Alka_Rex liefern das dritte Release auf dem noch frischen Imprint Supralinear und lassen mit ihrem Album "Shapes To Phases" die Tanzflächentauglichkeit Einzug halten in den jungen Katalog des Labels. Verortet zwischen ambient floatenden Interludes, minimalem DubTechno und
einem hypnotischen, fast rituell anmutenden Flow, der den Begriff der
Trance - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen,
flächengeschwängert-melodiösen Variante elektronischer Tanzmusik - auf
seine archaische Form zurückführt und die altbekannte Formel "Rhythmus +
Monotonie = Trance" in einer sehr puristischen Weise anwendet. Trotz
ständiger behutsamer Weiterentwicklung der Trackstruktur wird sich der
Konsument - in diesem Fall auch: Tänzer - dieser langsamen Addition von
Ideen und Einzelsounds auf dem Dancefloor nicht wirklich bewusst,
sondern lässt sich in einem dunklen Sog mitreissen, der in gewisser
Weise an jene Art von Musik erinnert, die sich einst auf dem legendären
"Record Of Breaks"-Album der Formation Psychick Warriors Ov Gaia wiederfand und schon zu einer Zeit MinimalTechno definierte bevor dieser Begriff offiziell zur Stilrichtung erhoben wurde. Ebenso wie genanntes Album ist auch "Shapes To Phases" ein absolut
zeitloses und konsequent aktuelles Tool für den DJ, der es versteht mit
seiner Selection eben nicht nur die Massen zu befriedigen sondern
missionarsgleich im selben Atemzug auch die anspruchsvollen Varianten
elektronischer Tanzmusik zu vertreten. Sprich - wer Psychick Warriors Of Gaia kennt, Taylor Dupree hört,
Plastikman mag und sowohl Basic Channel als auch Sleeparchive spielt,
ist mit Alka_Rex auf jeden Fall gut beraten.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht in 08.2005
Donnerstag, 28. Mai 2015
Freitag, 22. Mai 2015
Egotronic vs. Saalschutz - Luxus / Nein Nein [Audiolith]
Das Hamburger Label Audiolith präsentiert seine aktuelle Veröffentlichung im sympathischen 7"-Format und kassiert damit schon vorab einen dicken Bonuspunkt. Doch auch die Musik ist äusserst sympathisch, da sie mit dem niedlich
verpixelten Coverartwork einhergehend tatsächlich als amüsanter
Amiga/Nintendo-Trash daherkommt. Wer also ein Label wie Micromusic mag, ist hier genau richtig. Auf der A-Seite rocken Egotronic im Alleingang über "Luxus", während die Kollaboration mit dem z.Zt. schwer angesagten Saalschutz
thematisch passend zum Wetter von grosser bis grösster Verliebtheit
handelt und gegen Ende des Tracks eine sehr überraschende Wendung nimmt.
Gross...
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.07.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.07.2005
Donnerstag, 14. Mai 2015
Dawid Szczesny - Unheard Treats [Supralinear]
Dawid Szczesny, seines Zeichens ein noch junger Klangkünstler
polnischer Herkunft, debütiert mit seinem knapp 45 minütigen Album
"Unheard Treats" auf Supralinear, dem Nachfolgelabel von Mille Plateaux / Ritornell. In insgesamt neun sehr ambient und moody gehaltenen Tracks verarbeitet
er vorwiegend einzelne modifizierte, melodisch stimmig gereihte
Pianoklänge, bearbeitet die entstehenden Folgen und Loops anschliessend
noch einmal im Ganzen und addiert in letzter Folge leichte Rausch-,
Kratz- und Störsounds, wie mensch sie von alten, oft gehörten
Vinylplatten kennt. Diese analogen Klänge wirken auf den Konsumenten auf einem digitalen
Medium wie einer CD im ersten Moment vielleicht verwirrend, ebenso wie
das zuweilen bewusst eingesetzte Skippen, welches Liebhaber
experimenteller elektronischer Musik z.B. von den Produktionen Oval's
gewohnt sind, doch verleihen sie dem Album in finaler Konsequenz einen
sehr angenehmen Touch von Nostalgie, der dem visuellen Genuss alter
Stummfilme mit reiner Klavierbegleitung nahekommt. Die Verwendung als Filmmusik ist auch bei Szcesny nicht ausgeschlossen,
zumal dieser Begriff seiner Musik wie im Covertext beschrieben gern
zugeordnet wird, doch eignet sich das vorliegende Album sicher nicht als
banaler Hintergund für Komödien. Vielmehr erforderte es bei entsprechender Verwendung langer
Kamerafahrten, wenig Bewegung im Bild und vor allem Moll-gefärbter
Herbstszenerien, die sich im modernen und massentauglichen Kinobetrieb
leider viel zu selten finden. Prädikat wertvoll.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.07.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.07.2005
Freitag, 8. Mai 2015
Aarktika / Aaron Spectre - Ocean E.P. [Moonbunny 001]
Der Wahlberliner / Ex-New Yorker Aaron Spectre bringt mit der "Ocean E.P. das erste Release seines Labels Moonbunny an den Start und landet damit direkt auf dem Punkt. Verortet irgendwo zwischen melancholischen PostRock-Anleihen, Electronica im Sinne der frühen Boards Of Canada
und dezentem Songwriting könnte mensch das angerissene Genre wohl
treffend mit Indietronica bezeichnen und trifft damit genau so ins
Schwarze wie auch daneben. Schubladen hin oder her - Ausschau halten
lohnt sich, da diese 12" wohl in Deutschland schwer zu bekommen sein
wird...
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.07.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.07.2005
Abonnieren
Posts (Atom)