Durchaus solide Elektro-/Breakbeatkost, die der gute Tomcraft hier mit seiner neuen 12" auf Kosmo Records
abliefert. Monotone Bassline, ein paar Vocalsamples und ein an
Breakdance orientierter Beat - mehr bedarf es nicht um ein kraftvolles
Tool zu schaffen, das im richtigen Moment eingesetzt zur Waffe werden
kann. Auf der Flipside finden sich noch zwei geradlinige Interpretationen von den allgegenwärtigen Moonbootica-Jungs und dem Bremer Exportschlager Thomas Schumacher,
die den Tune zwar sauber in den Housekontext einpassen, gegen die
sperrigere Originalversion jedoch zu stromlinienförmig wirken.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.07.2005
Donnerstag, 30. April 2015
Mittwoch, 22. April 2015
Unknown [Chavs 001]
Spassmusik nicht vollständig geklärter Herkunft, die allerdings auf dem
Tanzflur ihren primären Zweck , sprich: die kollektive Abfahrt, vollends
erfüllt. Gekreuzt werden hier Lil' Louis Klassiker "French Kiss" mit Vocals von Ursula Rucker, Superdiscount's "Fast Track" trifft auf die ekstatische Stimme von Byron Stingly und Tiefschwarz "Isssst" trifft auf unsere allerliebste Kylie.
Klingt nach Partyspass? Ist es auch. Vor allem die Kombination
Superdiscount vs. Byron Stingly schiesst den Vogel ab und sorgtfür
einige überraschte Gesichter auf dem Tanzflur. Nice.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.07.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.07.2005
Freitag, 17. April 2015
Jullander - Reworks & Continuations [Sunday Service LP 06]
Für Anfang Juli angesetzt ist die nächste Veröffentlichung des Hamburger Labels Sunday Service,
das sich wie gewohnt als sichere Bank im Dunstkreis von Indietronica,
leicht postrockigen Attituden, melancholisch getragenem Leftfield-Pop
und letztendlich auch knusprig elektronischen Remixen erweist, die zuweilen auch
auf den Tanzflur schielen. Fünf dieser erwähnten Remixe, die sich alle auf das in 2003 erschienene
Jullander-Album "Interiors" beziehen, findet der geneigte Konsument auf
vorliegender 12"/EP. Lawrence macht mit seiner Bearbeitung des
Songs "Die Yamanote-Linie" eigentlich alles wie immer - also gewohnt gut
- verliert sich allerdings noch weiter in verträumt-nebligen
Strukturen als sonst und somit den Clubkontext ein wenig aus den Augen -
Soundtrack House? Thomas Leboeg (u.a. Member of Kante & Iso68) verwandelt
"Behind The Scenes" in netten, romantischen Vocoderhouse für die späten
Stunden und Jörg Theurer spielt in seinem gemorphten "Apres
Dance" ebenso geschickt mit ravigem Elektrohouse und überraschend
gesetzten Breaks wie mit der deutschen Sprache und fügt dem Aspekt
Betanzbarkeit noch den Zusatz Humor hinzu. The Montana Files liefern im Anschluss "Luther, reformiert" in
einer sympathisch nebligen KifferHop-Variation ganz im Sinne der ersten
Pudel Produkte und Julies Etienne ergeht sich in "Der Tragödie
erster Teil" in der überbordenden Nettigkeit von plinkernden Gitarren
und seichter Elektronik was durchaus nett klänge - ohne den leiernden
Gesang... Hier wäre eine Instrumental-Version die richtigere Wahl gewesen, aber
ein schwacher Track von insgesamt fünf ist immer noch eine mehr als
akzeptable Quote.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 13.06.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 13.06.2005
Sonntag, 12. April 2015
finn. - The Ayes Will Have It [Sunday Service LP 07]
finn. also. Der Mann mit dem Punkt hinter seinem Alias heisst eigentlich und im richtigen Leben Patrick Zimmer und veröffentlicht im August sein zweites Album auf Sunday Service, den Nachfolger zu "Expose Yourself To Lower Education" und der dazugehörigen Remix-12" "Expose Yourself To Disco Education". Sein neuer Longplayer trägt den Titel "The Ayes Will Have It" , serviert
insgesamt elf warme, melancholische und stets leicht unscharfe Songs,
die im guten Sinne Pop sind, und sollte sich dank seiner langsamen
Getragenheit eigentlich zu einer perfekten Herbstplatte entwickeln,
obwohl der Gedanke an prasselndes Kaminfeuer, Rotwein und schneidenden
Nordwestwind bei zur Zeit ungefähren 35 Grad in der Dachwohnung des
Schreibers dieser Zeilen einen durchaus hohen Grad an
Abstraktionsvermögen erfordert. Der Haken an diesem schönen Stück Popmusik: finn.'s zerbrechliche Stimme
funktioniert nicht auf Anhieb sondern erfordert ein wenig Geduld, Zeit
und vor allem Ruhe, um in den Ohren des potentiellen Konsumenten mit den
vielschichtigen Klangwelten der einzelnen Songs zu verschmelzen. Nichts also für die Ringtone-Generation sondern Musik für die Erwachsenenwelt.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 13.06.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 13.06.2005
Montag, 6. April 2015
Saalschutz / The Dance Inc. - Never Mind The Remix [Audiolith]
Das Hamburger Label Audiolith, seines Zeichens zuständig für
irgendwie alles was zwischen Elektroclash, Dancefloor, Synth-Einflüssen
und Bandprojekt passieren kann, präsentiert sich auf seiner aktuellen
12" ein wenig inzestuös. Saalschutz remixen The Dance Inc. und umgekehrt, Erstgenannte werden auf einem weiteren Track von Stina Galaxina um Rhymes&Shouts ergänzt und schlussendlich darf sich Hamburg's Lieblingswonderkind Christian Harder
noch einmal über den Track "Collecting Missing Pieces" - im Original
von The Dance Inc. - hermachen und diesen nach seinem Gusto ummodeln.
Das Ergebnis aller dieser Kollaborationen und Remixarbeiten klingt wie
mensch es von einem Audiolith-Release erwarten kann - immer ein wenig
trashig, haarscharf am Hit vorbei und gerade dadurch charmant. Das
Crossoverpotential ist gewaltig und vom verhaltenen Schmunzeln bis hin
zur ausrastenden Crowd ist alles möglich. Sehr sympathisch. PS: Kann mensch allerdings auch so richtig Scheisse finden, wenn einem der entsprechende Humor fehlt.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 15.05.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 15.05.2005
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