Popambient. Eigentlich ein Begriff, der vorwiegend der Kölner Schule vom Schlage eines Wolfgang Voigt oder zuweilen auch Markus Günther zugeschrieben wird. Doch auch das kühle Hamburg findet mehr und mehr Gefallen an der immer melancholisch wirkenden Form des reduziert-minimalen Clicktechnohousehybriden und dazugehörigen sanften Flächen, die zuweilen mehr das Ohr stimulieren denn die Beine zum Tanzen bewegen. Aber das ist gar nicht schlimm, denn gefeiert wird heutzutage eh nicht mehr so heftig wie früher. So ist es dann auch eher angenehm, dass Lawrence - den ganz alten Hasen auch noch als Drum'n'Bass-Recke Spy oder im 4/4-Takt als Spicy Pete bekannt - das Tempo gern einmal fast auf HipHop-Geschwindigkeit zurückschraubt, die Beats auch einmal ganz vernachlässigt oder mit im Vordergrund stehenden Chord- und Flächenkonstruktionen vom Betanzen seines immer noch clubtauglichen Sounds abhält. Der 'Aha'-Moment der norddeutschen Tanzmusikkultur, weit abseits von dem berüchtigten House- / Trance-Vorurteils, das dieser unserer Hansestadt immer noch gern angehängt wird.
Gastreview für FLYER Hamburg , veröffentlicht in 06.2002
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