HP.Stonji - dieser durchaus seltsame Künstlername steht für die Zusammenarbeit der nicht unbekannten Elektronikmusiker Hans Platzgumer und E.Stonji, deren gemeinsames Album "Melaina Chole" im letzten Jahr als Full Length-CD auf dem Schweizer Label Spezialmaterial erschien. Die Remixe zum Album liegen nun in Form einer 6-Track E.P. auf dem von vielen Seiten geschätzten Leipziger Fakecore-Imprint Phantomnoise Records vor und werden von einer illustren Reihe von Künstlern aus dem Umfeld desselben bestritten. The Vaporizer, LXC, Mimaku Spldat, _filbert, Scarcubem und Intricate
bewegen sich mit ihren Neuinterprationen im Spektrum zwischen sehr
experimentellem Downbeat, netten kleinen Plinkermelodien und
Electronica/IDM, liefern allesamt sehr athmosphärische Tunes ab und
machen diese E.P. zu einem durchaus empfehlenswerten Tonträger, der sich
aus einer Flut eher belangloser Electronica-Veröffentlichungen
wohltuend hervorhebt.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Freitag, 31. Oktober 2014
Donnerstag, 23. Oktober 2014
incite/ - Procedure / Neop [incite.gradcom.org]
Die Hamburger Experimentalmusiker Andre Aspelmeier und Kera Nagel
- solo verantwortlich für die Projekte GradCom und Axiomatic
Integration - veröffentlichten jüngst in Eigenregie die erste 7" ihres
gemeinsamen Projektes incite/. Limitiert auf dreihundert
Exemplare auf grauem bzw. grau-marmoriertem Vinyl spricht die Musik des
Duos vor allem Freunde der experimentellen Elektronik an. Rhythmusgeprägt, doch im Regelfall nicht tanzbar, lässt sich die
Soundästhetik der beiden Künstler am treffendsten mit dem
onomatopetischen Ausdruck "Knorkeln" beschreiben. Verortet in der
Grauzone zwischen Pan Sonic, ambient-orientiertem Rhythm Industrial und
der Mille Plateaux'schen Variante der Clicks'n'Cuts erschliessen beide
Tracks hochdigitale Klangwelten, die sich dem ungeübten Konsumenten nur
schwer öffnen, Liebhabern jedoch einen echten Hörgenuss verschaffen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 18. Oktober 2014
Sole - Live From Rome [Anticon. Promo]
Sole, Mitglied des hochgeschätzten Anticon.-Kollektivs, das seit einiger
Zeit die Welt der elektronischen Musik mit seiner Interpretation des
Leftfield-HipHop aufrollt. Leftfield HipHop? Sprechgesang mit eindeutig
von abstrakter Electronica beeinflussten Beats, abstrakten Lyrics und
einem nicht immer zu leugnenden Folk- Einfluss. Zitat gefällig? "Debbie Gibson will make an electronica comeback. Ice Cube will go
feminist. Solar Panels will be declared unconstitutional. How many moms
can you fit on a picket line with 'blood for oil' signs? This movement
is a joke..." (aus: Predictions"). Hier ist Consciousness nicht nur Floskel, sondern bewusst gewählte Eigenschaft, genaues Hinhören erwünscht und gefordert. Bei 17 Tracks in 55 Minuten ein nicht immer einfaches Unterfangen das
den Konsumenten fordert, die Anstrengung aber auf jeden Fall lohnt und
gerade auch dem Nicht-HipHopHead neue Perspektiven auf den
Variationsreichtum des kontemporären Sprechgesang eröffnet. Angemerkt sei zuletzt das "Live From Rome" weder ein Live-Album
darstellt, noch in Rom aufgenommen ist. Vielmehr entstand das Album im
Pendelverkehr zwischen Oakland, Kalifornien und Sole's neuer Wahlheimat
Barcelona, Spanien.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Samstag, 11. Oktober 2014
Audision - Spectral Face E.P. [Playmade Minus 007]
Audision, Kollaborationsprojekt der beiden Wahlhamburger Produzenten Tobias Schmid und Niko Tsoukmanis, veröffentlicht auf dem in Augsburg beheimateten Label Playmade Minus, seines Zeichens wiederum das experimentelle Outlet des Mutterlabels Playmade, nach längerer Wartezeit nun endlich die "Spectral Face E.P.", die sich schon nach den ersten Umdrehungen auf dem Plattenteller als sogenannter Future Classic entpuppt. Verträumt-melancholischer Minimaltechno Dial'scher Prägung - um im
Querverweis auf ein weiteres empfehlenswertes Hamburger Label bezug zu
nehmen - dessen Beatstrukturen nicht immer zwingend dem Geradeaus-Dikat
der 4-2- the-Floor-Bassdrum folgen, sondern auch dem weiten Feld der
Electronica Tribut zollende Brüche zulässt oder sich wie bei dem
B2-Track "Yellow Sunset" ganz dezent auf Piano-Ambient bezieht,
um die von Kompakt geprägte Begriffsbestimmung "Popambient" an dieser
Stelle zu vermeiden. Sowohl für den anspruchsvollen Dancefloor zu sehr früher oder wahlweise
auch sehr später Stunde geeignet, aber auch als reiner Hörgenuss für
audiophile Homelistener zu empfehlen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 4. Oktober 2014
Dälek - Absence [Ipecac Promo]
HipHop jenseits jeglicher Konventionen - lauter, experimenteller, druckvoller und verstörender als alles bisher dagewesene. Alles? Eine Ausnahme gibt es: Techno Animal, aber mit genannten haben
Dälek natürlich schon vor Jahren kollaboriert, ebenso mit der legendären
Krautrock-/Noise-/Experimental-Formation Faust mit denen unlängst eine
gemeinsame 7" auf dem Berliner Label Bomb Mitte veröffentlicht wurde. Was bedeutet das für das Jetzt, die aktuelle Veröffentlichung? Dälek's
Produktionen scheren sich noch immer keinen Deut um die cleane Slickness
mainstream-orientierter US-Produktionen und die coole Gangstah-Attitude
der dazugehörigen Protagonisten. Vielmehr dominieren bedrohliche, von Störgeräuschen und Industrial
geprägte Soundkulissen das Klangbild, in ihrer endzeitlichen Wirkung von
tonnenschweren Beatgerüsten verstärkt, die auf beängstigende Weise von
eindringlichen Lyrics begleitet werden. "If You Remember HipHop, Nigga - Nuff Respect" findet als Statement zur
mittlerweile verwässerten Kultur ebenso Platz wie der Slam Poetry
verpflichtete lyrische Abstraktionen, die allein durch die Intensität
der Stimme wirken. Gehört in jede Plattensammlung.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
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