Der KitKatClub zu Berlin ist seit Anbeginn seines Bestehens ein
Ort der Freizügigkeit - sowohl im musikalischen als auch im sexuellen
Sinne, denn lustvolles und lustbewusstes Feiern bis in den Morgen hinein
steht hier auf dem Programm. In den frühen Morgenstunden eines jeden Sonntags startet seit über zehn
Jahren die Piepshow als offizielle Afterhour des KitKat-Wochenendes und
auch hier wird Wert auf intensive musikalische Erfahrung und animierende
Sounds gelegt, die nun nach einer Dekade des Exzesses erstmalig in Form
einer CD-Compilation auch den Nicht-KitKat-Gängern zugänglich gemacht
werden. Im Dreiergespann mixen sich die KitKat-Residents DJ Flash, Qualle und Sereno
hier durch 18 Tracks, die sich auf dem musikalischen Grat zwischen
treibendem Techno, pumpendem Progressive und dem von Corvin Dalek
geprägten Hot & Wet-Sound bewegen. Letztgenannter ist auf der Piepshow-Compilation selbstredend vertreten,
ebenso wie Eiven Major, Russian Roulette und Robert Natus' & Arkus
P.'s Floorburner "Hardcore Salsa" sowie diverse Eigenproduktionen aus
dem weiteren KitKat-Umfeld, die in dieser Kombination eine durchaus
runde Mischung ergeben. Macht sich gut in jeder Sammlung und liefert vor allem dem
Nicht-Vinylisten eine spannende Zusammenstellung von Tracks, die mehr
Wert auf musikalische Qualität als auf ein liebloses Zusammenschustern
von Hits legt. Lässt sich im Gegensatz zu vielen anderen Compilations
mit kurzer Halbwertszeit wahrscheinlich auch in fünf Jahren noch gut
anhören... Nice one.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 15.05.2005
Dienstag, 31. März 2015
Donnerstag, 19. März 2015
Why? - Sanddollars E.P. [Anticon.]
Yoni Wolf - bisher im Alleingang unter dem Alias "Why?" unterwegs
- kommt nun also als Frontmann eines vierköpfigen
Indie-/Folk-Hop-Quartets, das unter gleichem Namen agiert. Dem im Sommer erscheinenden Longplayer der Formation wird als Teaser die
vorliegende 8-Track E.P. vorangestellt, die Why?'s neuen Sound schon
vorab grob umreisst: Sprechgesang auf der Grenze zum beschleunigten
Erzählerstil über quasi auskomponierten Songstrukturen mit echten
Hooklines, die zuweilen an ziemlich spacigen California Surfrock
erinnern. Echte HipHop-Beats spielen nur noch eine Nebenrolle und dem
ein oder anderen AbstractHipHop-Head wird das wohl ein wenig zu far out
sein, allerdings erschliesst sich in der Fusion der genannten Genres ein
neues, interessantes Feld, dessen weitere Beobachtung sich lohnt.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 10.05.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 10.05.2005
Donnerstag, 12. März 2015
Noiseshaper - Rough Out There [Echo Beach]
Musik für den Sommer. Auch wenn diese Einschätzung - gerade in Bezug auf
Reggae-/Dub-beeinflusste Musik - mehr als nur ein bischen klischeehaft
klingt, schafft die Formation Noiseshaper um Axel Hirn und Flo Fleischmann,
hier unterstützt von diversen Vocalisten, mit ihrem dritten Album seit
Gründung der Band trotz tonnenschwerer Bässe ein nahezu perfekt
sommerliches Szenario, zu dem sich perfekt der ein oder andere Cocktail in
der nächsten Strandbar geniessen lässt. Genau dieses Crossover-Potential mit einer gegebenen Radiokompatibilität
im Klangbild ist es auch, die in den Augen mancher Dub-Fundamentalisten
zum selbst gelegten Stolperstein des vorliegenden Noiseshaper-Albums
werden könnte. Denn obwohl die beiden Protagonisten musikalisch dem
Konzept von Dub, Dubhouse, Steppers und Dancehall vollkommen treu
bleiben, wirkt die Produktion an manchen Stellen etwas zu glattgebügelt
und lässt eine gewisse Dreckigkeit vermissen, die Dub als Genre seinen
Reiz verleiht.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 08.05.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 08.05.2005
Freitag, 6. März 2015
Sanomat - Duck Hunt [DJF Southcoast]
Das legendäre Kölner Acidlabel DJungle Fever unter der Leitung von Dr. Walker
gebiert dieser Tage eine neue Subdivision, die sich - so zumindest das
bis jetzt bekannte Konzept - der humorvollen Seite von Acid widmen wird.
Das erste Release des DJF Southcoast betitelten Imprints kursiert dieser Tage als Whitelabel und beherbergt vier Tracks des Club Camouflage-Residents Sanomat,
die sich absehbar für längere Zeit in den Plattenkisten der Republik
einnisten werden. Während sich die A-Seite musikalisch an Clubacid der
Zeit um 1995/1996 herum orientiert und zuweilen Erinnerung an Steve
Mason's DJ-Sets jener Tage weckt ist es vor allem der Track B2, der die
humoristische Seite des Labels zum Ausdruck bringt. Über minimalen
Korsett im Poker Flat-Style und einer knarzig jackenden Bassline wird die "Heaven a place on earth"-Hookline
irgendeines 80er-Überhits einer massiven Hall- und Filterattacke
unterzogen, die jeden Dancefloor in Bewegung versetzt.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 02.05.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 02.05.2005
Abonnieren
Posts (Atom)