Donnerstag, 27. Dezember 2018
The Advent - D Sector EP [Mixworks 004 Whitelabel]
The Advent also. Als grosser Fan der
1997er LP „New Beginnings“ und ähnlich knochentrockener Electro-
und TechnoPhonk-Produktionen, die neben ihrem konsequenten
Minimalismus auch immer durch eine gewisse Form von Atemlosigkeit
bestechen konnten, habe ich naturgemäß meine Probleme mit dem Cisco
Ferreira-Sound der letzten Jahre und der New Wave of Techno, die in
meinem Augen vor allem eins ist: langsam. Auch wenn sich im
sogenannten „The Advent Main Mix“ zumindest wieder die alten
Qualitäten erahnen lassen, bleibt auch dieses Release trotz seiner
unbestrittenen Funktionalität um Meilen hinter dem Frühwerk zurück,
die auch Remixe von Jason Fernandes sowie der mittlerweile bewährten
Kollaboration The Advent & Industrialyzer nicht wieder gutmachen
können. Im Wissen darum, das die nachgeborene Feiergeneration dieser
Tage nichts mehr von vormaligen Höchstleistungen ahnt, vergebe ich
altersmilde eine mittlere Wertung.
Samstag, 22. Dezember 2018
Dompe - Get Cool [For You Ltd. 001]
Ein weiteres Promovinyl, das auf der A-
und B-Seite ominöserweise mit den gleichen Tracks aufwartet – ein
immer weiter verbreitetes Phänomen, welches sich dem Rezensenten
nach wie vor nicht wirklich erschliesst. Musikalisch geht es im
Originalmix um tief pumpenden, bassbauchigen House, der nach dem
ersten Mainbreak von einer extrem präsenten Trompetenfigur
überlagert wird und so zwar auf drogeninduzierten Berliner Afterhours
und Open Airs für feierndes Volk, nüchtern in den heimischen vier
Wänden jedoch auch für einen relativen Nervfaktor sorgt. Diesen
kann auch Andreas Schmidt a.k.a. Andy Smith auch nicht vollends
vermeiden, auch wenn er sich in seiner weicher gelagerten
Interpretation glücklicherweise mehr auf den Groove als auf das
Tröten konzentriert. Schwach.
Montag, 17. Dezember 2018
Alec Tronic - Fluffernutter EP [Whitelabel]
Recht informationsarmes und vor allem
albernes Whitelabel, das die sowieso schon nahezu unerträgliche
Witzigkeit von Polkatechno noch mit Country-artig gesungenen
Aufzählungen von Süssigkeiten zu toppen sucht. Welche Drogen nehmen
die Leute dieser Tage eigentlich in ihren Studios? Die B-Seite
liefert ähnlich wahngetriebene Samples und Soundkonstrukte auf der
Basis eher elektrotechhousiger Strukturen, die wohl nur im Karneval
oder auf der lokalen After-Afterhour der Wahl mit entsprechender
Medikation begeistert begrüsst werden. Ausfallquote 100%.
Mittwoch, 12. Dezember 2018
Farbaromat - Revision [Concorde Club Recordings 012]
DeepHouse. Mal wieder. Ein Begriff, der
dieser Tage leider viel zu oft verwendet wird, um dann doch als
Synonym für handwerklich solide, aber dennoch recht austauschbare
Stangenware in Form leicht geschwindigkeitsreduzierter House Music
zu dienen. Zwar liefert „Gallery“ mit seinen wild modulierenden,
an Laurent Garnier erinnernden Synthsequenzen durchaus energetische
Schübe für die aufregende Mitte der Nacht, setzt sich aber gegen
die Flut anderer, vergleichbarer Releases nicht genug durch, um die
Durchschnittlichkeit des Restmaterials auf dieser 12“ wettzumachen.
Semigut.
Freitag, 7. Dezember 2018
Paul Emmert - House EP [House EP]
Mit rührend unprofessionellem
Anschreiben und Verweis auf einen vor ein paar Jahren erschienenen
Roman, dafür aber mit viel (jugendlichem?) Herzblut präsentiert der
Schwalmstädter Produzent Paul Emmert vier naive, nach späten
Neunzigern / frühen Nullern klingende Discolectropop-Tunes in
Radiolänge, die sich seiner Zeit im Umfeld von Acts wie Aroma,
Märtini Brös., Trimm Dich International oder Golden Boy sicherlich
wohlgefühlt hätten, heute aber ein wenig aus der Zeit gefallen
erscheinen und damit doch den ein oder anderen Sympathiepunkt einheimsen.
Sweet Nostalgia.
Sonntag, 2. Dezember 2018
DJ Deeon - Headhunters [Databass 031]
Ohohoh. Ghetto Bass in allen Variationen wird noch ein ganz dickes Ding dieses Jahr. DJ Deeon, auch auf Projex aktiv, kommt hier mit extrem trockenem und beschleunigtem Chicago-Jack-Style, kombiniert mit den typisch dreckigen Vocals und tiefen Bässen. Vor allem die Instrumentalversion seines Hits "Tear The Club Up" auf obengenanntem Label kommt ultramassiv, aber auch die anderen Tracks sind nicht zu verachten. In diesem Sinne: Shake your ass...
6/6 Points
Gastreview für Raveline , Ausgabe 05/2001
6/6 Points
Gastreview für Raveline , Ausgabe 05/2001
Abonnieren
Posts (Atom)