Montag, 26. Dezember 2016

Dee.FX - Overcraft [Fresh Flavour 009 / Logic Rec.]

Aus irgendeinem unerfindlichen Grunde ist diese Platte im letzten Monat beim Rezensieren unter den Tisch gefallen, was eigentlich ein ziemlicher Frevel ist, denn sie der Leserschaft vorzuenthalten wäre einfach nicht fair. Auch sie gibt mir, wie auch die im letzten Monat besprochenen Fresh Flavour-Scheiben, den Glauben an Trance zurück. "Overcraft" auf der Labelside beginnt ziemlich hypnotisch und hält diese Stimmung auch, um dann nach dem Break im letzten Drittel zu einem ziemlich verspaceten Psycho-Trance-Track zu mutieren, ohne in wirres Geschraube zu verfallen, da die grundlegende Struktur immer erkennbar bleibt. "Oxy-Toxy" auf der Flipside hat dem hingegen nicht sonderlich viel entgegenzusetzen, ist aber trotzdem nicht schlecht, wobei vor allem die schleppenden Beatstrukturen während des Breaks hervorzuheben sind. Kaufen wegen "Overcraft" und "Oxy-Toxy" dann als DJ-Tool einsetzen, da es die Leute garantiert nicht vom Dancefloor vertreibt.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 05.1998

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Various Artists - Electric Cafe: A Selection Of Modern Breaks & Beats [Electric Cafe]

Endlich mal eine Compilation, deren Titel es genau auf den Punkt bringt, denn nicht mehr und auch nicht weniger haben Florian Wendlandt und Marcel Peithmann innerhalb eines Jahres zusammengetragen, um es auf der Katalognummer 001 ihres eigenen Imprints zu veröffentlichen, dass ausschliesslich aus Hannover stammenden Artists als Plattform dienen soll, was das Ganze noch umso sympathischer macht, da Hannover ja bisher nicht als Hochburg der gebrochenen Beats bekannt war. Aber auch hier wird produziert was das Zeug hält, von hartem Drum'n'Bass über TripHop bis hin zu Instrumental HipHop deckt diese CD ein sehr weites Spektrum richtig guter Tracks ab, von denen einen herauszuheben die anderen zu vernachlässigen hiesse und deshalb gibt es einfach nur die Empfehlung, sich dieses Teil zuzulegen, auch trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass keine grossen Namen auf dem Cover stehen, sondern alle darauf vertretenen Künstler wirkliche Underground-Aktivisten sind. Unter anderem sind dabei: Futureboi, Don Q. Geheimwaffe, E+ und Walking Endustries, die im Moment auch an einem Vocal-Album herumbasteln.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 05.1998

Freitag, 16. Dezember 2016

Funkjunkeez - Got Funk? [Strictly Rhythm / Motor]

Das Fragezeichen hinter dem Wort 'Funk' hat meiner Meinung nach durchaus seine Berechtigung, denn um wirklich funky zu sein, ist dieser Track um mindestens zehn beats per minute zu schnell, aber das tut der Wirkung kaum Abbruch. Uptempo-Disco-House im nicht erst seit DJ Sneak so beliebten CutUp-Style ist  angesagt, was in den Clubs garantiert für gefüllte Tanzflächen und beste Partystimmung sorgen wird. Vor allem die Bassline ist es, die sich ohrwurmartig in den Gehörgängen der Nachtschwärmer einnisten wird, da sie nun wirklich der absolute Burner ist. Wenn mir jetzt doch nur jemand sagen könnte, aus welchem alten Stück sie entliehen ist, würde ich doch glatt zum nächsten Gebrauchtplattendealer rennen, um das Original in meine Plattensammlung einreihen zu können, denn jenes muss ziemlich essentiell gewesen sein, sonst würde es mir wahrscheinlich jetzt nicht so gefallen. Gleich sechs Versionen dieses Tracks gibt diese Maxi-CD her, von denen einzig der 'Bass From Outta Space Dub' die anderen Mixes durch sein experimentelles Intro (nomen est omen) und seine generelle Andersartigkeit  zwar nicht um Längen, aber doch um einiges hinter sich zurückbleiben lässt.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 05.1998

Samstag, 3. Dezember 2016

Rip Van Hippy - Waking Up Is Hard To Do [Bochumer Ton Manufaktur]

'Was ist das denn? Interessant, noch nie gehört...', so schoss es mir beim ersten Durchskippen dieses Albums durch den Kopf und beim endgültigen Hören kam ich aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus, den Geoffrey Hales alias Rip Van Hippy muss absolut irre im Kopf sein. Schamlos und fröhlich vermischt er hier Psytrance, Weltmusik und Surfrock, gibt je nach Belieben andere Musikstile in kleinen und grösseren Häppchen dazu und würzt das Ganze mit einem gehörigen Schuss schrägen Humors. Heraus kommt ein witzig-vertripptes Album für die Freunde des her schräg-experimentellen Soundz, während mehr chartorientierte Hörer und Progressive House-Phreakz besser die Finger davon lassen sollten.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 04.1998

Sonntag, 27. November 2016

Marco Zaffarano - Screamer [Masterminded For Success]

Marco  Zaffarano müsste eigentlich jedem, der sich ernsthaft mit elektronischer Muzique befasst, und das tun wir ja schliesslich alle, ein Begriff sein. Schon seit einer Ewigkeit dabei, schafft er es mit jeder neuen Veröffentlichung, die Menschen dieser Welt auf die Tanzböden zu locken. So auch mit "Screamer", dem Appetizer zur kommenden Doppel-CD "Minimalism". Ein extrem hypnotischer Track, der seine Wirkung über die volle Länge von 8 Minuten entfaltet und wieder einmal beweist, das Trance nicht unbedingt etwas mit Flächen zu tun haben muss. Der B-Seiten Track "MZ 5" wurde schon in 1992 als limitiertes 1000er Vinyl auf Harthouse veröffentlicht und schraubt sich mit seinen modulierten Sägezahnfrequencen richtig tief in meine Gehirnwindungen hinein. Schööön...

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 04.1998

Mittwoch, 23. November 2016

The Crystal Method - Vegas [MCA Rec.]

Beim Hören des aktuellen Albums von The Crystal Method wurde mir bewusst, warum die biggen Beatz jenseits des grossen Teiches momentan so angesagt sind. Weit entfernt von der Sampling Madness ihrer europäischen Mitstreiter produzieren die beiden Jungs aus der Stadt des Glückspiels die athmosphärischte Muzaq, die mir seit langem untergekommen ist. 10 hochenergetische Trax, die trotz ihrer gewaltigen Power bei jedem Hören wieder eine Gänsehaut verursachen können. Vielleicht würden Prodigy heute so klingen, wenn ihnen nicht irgendwann der Punk in die Quere gekommen wäre. Whatever... this is advanced breakbeat 4 tha next millenium.

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Mittwoch, 16. November 2016

Tanith plus Blind Passengers - Kick My Soul [Timing Rec.]

Timing die Neunte  und wieder ist es ein Burner. Dieses Berliner Label wird wirklich von Veröffentlichung zu Veröffentlichung interessanter. Diesmal rockt Tanith zusammen mit den Blind Passengers das Haus und zwar im wahrsten Sinne des Wirtes, denn diese Fusion aus Breakbeat und Rockelementen tritt dir ganz gewaltig in den Arsch. Während der Tanith'sche 'Antisoul Mix' noch (in Anführungszeichen) relativ entspannt und gemütlich daherkommt, kann sich der geneigte Rezensent im 'Instrumental Mix' der Blind Passengers vor bratzenden Gitarren und wilden Effekten kaum noch retten. Von dieser 12" sollten sich die meisten TechRock-Produca mal 'ne ganz grosse Scheibe abschneiden, dann gibt's auch mehr gute Musik auf dieser Welt.

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Samstag, 12. November 2016

Nalin & Kane - Talkin About *Remixes [Superfly Rec. / Urban Tracks]

Während "Talkin' About", die Nachfolgesingle zu "Beachball", noch auf sämtlichen Radiostationen und Musiksendern in der Heavy Rotation läuft, schieben Nalin & Kane jetzt die Remixmaxi des wohl penetrantesten Ohrwurmtracks (ob mensch nun wollte oder nicht, der Gesang der Amerikanerin Pantera Saint-Montaine setzte sich in jedem Gehörgang fest) hinterher. Drei ziemlich gleich klingende Rhythm & Soul-Mixe sollen wohl eher die Black Music-Fraktion ansprechen, Terry Lee Brown Jr. bastelt einen Hybriden aus House und Trance, der auch nicht so recht überzuegen mag, während der Van Bellen Remix es von der trancigen Seite angeht, was ab Minute 2:30 (sprich: ohne das überladene Intro) und ohne Vocals sogar ganz gut klingen könnte, was auch für den Remix von Resistance D. gilt. Insgesamt gesehen ist diese Veröffentlichung relativ überflüssig, wird sich aber dennoch wie geschnitten Brot verkaufen. Was ist bloss mit dieser Welt?

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Dienstag, 8. November 2016

Exit 101 [Fresh Flavour 008]

Es gibt noch guten Trance auf dieser Welt, der, ganz im Sinne der alten Schule, ohne jegliche Trommelwirbel und hands-in-the-air-Effekte auskommt, sondern einfach durch seinen hypnotischen Groove und den sich immer weiter steigernden Aufbau überzeugt. Um ehrlich zu sein hatte ich dieses Genre schon fast verloren geglaubt, aber wenn diese drei Trax ein Revival des Frankfurt-Oldskool-Style einläuten, wäre ich glücklich und einige andere mit mir wahrscheinlich auch. Sobald ihr bei eurem Vinyldealer über diese Platte stolpert, kauft sie und sucht am besten im Backstock noch gleich nach Violet Force "Planet E" und Cosmic Baby "Heavens Tears".

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Donnerstag, 3. November 2016

Ramin - Brainticket '98 [Fresh Flavour 010]

Take a trip into the inner spheres of your mind, fasten your seatbelts and get ready for lift-off. Da hat das Logic-Sublabel Fresh Flavour ja tief in die Nostalgiekiste gegriffen, um mit Ramin's "Brainticket" einen der schönsten Trancetrax der letzten Jahre wieder auszugraben. Der Originaltrack hat denn auch bis heute nichts von seiner Magie und seinem Wohlklang verloren, deswegen wohl auch wieder auf der A-Seite des Vinyls zu finden, während Der Dritte Raum und Ramin selbst (im ' '98 TKT RMX') versuchen, dem Ganzen ein wenig mehr Ruffnezz zu verleihen, was aber angesichts des Originaltrackz doch eher schwach klingt. Aus Nostalgiegründen sollte diese 12" aber dennoch den Weg in eure Plattenkisten finden, um euren Enkeln später einmal die Frage, was ihr denn früher so gehört habt, anhand eines guten Beispiels beantworten zu können.

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Samstag, 29. Oktober 2016

Sandman - Witchcraft [Matsuri Productions]

Wer hat eigentlich das Gerücht  in die Welt gesetzt, Trance aus Israel sei Weichspülersound? Zumindest die neue Sandman-CD auf Matsuri belehrt uns da eines Besseren. 8 sehr tiefe, mystische Soundscapes, die, obwohl ihre Verwandtschaft zu Psytrance offensichtlich ist, doch eher dem Genre Psykedelik Tekno zugeordnet werden müssen, da die verwendeten Soundz (vor allem in "Perfect Stranger") teilweise sehr an die Oldskool-Tekkno-Ästhetik von Force Legato, Ursula Hybsch ("Something for your mind, your body and your soul", dieses Sample wird auch heute noch gern verwendet), Bit-Max oder Scrot erinnern. Für Menschen, die verspulte Musik mögen, genau das richtige Geschenk zu Ostern. Für alle anderen auch.

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Dienstag, 25. Oktober 2016

Various Artists - Universal Club Tracks Volume 2 [Universal]

File under: Incredibly Strange Music. Hier trifft Jazz auf Cheesy Listening auf TripHop auf Rap auf House; Sofa Surfers auf Rakim, Planet E auf Bush. Eine seltsame gute Zusammenwürflung seltsamer Musiq für Menschen, die gerne Genregrenzen sprengen, ohne Crossover zu mögen. Das hier ist viel subtiler und findet irgendwo im Niemandsland zwischen Kopf und Bauch statt. Nur wirft sich wieder einmal die Frage auf, wer sich denn die Titel für solche Compilations ausdenkt, denn erstens ist dieser hier nicht originell und zweitens sind die meisten der 16  Trax nicht unbedingt clubtauglich, aber dennoch genial. Kaufen. Unbedingt.

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Donnerstag, 20. Oktober 2016

Sub-D - EXaspririn [MFS / Rough Trade]

Was für ein Name, was für ein Cover. Diesmal gibt's keine Kritik, sondern ein Zitat des Beipackzettels: 'EXaspirin hat eine besondere Wirkung auf die Psyche: Minderung motorischer Störungen, Verhindern von Muskelzittern, Reduzierung des Schmerzempfindens, Stärkung des Vertrauens und Selbstvertrauens, emotionale Entspannung, Ablenkung und Tagträume, Verstärkung des halluzinogenen, psychedelischen und Psychopharmakagebrauchs." Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen. Ambient Muzaq at its best.

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Sonntag, 16. Oktober 2016

Various Artists - Pottheadz [Bochumer Ton Manufaktur / Sha Ka Ree]

In eine musikalisch ähnliche Kerbe schlägt auch die Pottheadz-Compi von Sha Ka Ree; auch hier wird der Floor gerockt wie nix Gutes, nur ist die stilistische Bandbreite diesmal grösser. TripHop, Elektro & Drum'n'Bass, von jazzy bis pumpend zu hart. Im Prinzip eine perfekte CD, von allem etwas und alles ist gut. Sowohl für Einsteiger geeignet, die sich einen Überblick über die Szene verschaffen wollen, als auch für alte Hasen auf der Suche nach den Stücken, die in ihrem Lieblingsclub rauf und runter gespielt werden, derer sie aber nie habhaft werden konnten.

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Mittwoch, 12. Oktober 2016

Various Artists - Electric Grooves [Irma]

Auch wenn Italien nicht unbedingt der Brennpunkt der TripHop-Bewegung zu sein scheint, beweist uns diese CD-Compilation aus dem Land der Mafiatorten und 30cm-Nudeln, dass es hier einige recht umtriebige Produca gibt. Diese sind in ihren Beatz und Arrangements jedoch wesentlich mehr in HipHop und Jazz verwurzelt als die Abstraktbeatfrickler des restlichen Kontinents, sodass hier erdverbundene und vor allem arschkickende Grooves die Oberhand haben. Alles xtrem tanzkompatibel und es würde mich nicht wundern, Loite dazu breaken zu sehen. Anspieltip: Voodoo Phunk "Don't Panic (DJ Sensei Mix)"

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Samstag, 8. Oktober 2016

Red Lotus School - Nasty Food [Timing Rec.]

Das halt mal einer im Kopf aus, diese Platte will Instrumental HipHop, Breakbeat und BigBeat zugleich sein... und schafft es auch noch!!! Fiese Scratches, abgrundtiefe Bässe und wirre Samples zeichnen dieses Stück Vinyl aus. Ich weiss in dreiteufelsnamen nicht, was einem in der Red Lotus School alles beigebracht wird, aber eins ist sicher: sie ist ziemlich far out. Hören, staunen, einpacken...

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Dienstag, 4. Oktober 2016

Various Artists - FreudenHouse: The Label Compilation [FreudenHouse]

Freunde des eher soulbeeinflussten, groovigen Vocalhousessoundz werden diese CD lieben. Das, was 1994 als House-Event zur Love Parade geboren wurde, hat sich mittlerweile zu einem stattlichen Label gemausert, dass nun einen Überblick über sein bisheriges Schaffen gibt. DJ Davis nahm sich des FreudenHouse-Backkataloges an und verband 12 Trax (u.a. von DJ Linus, Adora und Cosmic Society) zu einem stimmig pumpenden Set, welches sowohl frühmorgens in einem Club als auch während der After Hour denkbar wäre. Nice.

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Mittwoch, 28. September 2016

U.T.I. - Under The Influence [Timing Rec.]

Die erste Lizensierung auf Timing, und was für eine. Drum'n'Bass aus der Post-JumpUp-Ära. Sorgt garantiert auf jedem Floor für gute Laune, so upliftend sind diese beiden Trax. Dennoch ist es kein Happy Stuff, denn dazu sind die Beatz viel zu präzise gesetzt und die Basslines zu treibend. Es moved einfach tierisch und ich bin mir fast sicher, dass diese Platte so manchen 4-2-the-floor Fanatiker bekehren könnte.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 03.1998

Samstag, 24. September 2016

Various Artists - Area Code: The Compilation [SPV / ID&T]

Endlich, seit langer Zeit, gibt es mal wieder eine Tekkno-Compilation, welche auch einem Breakbeat-Adepten wie mir etwas zu geben vermag. Sly Finn und Noah White blasen euch auf zwei Silberscheibchen 25 richtig phat pumpende Trax um die Ohren, die genau so sind, wie purer Tekkno zu sein hat. Immer auf die zwölf und ohne unnötige Schnörkel schön geradeaus marschiert mit Ken Ishii, Joey Beltram, Der Dritte Raum, Richard Bartz und Konsorten. Auch wenn nicht alle Trax brandneu sind, ist dies, liebe Leser, eine definitive Kaufempfehlung.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 03.1998

Sonntag, 11. September 2016

Ludwig Von Mau - Catman's World [Sony Dance Pool]

Selten dämlicher Projektname, das. Da hat wohl jemand das Bedürfnis gehabt, besonders witzig sein zu wollen, sozusagen kontrapunktisch zum Sound. Der ist nämlich echt kein Spass mehr. Die Album Version der "Catman's Theme" besticht durch bedrohliche Atmosphäre, den monotonen Groove- Experimental Slo-Mo TripHop - und das eindringliche Schnurren (mit Abstand das beste Sample seit langem), das über die gesamte Länge des Trax alles andere als wohlig klingt. Earth Nation beschreiten mit ihrem Remix ganz andere Pfade und beglücken uns mit Trance im Stile von Dance 2 Trance's "They Came In Peace", während das Vibe Tribe Sound System dem Ganzen im 'Dubcat Conference Mix' einen sehr chillig-psychedelischen DubHouse-Anstrich verleiht - sehr schön und smooth releaxed. Mein persönlicher Favorit ist  allerdings, wie sollte es bei einem Breakbeatterroristen wie mir auch anders sein, der Panacea-Remix von "Conference Of The Bubble Gods". Das Original zu diesem Track ist mir leider unbekannt, so dass  es mir nicht möglich ist, Vergleiche anzustellen. Aber natürlich gibt's von Panacea auch hier wieder Terrorstep vom feinsten auf die Ohren.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 02.1998

Dienstag, 6. September 2016

Disorder / Futureboi - When Disorder Strikes... / Atomizer [Position Chrome / Don Q Rec.]

Split-Picture-12" der Labels Position Chrome und Don Q Rec., die dieser Scheibe jeweils eine halbe Katalognummer gewidmet haben. Disorder gewohnt hart, diesmal mit MC (Schreihalz?) und leichtem Acideinschlag... TERROR! Auch nicht unbedingt für Weicheier geeignet ist Futurebooi's "Atomizer", ein düsterer Steppa, der sich es trotz der böse metallisch technoid quietschenden Soundz nicht nehmen lässt, gelegentlich mal ein nettes Piano klimpern zu lassen, bevor er dich endgültig in deine Molekularbausteine zerlegt. Für alle, die sich darüber beklagt haben, dass Drum'n'Bass nur noch aus Two-Step-Beats zu bestehen scheint, ist das die ideale Scheibe, um sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Buy or die.

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Sonntag, 28. August 2016

Unconventional Old School House EP #1 [Rhythm Scan]

It's time for... House. Schicke Platte, die der Hamburger Thorsten Kuhnert hier auf seinem eigenen Rhythm Scan Imprint unter's partywütige Volk bringt; blaues Klarvinyl sieht nicht nur todschick aus, sondern beinhaltet darüberhinaus noch schicke Musik. Wie der Name schon sagt, haben wir es hier mit Hausmusik der alten Schule zu tun, die sich einen feuchten Kehricht um jegliche Effekthascherei kümmert, sondern einfach nur schön vor sich hin grooved und sich keinesfalls vor amerikanischen Produktionen zu verstecken braucht, eher im Gegenteil sich mit ihnen messen kann. Wer auch immer Thorsten Kuhnert ist, mensch sollte ihn im Auge behalten.

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Mittwoch, 24. August 2016

Suburb Sonics - Hot Like The Sun

Die liebsten Kinder von Ravern der mittlerweile fünften oder sechsten Generation heissen unbestritten Progressive House und Hardtrance. Dieser Sound bringt die Massen feierwütiger Menschen auf diversen Grossveranstaltungen regelmässig zum kollektiven Ausrasten, während der ursprüngliche Tekknosound immer mehr in Vergessenheit gerät. Genau dort, auf Raves, wird auch diese Platte wahrscheinlich ein absoluter Bringer sein. Doch sei mir an dieser Stelle die Frage nach dem 'Warum?'  verziehen, denn irgendwie passiert seit ein oder zwei Jahren in diesem Genre nichts Aufregendes oder Innovatives mehr. Also eine zeitlose Platte sozusagen, die eigentlich auch schon zwei Jahre alt sein könnte.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 02.1998

Freitag, 19. August 2016

Position Chrome [Position Chrome]

Werkschau unseres geliebten Terrorsteplabels Chrome, das nun Position Chrome heisst. Mit von der Party sind natürlich alle: Goner, Problem Child, Panacea, Heinrich At Hart und Disorder, gemeinsames Kind von Problem Child und Panacea. Musikalisch gibt es natürlich wieder Drum'n'Böse vom Feinsten und als Bonus zwei Intros, welche in ihrer Verwendung von Sprachfetzen schon fast an Scanner erinnern, obwohl Goner und Panacea dafür verantwortlich zeichnen. Mindestens, wenn nicht noch mehr Bonuspunkte für die brillianteste Namensgebung erhalten Heinrich At Hart, da "Kur / Duschen / ??? / Sweep", gleichzeitig der melancholischte Track dieses Doppelvinyls, wohl kaum noch zu übertreffen ist. Weniger melancholisch, dafür jedoch mit eindeutigen Hymnenqualitäten ausgestattet zeigt sich Panacea's "Jacob's Ladder" (hier im Goner's Demons + Their Names Remix), das mit seinen Sirenensounds ein gewisses Oldskoolflair auf den Breakbeat der übernächsten Generation überträgt.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 02.1998

Freitag, 12. August 2016

Aphex Twin - Come To Daddy [Warp]

'Aphex Twin meets The Prodigy im Kettensägenmassaker' heisst es in diversen Anzeigen, wobei ich 'Darkcore Terrornoize' als Beschreibung dieses Soundz wesentlich zutreffender finde, was aber reine Geschmackssache ist und ausserdem nicht so marketingträchtig. Davon mal abgesehen sind wir uns sowieso alle darüber im Klaren, dass Schubladendenken im Zeitalter der Openmindedness und des Freestyle sowieso nicht mehr angesagt ist, deswegen überlasse ich die Definitionsfrage auch euch. Jedenfalls beschleicht mich das Gefühl, dass Herr Richard D. James sich dazu entschlossen hat, die Schmerzgrenze bei Drum'n'Böse bis zum Äussersten auszureizen, und "Come To Daddy" ist das Ergebnis. Gib mir Gewalt!!! Was aber ein solcher Track bzw. das zugegebenermassen geniale Video auf MTV oder VIVA zu suchen hat, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Dazu wären die übrigen drei Trax dieses 12"-Vinyls schon besser geeignet gewesen, obwohl deren übertrieben alberner Kinderliedappeal natürlich immer noch Lichtjahre von Pop entfernt ist. ElektroJungle vs. Sesamstrasse oder zumindest so ähnlich. Aphex Twin halt, unberechenbar, genial. Kaufen!

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 02.1998

Sonntag, 7. August 2016

Phuture 303 - Alpha & Omega [A1 Rec.]

Yeeaahh Accieeed !!! 10 Jahre nach ihrem ersten Erfolg mit Phuture "Acid Tracks" warten die Originators des Acid-Sounds nun auf ihrem ersten Album mit gleich 12 Floorburnern auf, die grösstenteils ganz im Zeichen der alten Schule stehen. TB-606 und TB-303-Soundz zwitschern wie in 1987, dass es nur so eine Freude ist. Als Bonus gibt's "Acid Tracks" noch dazu, was diese CD nur aus historischen Gründen unentbehrlich macht.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Dienstag, 2. August 2016

Code +49: Remarkable Drum & Bass - Special Mix By Tobestar [Glow]

Das Münchener Label Glow hat es sich mit dieser CD zur Aufgabe gemacht, eine D'n'B-Compilation zu veröffentlichen, die ausschliesslich Künstler  aus dem hochkarätigen deutschen Underground featured. Aus diesem Grunde wurde der seit 1990 aktive DJ und Produzent Tobias Simon a.k.a. Tobestar, der als einer der Pioniere der hiesigen Szene gilt, damit beauftragt 13 Trax auszuwählen und zu einem atmosphärischen Mix zu verflechten, der das Herz jedes Junglisten höher schlagen lässt. Gefeatured werden neben Tobestar's "3000 Trackz" auch Trax von Fauna Flash und Bassface Sascha, die ja mittlerweile auch im Ausland aufgrund ihrer qualitativ hochwertigen Sounds Aufmerksamkeit erregen.
 
Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Mittwoch, 27. Juli 2016

Koop - Glömd *The Mixes [Logic]

Die beiden schwedischen Musiker Magnus Zingmark und Oscar Simonsson haben mit "Glömd" ein sehr atmosphärisches Stück Musik geschaffen, welches in einer gelungenen Synthese europäische Dancegrooves, Klassikelemente und melancholischen Gesang zu einem Konglomerat verbindet, das dich in eine Welt der Elfen und Fabelwesenb entführt. Der 'Mercedes-Cortina-Mix' stammt übrigens aus der Feder des Apollo 440-Drummers Cliff Hewitt und ist eigentlich schon deswegen für Fans interessant.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Samstag, 23. Juli 2016

N.O.H.A. - Start [Motor]

Pop'n'Bass. Im Single Edit sehr fröhlich beschwingter Sound, der selbst im Winter die warme Frühlingssonne scheinen lässt. Bassface Sascha's Club Dub ist hingegen etwas druckvoller treibend. Die beiden Housemixes werden wohl auch ihre Liebhaber finden, sind aber nicht my cup of tea, da die Leichtigkeit der Vocals sehr unter dem starren 4-2-The-Floor-Beat leidet.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Samstag, 16. Juli 2016

2K - ***k The Millenium [Mute]

2K a.k.a. The KLF a.k.a. The Timelords a.k.a. Justified Ancients Of Mu Mu a.k.a. The JAMS. Bill Drummond und Jimmy Cauty sind wieder da, um uns erneut mit Stadium House im Stile von "What Time Is Love?" und "Last Train To Trancentral" zu verwöhnen. Die Ursprünge holen die Gegenwart ein. Wieder werden die Menschen dieser Erde von einer unheimlichen Energie heimgesucht. Und wie vor fast 10 Jahren wird die Elterngeneration keinerlei Verständnis für die Musik ihrer Kinder haben. Aber das hat schon damals nichts genutzt und auch diesmal werden wir wieder feiern bis zum Exzess. Hymne!

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Dienstag, 12. Juli 2016

Mental Gush - Great Balls [Terrazone]

Wie definiert mensch einen Style, der zwei völlig unterschiedliche Genres in Perfektion fusioniert? Ich weiss es nicht. Jedenfalls ist der Longplayer von Nadya und Sasha a.k.a. Mental Gush sowohl von Rock als auch von Breakbeat / Tekkno / TripHop beeinflusst. In dieser Mischung zwar nichts für Puristen, aber dennoch extrem chartskompatibel, was der Qualität in diesem Falle aber nicht unbedingt Abbruch tut.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Freitag, 8. Juli 2016

Sirrah - It's A Magical Belief [Coolmusic]

Lass dich entführen ins Reich der Dämonen. Ekstatische Rhythmen kombiniert mit ebensolchen Gesängen in verschiedenen afrikanischen Dialekten versetzen den Hörer in eine Art Trance, die die Macht des Voodoozaubers auch für Europäer nachvollziehbar macht. Fast 45 Minuten aufwühlender Musik, die in keiner guten Plattensammlung fehlen dürfen.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Montag, 4. Juli 2016

Heinrich At Hart - Secrets / 0, Bird, Nature [Chrome 016]

Was geht in einem Menschen vor, der solche Musik macht? "Secrets" ist Chrome-typischer Drum'n'Bass dessen Bösartigkeit aber unterschwelliger ist als die von anderen Platten auf diesem Label. "0, Bird, Nature" zelebriert dann so etwas wie die Darkcorevariante von TripHop, obwohl das eigentlich schon gar kein TripHop mehr ist. Der geneigte Leser verstehe das bitte als Geschwindigkeitsangabe und nicht als Genrebezeichnung. Wie auch immer, zu diesem Sound möchte ich mir ein Kettensägenmassaker in Zeitlupe ansehen, denn das Böse wohnt schliesslich in jedem von uns und wartet nur darauf, geweckt zu werden.

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Donnerstag, 30. Juni 2016

Scanner - Delivery [Earache Rec.]

'File under: Ambient / Techno' empfiehlt der Sticker auf dem Cover dieses Doppelvinyls, wobei ich mit Techno als Kategorie nicht einverstanden bin, es sei denn es steht als Synonym für die Technologie mit deren Hilfe Scanner Telefongespräche u.ä. abhören, um die gesampleten Sprachfetzen in ihren Ambient / TripHop-Trax zu verwenden. Obwohl nicht zwingend düster, macht dieser Sound wieder einmal bewusst, dass selbst private Informationen vor Elektronikvoyeuren nicht sicher sind. Die leicht bedrohliche Atmosphäre dieser Platte erinnert mich irgendwie an Orson Well's Zukunftsvision "1984". Doch wer will überhaupt mit Gewissheit behaupten, dass die totale Überwachung nicht schon längst Realität ist?

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Samstag, 25. Juni 2016

Sandbender - Nebula Award Stories [800 Trak 003]

Was passiert, wenn TripHop auf sich selbst reduziert wird? Es entsteht eine Platte wie diese, 7 Musikstücke auf einer schwarzen Scheibe aus gepresstem Erdöl, die gerade aufgrund ihrer Monotonie und des weitgehenden Verzichts auf Melodien eine unglaubliche Spannung erzeugen. Ein eklektisches Werk, welches bei wahren Breakfreakz einen synaptischen Orgasmus nach dem anderen auszulösen im Stande ist. Recommended.

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Samstag, 18. Juni 2016

[Chrome 013]

'Der neunte Schuss ging sauber durch die Stirn' - mit diesen Worten beginnt der einzige Track dieser Platte. Irgendwie treffend, denn dieser Drum'n'Bass im Panacea-Style bläst dir im wahrsten Sinne des Wortes den Helm weg. Gib's mir hart und besorg's mir heftig. Am Besten in einem dunklen Keller mit viel Nebel und Strobogewitter. Wenn ihr noch eine der auf 1500 Stück limitierten Scheiben in die Finger kriegt, dann kauft sie gefälligst.

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Samstag, 11. Juni 2016

Stormshadow - The Heat / Septicon [Vinyl Syndicate 003]

Die Katalognummer 003 des mir bis dato unbekannten Labels Vinyl Syndicate zieht mich mit allerfeinstem Drum'n'Bass in ihrem Bann. Verdammt treibend, finster und monoton verspult das ganze Ding. Ich möchte nicht wissen, welche fiesen Sci-Fi-Movies als Inspiration für diesen Sound gedient habe. Allein die Basslines beider Trax sind so drückend, das Menschen mit schwachen Nerven diese Platte besser nicht alleine hören sollten. Killa!! 

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Montag, 6. Juni 2016

[BBC 002 Whitelabel]

Mangels Informationen auf diesem Whitelabel kann ich euch keinerlei weiteren Angaben zum Ursprung dieses 2-Track-Vinyls machen. Nur so viel, die A-Side eignet sich aufgrund ihrer etwas sehr schrägen Bassline wunderbar dazu, Leute in den Wahnsinn zu treiben, während uns die B-Side nach einem Horrorfilm-liken Intro mit einem 'Bass To Motherfuckers'-Vocal in die zeitlose Dunkelheit des Breakbeat-Universums entführt. Darkside lives 4ever.

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Mittwoch, 1. Juni 2016

Christoph De Babalon - If You're Into It I'm Out Of It [Digital Hardcore Recordings]

Auch eine Art Digital Hardnoize zu definieren. Das neue Album von Christoph De Babalon beinhaltet zwei grundverschiedenen Stilrichtungen, zum einen Isolationism / Death Ambient bei dem sich mir jedesmal die Assoziation eines einsamen Marsches durch die Tundra Sibiriens während einer eisigen Polarnacht aufdrängt, begleitet von den Seelen der Ahnen. Zum anderen sehr experimenteller Hardcore-Breakbeat, der mich ganz entfernt an den Electro-Breakbeat Mix von Scanner's "Mass Observation" erinnert, nur halt wesentlich schneller. Definitiv wirr, aber auf jeden Fall gut.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Donnerstag, 26. Mai 2016

Björk - Hyperballad *Outcast Mixes

Auf meinem Plattenteller rotiert gerade die Promo-10" unserer geliebten Islands-Elfe. Vergessen wir die A-Seite am Besten gleich, denn bei dem Versuch, Björk's Gesang mit einem 4-2-The-Floor Beat zu einem Pseudo-Underworld-Smasher a la "Born Slippy" zu fusionieren, klappen sich mir die Fussnägel hoch. Der 'Over The Edge'-Mix auf der Flipside ist da schon wesentlich interessanter. Reinster Distortion-Hop der düsteren Sorte kombiniert mit durch diverse Filter gejagte Vocals erfreuen das Herz des Experimentalfetischisten umso mehr. Nix für Dancefloor, aber schön, insofern mensch der Zerstörung eine gewisse Ästhetik abgewinnen kann.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Freitag, 20. Mai 2016

Garbage - Milk *Remixes

Nun haben sich also im allgemeinen Remix-Fieber Massive Attack an dem Hit dieser Band vergriffen und wie zu erwarten kann bei einer Konstellation diesen Kalibers kaum etwas schiefgehen. Herausgekommen sind 2 Trip-Pop Tracks auf der A und ein Ambient-Pop Track auf der B-Seite, wobei ich vor allem den ambitionierten Drum'n'Bass-DJ's unter euch Letzteren ans Herz legen möchte, da sich der melancholische Gesang wunderbar als Break in einem Darkcore-Set eignet. Insgesamt aber auch für neugierige Einsteiger interessant, die sich dem Thema TripHop einmal von der nicht abstrakten Seite nähern wollen.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Sonntag, 15. Mai 2016

Heinrich At Hart [Chrome]

In eine ähnliche Kerbe wie Panacea schlägt auch diese 12" auf Chrome. Die A-Side mit Drum'n'Bass, die B-Side mit einem kurzen, wirren Ambient Track, dem ein Stück folgt, das sich anhört als ob Freddy Krüger auferstanden wäre, um die Welt mit Evil TripHop zu terrorisieren. Eigentlich erschreckend einen derart gut abgehenden Track mit soviel Distortion, düsteren Flächen und fiesem Geschraube versehen zu können, ohne dass es der Wirkung Abbruch tut. Psychopathen aller Länder vereinigt euch zum Tanze...

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Dienstag, 10. Mai 2016

Panacea - Low-Profile Darkness [Chrome]

Viele Leute standen Drum'n'Bass aus deutschen Landen ja bisher ein wenig skeptisch gegenüber, da der Ursprung dieser Bewegung ja eigentlich auf der anderen Seite des Ärmelkanals liegt. Doch diese sollten sich doch bitte durch dieses Album eines Besseren belehren lassen. Panacea - allein der Klang dieses Wortees verspricht schon eine brodelnde Urgewalt an Sounds und diese Hoffnung erfüllen die wahnsinnigen Beats mit dem superkrassen Distortion-Faktor auch. Diese Platte könnte echt  als Soundtrack für einen düsteren Endzeit-Manga dienen... "Wir schreiben das Jahr 2434 und der dritte Weltkrieg ist gerade beendet. Tausende von Mutanten bevölkern den Planeten Erde...". Macht euch bereit für eine Begegnung mit Drum'n'Böse der 3. Art. Kaufen!

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Donnerstag, 5. Mai 2016

THC - Der Name Tut Nichts Zur Sache

Ob der Name hier nichts zur Sache tut, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls ist THC mehr als nur die Abkürzung des Wirkstoffes des umstrittenen Rauchkrautes. Nein, THC ist HipHop aus Hamburg, sehr funky mit viel Gitarreneinsatz und vor allem weit entfernt vom üblichen smoothen Gangsta-Stuff, der in den Charts momentan so sehr gehyped wird. Malte B.'s Style erinnert teilweise mehr an toastende Ragga-MCs als an Rap, kommt aber gerade dadurch sehr direkt rüber. Auch die Texte sind direkt aus dem Leben gegriffen und mensch merkt, dass die Jungs Ahnung von den Dingen haben, die sie in ihren Texten wiedergeben.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Dienstag, 3. Mai 2016

AlexDee - Rush *The Remixes [Phantomnoise 006]

Nachdem "Rush" von Katalognummer 002 des Leipziger Imprints Phantomnoise schon lange als heimliche Hymne in Sachen ultradarkem Drum'n'Bass gilt, gibt es nun die Remixe im stylischen 7" Format. Während die Society Suckers ihre Variation mit messerscharf steppenden Distortionbeats eröffnen, bricht nach dem ersten Break ein massives Amengewitter über den Konsumenten herein, das dem Begriff DarkJungle alle Ehre macht. LXC's Remix auf der Flipside übt sich in metallischem Anti-Funk mit Beats, die sich scheinbar selbst im Weg  stehen und nur bei Konsumenten vertrackter Reinforced-Scheiben von Anfang an auf Verständnis stossen. Doch auch hier sorgt wieder das Break für die  Abfahrt - positive Bleeps aus dem Telefonhörer, verhallte Scratches und eine alberne Bassline garantieren gute Laune. Sehr schön auch das Outro in dem AlexDee mit einer toten Leitung zu kommunizieren sucht.
7/10 Points  

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Montag, 25. April 2016

Current Value - 4.09 E.P. [Phantomnoise 007]

Wie wohl kaum ein anderer Drum'n'Bass-Produzent aus deutschen Landen hat es Current Value geschafft von seinem ersten Release an einen unverwechselbaren Style an den Tag zu legen und seinen selbstgeschaffenen Soundentwurf immer exakter auszudefinieren. Allen Veröffentlichungen, angefangen von Frühwerken auf Don Q., weiteren Scheiben auf Position Chrome und dem letzten Album auf Klangkrieg, haftete eine derart futuristische, ultrakomprimierte Athmosphäre an, das der Begriff Sci-Fi Drum'n'Bass als eigenes Genre durchaus angebracht scheint. "Salvation" auf der A-Side hetzt als spielbarster, weil geradlinigster Track jenseits der 180 bpm-Grenze durch endzeitliches Territorium der Finsternis entgegen und hätte es verdient, als Soundtrack in düsteren Konsolenspielen verewigt zu werden. "These Engines" und "Quate" auf der Flipside üben sich hingegen in der Kunst des thermonuklearen Beat-Splicing und dürften vor allen denjenigen Drum'n'Bass-Heads gefallen die sich vor Jahren die vier Releases des Psywarp-Labels oder aktuell die letzten Scheiben von Cruel Intensions oder Resonant Evil auf Outbreak Ltd. ins Regal gestellt haben. Bitterst böse.
9/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Montag, 18. April 2016

Dual Engine - Friends E.P. [Black Tambour Records 005]

Durch seinen nicht nur auf Drum'n'Bass konzentrierten Output dürfte das französische Imprint Black Tambour Records bisher an den meisten D'n'b-Headz spurlos vorbeigegangen sein, was sich spätestens mit diesem Release ändern sollte, sofern es in genügender Zahl in deutschen Plattenläden landet.Das irgendwie leicht trancig wirkende "Friends" arbeitet auf der Basis von recht dünnen elektroiden - und für französische Platten nicht ungewöhnlichen - Beats, die unterstützt von einer fast durchgehend massiv drückenden Killerbassline und einem verspulten Vocal-Sample zur unschlagbaren Waffe werden. "Heaven" auf der Flipside bezieht sich in etwa auf das gleiche Schema, vertauscht jedoch die Geradlinigkeit der Beats gegen einen Stepperfunk, dessen Groove scheinbar gegen die Bassline verläuft. Geheimtip.
8/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Dienstag, 12. April 2016

Silent Witness & Break - Psychic Killer / Shadows [DN Audio 001]

Nach einer Reihe erfolgreicher Releases auf No U-Turn launcht Silent Witness nun zusammen mit Squire sein eigenes Imprint, dessen erste Veröffentlichung er zusammen mit dem auf East Side und Commercial Suicide beheimateten Break bestreitet. Sowohl "Psychic Killers" als auch "Shadows" kommen als treibende, straighte Tunes mit technoidem Einschlag daher und verfehlen unter keinen Umständen ihre Wirkung auf dem Dancefloor. Obwohl beide Tracks durch ihre Athmosphäre vollends überzeugen, fehlt ihnen jedoch das entscheidende Element zu echten Burnern, so das sie über den Status von wirklich guten Tools nicht herauskommen. 
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Dienstag, 5. April 2016

Raiden - Pitbull Attack / Mind Bombing [Barcode 001]

Mit Barcode betritt ein weiteres Label die inselbritische Drum'n'Bass-Bühne, das es wiederum auf die Freunde der dunklen technoide Klänge abgesehen hat. Während "Pitbull Attack" sich insgesamt sehr auf die Ästhetik von Technical Itch-Produktionen bezieht und in diesem Kontext sogar manchen Track des Herrn M.Caro in den Schatten stellt, geht "Mind Bombing" wesentlich geradliniger zur Sache, bedient sich eines oft gehörten Vocal-Snippets aus alten Hartcore-Zeiten und sichert sich dank penetrant enervierender Sirenen und leicht "mental" wirkender Stabs als absoluter Peaktime-Track bis auf weiteres einen Platz in der Plattenkiste.
8/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Dienstag, 29. März 2016

Professor G - Vampire [AB 001 Whitelabel]

Dicker Tip für alle RaggaJungle-Headz mit Vorliebe für extrem ruffe Beats, fette, einprägsame Vocals und wabernde Offbeats mit Partypotential. Sowohl von der Stimmung als auch von der Produktion her an die Jahre 94/95 angelehnt wird das Herz konsequent durch analoge Basswolken gewärmt, die Füsse von vertrackten Rolls in Bewegung gehalten und der Kopf mit Conscious-Lyrics zum Denken angeregt. Rrrewind...
8/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Dienstag, 22. März 2016

Various Artists [Alphacut 002]

Das Leipziger Imprint Alphacut nun also mit seinem zweiten Workout in Sachen DarkJungle und artverwandten Sounds. "Stick Em Up" aus der Feder von MZE vs LXC kommt als vertrackter, deeper Tune daher, der das ursprüngliche Intelligent Jungle-Konzept früher Metalheadz-Veröffentlichungen mit ravigen Signals, dicken Hartcore-Bassdrums und einer gehörigen Portion DarkJungle verfeinert. Primetime-Stuff für advancete Dancefloors. Auf der Flipside kommt dann Hi-Lar mit seinem Track "Prod 55" zum Zuge, der vor allem Liebhaber vertrackter Strukturen a la Photek oder Source Direct erfreuen wird. Das Projekt HP. Stonji entfernt sich dann am weitesten vom Drum'n'Bass-Kontext und liefert eine Soundattacke, die am ehesten mit Luke Viberts Drill'n'Bass-Experimenten seiner Frühphase vergleichbar sind. Dazu als Bonus noch 8 Locked Grooves mit Beats und Basslines für die Toolfetischisten unter uns.
6/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 12.2003

Dienstag, 15. März 2016

Special Blends Vol.1 [LOVE 007]

Schönes Tool für alle Drum'n'Bass-Jocks, die in ihren Sets gern einmal die Geschwindigkeit halbieren und den einen oder anderen HipHop-Track einfliessen lassen. Auf der A-Side wird John B's "Up All Night" inklusive aller Vocals, Signals und Basslines auf Halftime-Beats gepropft und ein Hybrid-Monster erzeugt, dessen Wirkung auf dem Tanzflur nicht zu unterschätzen ist. Auf der Flipside sind es dann zuerst Shy FX & T Power's "Bambaataa" und ein mir namentlich grad nicht bekannter, weiterer Drum'n'Bass-Tracks, die in geschwindigkeitsmässig in den HipHop-Kontext übertragen werden. Devastating! 
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 12.2003

Dienstag, 8. März 2016

Francky Brown & DJ Ben - Warning E.P. [Jungle Test 002]

Auf dem noch recht jungen französischen Label Jungle Test kooperieren der mir bis dato unbekannte Francky Brown und DJ Ben, dessen Produktionen unter anderem auf dem UW-Sublabel Woody Stuff für Furore sorgten, für ein gemeinsames Release. Der in Zusammenarbeit entstandene Track "Warning" entpuppt sich als ein düsterer, geradliniger Stormer jenseits der magischen 180bpm-Grenze, der trotz der Geschwindigkeit das Rollen nicht verlernt. Ein nahezu durchgehend im Raum stehender, leicht wabernder Subbass in Kombination mit im Hintergund eingestreuten undeutlichen Vocalsnippets und psychoaktiver Melodieführung verleihen dem ganzen mächtig Drive - durchaus wieder ein Kandidat zur Untermalung speedorientierter Konsolenspiele. Auf der Flipside remixed DJ Ben den gemeinsam produzierten Track "Virag", kündigt dies durch das im Intro eingestreute "Remix"-Sample an und erarbeitet eine sehr gelungene, dunkle Variation des Originals die einen leicht technoiden Rave-Einschlag aufweist.
9/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 12.2003

Mittwoch, 2. März 2016

Bad Matter - Jazzthing / Cycom - Rude Bwoy *LXC Rmx [Alphacut 003]

File Under: Intelligent Darkstep. Das Leipziger Imprint Alphacut veröffentlicht im März 2004 seine dritte 12", die seit ein paar Wochen als Testpressung kursiert. Bad Matter vereint mit seinem Track "Jazzthing" die intelligenten Rolls der frühen Drum'n'Bass-Jahre - wieder ist der Einfluss von Imprints wie Metalheadz oder Produzenten wie Source Direct nicht zu leugnen - und kombiniert diese mit einer ständig vor sich hin morphenden Bassline, die - obwohl eindeutig der dunklen Seite der Macht zugewandt - mir jedesmal ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubert. Dazu noch schnell ein paar prägnante Athmosphärenparts gemischt und der Future-Classic ist fertig. LXC remischt auf der Flipside den schon auf Alphacut 001 erschienen Track "Rude Bwoy" aus der Feder von Cycom und liefert in seiner Variation einen brutal schnellen, gegen den Strich gebürsteten Beat ab, den mensch getrost schon als Anti-Funk bezeichnen darf. Die Erlösung liefern hier erst die im Mittelteil einsetzenden Stabs, die die nervöse Spannung aufbrechen und kurzzeitig das Gefühl eines echten Groove aufkommen lassen. Doch getäuscht, denn nach dieser kurzen Erholungsphase wirft LXC wieder mit abstrakten Frickelbeats um sich, das es nur so kracht. Für sehr advancedte Dancefloors empfohlen...
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 12.2003

Mittwoch, 24. Februar 2016

Kenji.Fu - Trashfood / Krashtest [Jungle Test 003]

Nun also das dritte Release auf dem französischen Jungle Test-Imprint, das sich schon in diesem frühen Stadium zu einem zukunftsträchtigen Kandidaten gemausert hat den es im Auge zu behalten gilt. Beide Tracks sind recht düster monoton und straightforward gehalten mit franzosentypisch elektroid steppenden Beats, wobei "Trashfood" zumindest im Break dem allgemeinen Trend zu Heavy Metal-Einflüssen im Drum'n'Bass Rechnung trägt, während die Bassline immer schön dem Sägezahnmuster folgt. "Krashtest" hingegen kommt eher als subtil-hypnotischer Trance'n'Bass im besten Sinne daher und überträgt den Spirit von dunklen Technohymnen wie Cherrymoon Trax' "The House of House" auf gebrochene Beats.
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 12.2003

Mittwoch, 17. Februar 2016

QBit & Redaiz - Public Disorder / QBit - Eternal Loving [Drop On Request 003]

Ravey, athmospheric, trancey - mehr als diese drei Worte braucht es eigentlich nicht, um das neue Release des recht frischen Drop On Request-Imprints zu beschreiben, das hier noch als Whitelabel vorliegt, inzwischen aber auch schon als Finished Product erhältlich ist. Sowohl "Public Disorder" als auch "Eternal Loving" schreien förmlich nach riesigen Industriehallenraves mit mindestens fünfstelliger Besucherzahl - in anderen Locations können sie ihre Wirkung kaum entfalten. Sichere Kandidaten für einen doppelten Reload und die richtige Wahl für alle, die auf der Suche nach Tracks für den Full Impact auf dem Dancefloor sind. 
9/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 12.2003

Mittwoch, 10. Februar 2016

Various Artists - Obliterati E.P. 01 [Obliterati 001]

Wenn Penny Black seinerzeit an der bösartigen Konsequenz seiner Twisted Anger-Veröffentlichungen festgehalten und diese kontinuierlich weiterentwickelt hätte, könnte das Label in 2004 durchaus ein Äquivalent zu dem sein, was uns das neue Ohm Resistance-Sublabel Obliterati auf seiner ersten Veröffentlichung präsentiert. Fünfmal massive Darkness verteilt auf 2x12", für die die Produzenten Submerged, Impulse, Temulent und Quoit verantwortlich zeichnen. Da richten Amengewitter massivste Zerstörungsorgien an, gemorphte Basslines atomisieren Gehirnzellen, seltsam kreischende Sounds zerren am Nervenkostüm und die Beats stellen die Koordinationsfähigkeit der Hotstepper auf eine harte Probe. Dunkelster Drum'n'Bass-Terror aus dem Vorhof der Hölle, die eine Adresse in Brooklyn, New York City ihr eigen nennt.
9/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 01.2004

Dienstag, 2. Februar 2016

Repeater - Terrestrial Activity [Damage 005]

Das französische DarkJungle-Imprint Damage, seines Zeichens Offspring der ständig wachsenden Peace Off-Familie, sorgt auch mit seinem fünften Release für massiven Impact auf dem Tanzflur. Repeater, der seinen Sound als "an audio-politico antidote to the style of Congo Natty Era" beschreibt, hebt Jungle tatsächlich auf ein neues, ultra-extremes Level. Brachial zerfetzte Amen-Cut-Ups bewegen sich im A1-Track "Collision Repair Specialist" irgendwo zwischen 190 und 200bpm, surfen auf hochkomprimierten Basslines und zwischendurch finden sich als Referenz an alte Junglezeiten immer wieder bekannte Samples und Ragga-Toasts."Poor Health Bad Constitution" auf B1 startet dann in Gangsta-Jungle-Manier mit bösem Vocalsnippet und Halftime-Beats um sich später ebenfalls dem kompletten CutUp-Terror hinzugeben, während "Last Exit" das Thema des Tracks noch einmal geringfügig variiert. Extreme Terror...
9/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 01.2004

Mittwoch, 27. Januar 2016

Thetaphi - Rainbow Stout / LXC - The Most Important [Santorin Limited]

Meines Erachtens die beste Santorin-12" in der gesamten Labelgeschichte. Während das Producerteam Thetaphi mit ihrem Track einen absolut rewindverdächtigen Raveslammer mit naivem-süsslichen Mädchengesang, massiver Bassline und extrem rollenden Beats, denen zuweilen leichte Junglereferenzen nicht abzusprechen sind, vorlegt und damit den ersten massiven Hit des noch jungen Jahres landet, widmet sich LXC auf der Flipside as usual den vertrackteren Strukuren. Obwohl im Gesamtsound ein wenig organischer und weicher geraten als bisher von dem Leipziger gewohnt und damit diesmal eher im Photek-Kontext als zur Primetime auf dem Dancefloor zu Hause, ist LXC's Handschrift auch diesmal nicht zu verkennen. Gab es nicht vor Jahren einmal den Begriff Intelligent Drum'n'Bass? 
8/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 01.2004

Mittwoch, 20. Januar 2016

Pyro - Seedic [Evol Intent 004]

Mittlerweile schon als Full Release in den gutsortierten Recordstores der Republik erhältlich, liegt die Katalognummer 004 des noch frischen Evol Intent-Imprints hier noch als Whitelabel vor und zeugt schon beim kurzen Durchskippen von einer massiven Durchschlagskraft auf dem Tanzboden. Während "Seedic" in der Originalversion als an sich recht monotoner, darker Tune mit technoiden Sounds eher in die Kategorie toolorientiert fällt, drückt der The Enemy Remix auf der Flipside kräftig aufs Gas. Im Intro noch sehr sphärisch und unschuldig trancey, schiebt der massive Bassline-Drop nach einer kurzen Halftime-Passage im Break die komplette Crowd an die Wand, um dann auf Amenbasis zum kollektiven Tilt einzuladen. Futter für grosse Hallen und gute Anlagen. 
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 02.2004

Freitag, 15. Januar 2016

Modified Motion - LFO / Agent Delta [MM 001 Whitelabel]

Zwei sehr feine Roller für die gepflegte Abfahrt zwischendurch. Auf der A-Seite findet sich ein durchaus gelungenes, respektvolles Drum'n'Bass-Remake des Technoklassikers "LFO" aus der Feder des Projektes LFO hinter dem sich ja bekanntlich Björk-Produzent Mark Bell verbirgt. Die leichte detroit-orientiert wirkende, trancige Melodiephrase des Originals wird um ein paar bpm nach oben gepitcht und mit einer Bassline phrasiert, die durch ihren penetranten Wiedererkennungswert leider ein paar Abzüge in der B-Note kassiert. Trotzdem Pflichtprogramm für all diejenigen, die schon Ende der 80er mit dem aufkeimenden Wort Techno etwas anzufangen wussten. Auf der Flipside dann ein gutes Tool mit klassischer Ausrichtung, das voll und ganz auf der Wirkung des effektiven Vocalsamples "The Darkness is calling me..." baut und ansonsten ohne aufzufallen alle Ansprüche eines vernünftigen Tracks erfüllt.
7/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 02.2004

Donnerstag, 7. Januar 2016

Current Value - Herd Instinct / A.I. [Ruffteck]

Der Berliner Current Value gehört zu der Sorte von Drum'n'Bass-Produzenten, die - so scheint's zumindest  - seit Jahren keinen schlechten Tag im Studio mehr gehabt haben. Zwar beschränkt sich der Output auf einige wenige Platten im Jahr, diese sind jedoch so auf den Punkt gebracht, dass es keiner weiteren Ergänzung mehr bedarf. So widmet sich "Herd Instinct" dem amengetriebenen Drum'n'Bass für grosse Hallen, kommt mit einer einfachen Zweiton-Bassline über die Runden und wird durch eine kleine Horrorfilmatmosphäre bestens ergänzt. Doch Current Value wäre nicht er selbst, wenn seine Sounds nicht derart komprimiert wären, dass sie selbst unter hunderten von Tracks mit ähnlichem Aufbau allein durch ihren Klang hervorstächen. Auf der Flipside findet sich mit "A.I." der geradere Track dieser 12", der ein wenig näher am klassischen C.V.-Sound arbeitet. Kalte, fast industriell anmutende Sci-Fi-Athmosphäre, technoid holpernde Basslines und eine Snare, die wie eine Dampframme immer wieder auf den Gemütszustand des Konsumenten einschlägt.
8/10  Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 02.2004