Whitelabel, per Hand durchnummeriert - No. 4/10 rotiert gerade auf dem
Plattenteller des Rezensenten - , weder Tracktitel angegeben noch mit
dem üblichen Waschzettel für Presseheinis versehen, doch dafür mit
feinstem handgemachtem Schablonen-Spray-Artwork versehen, macht die
Promo der neuen Veröffentlichung "Der Tante Renate" auf dem Hamburger "Irgendwie Alles"-Label Audiolith
schon optisch etwas fürs Sammlerherz des Vinylfetischisten her, doch
auch musikalisch geht hier einiges, wie mensch in der Hansestadt zu
sagen pflegt. Am Anfang steht die Frage "Ist das noch Band oder schon
Elektrotanzprojekt?" und wird mit "Auch" beantwortet. Zwar lassen manche
Tracks/Songs - aber letztere ohne Text [sic!] - durchaus klassische
Strukturen erkennen und erinnern zuweilen an das Jeans Team in seinen
besten Anfangstagen (erinnert sich noch jemand an die beiden 7"es auf
dem Berliner Label Nadel Eins ???), doch schon bei der nächsten Nummer
hat der Alter Ego'sche Rocker und auch die Electroclash-Partysau vom
Kaliber eines DJ Hell durchaus Freude am Tanzen. Die meisten Tracks liegen irgendwo dazwischen, tanzen auf jeder Party
und laden manchmal auch die Familie der alten Low-Fi-Geräte ein, weil
die ja immer so schön quietschige Klänge machen wenn die sich freuen. Das kann mensch dann gut finden oder manchmal auch nervig, wenn einem
der Sinn gerade nicht nach extrem quirlig aktiver Musik steht - generell
sei der Selbstversuch jedoch empfohlen an dieser Stelle.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 08.03.2005
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