]

Und wieder die Ghetto-Bass-Attacke. "Hoes Get Naked" kennen und lieben wir schon in leicht abgewandelter Version von Assault's "Da Return"-12" auf Electro Funk Records, "Sweet Potato Pie"  kokettiert mit bleepigen Chicago-Basement-Anleihen und "Let Me C U Pop" basiert schlussendlich auf der Bassline aus Falko's "Der Kommissar", die wiederum die Grundlage für MC Hammer's "Can't Touch This" darstellte. Sommerhit. Sexmusik. Ficken für den Frieden...

6/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Sonntag, 6. Januar 2019

Polarity & Shroombab - Stronghold / Rolling Thunder [High Tension]

Nun ist es endlich geschafft. Nach längerer Planungsphase bringt die Wiener DJane Shroombab nun zusammen mit dem Mannheimer Produzenten Polarity ihr erstes Release auf dem ihr eigenen Imprint High Tension an den Start. Die A-Side "Stronghold" kommt schon fast tracky-technoid mit futuristischen Sounds daher und orientiert sich ein wenig an den Bassdrums des Produzenten Acen, der auf seinen letzten Releases mit einer ganz speziellen, im ersten Moment eher flach klingenden Ästhetik daherkommt, die aber dennoch extrem kickt. "Rolling Thunder" hingegen zielt eher auf die Freunde der in letzter Zeit gern und oft eingesetzten Bongosounds ab und ist weniger meine Tasse Tee. Insgesamt

4/6 Points

Gastreview für Raveline, Ausgabe 06/2002

Dienstag, 1. Januar 2019

Ekman - Tessellation Automata [Abstract Forms Whitelabel]

Limitiert auf 200 Exemplare in schneeweißem Vinyl verleiht das ohnehin auf hohem Qualitätsniveau agierende Abstract Forms-Label dem Begriff Eletcro in seiner Reinform zum wiederholten Male neues Gewicht und liefert hier mit ganzen sechs Tracks aus dem Ekman'schen Studio reduziert weltraumkalten Roboterfunk, der in jeder Sekunde nach SciFi und einer undefinierten, aber allzeit präsenten Bedrohung aus den Tiefen des Raums klingt. Vor allem Tracks wie „Lucid“ oder „Space Is The Circle“ versprühen in ihrer skelettierten Form die Vorahnung eines düsteren Szenarios, an dessen Ende nur Wenige überleben werden. Man denke nur an die fremdartige Erscheinung der 456 genannten Spezies in „Torchwood. Kinder Der Erde“ und ihre Existenz in hochtoxischer Atmosphäre, die gnadenlose Forderung nach dem für sie ultimativen High – vielleicht sind sie wirklich da irgendwo draußen und diese Platte ist der Soundtrack zu ihrer Party. Be aware.