Fantomas, die Experimental-Supergroup unter der Leitung von Mike Patton (Ex-Faith No More), veröffentlicht mit "Suspended Animation" ihr viertes Studioalbum, das in vielen Punkten den wahnwitzigen Gegensatz zu ihrem letzten, eher schwergängig-düsteren Werk "Delirium Corda" darstellt. Mit insgesamt 30 Songs in einer knapp bemessenen Spielzeit von 43
Minuten ist "Suspended Animation" nichts anderes als ein komprimierter,
grellfarbiger Geschwindigkeitsrausch zwischen Speedmetal, Freejazz,
Jazzcore, Kunst und Comic, ein brüchiger Höllenritt ins Land der
"Information Overdose", die die meisten Normalkonsumenten nicht nur
fordert, sondern im wahrscheinlichsten Fall auch über-fordert. Zu
gedrängt und hektisch stürzen die Einzelereignisse auf den Hörer ein,
sind verschwunden bevor sie wahrgenommen werden und Sekunden später
schon wieder von weiteren Schichten anderer, ebenfalls hochvergänglicher
Informationen überlagert, so rasant, das selbst die Stroboskop-gehetzte
MTV-Generation ein hochgradiges Wahrnehmungsproblem entwickelt und sich
an ein altes Sprichwort erinnert, in dem es heisst: "Genie und Wahnsinn
liegen dicht beieinander". Zu guter Letzt noch ein beigefügter Warnhinweis: "Für Epileptiker ungeeignet".
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 03.04.2005
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