Grime - für den viele Insider der heisseste Scheiss around, für den
Grossteil der Konsumenten elektronischer Musik noch absolutes Neuland,
da sich dieses im weitesten Sinne als UKGarage-Derivat zu bezeichnende
Genre leider bisher kaum auf den Plattentellern deutscher DJ's
geschweige denn in rauhen Mengen beim Vinyldealer nebenan findet. Doch das ändert sich hoffentlich in Bälde, da sich mit dem Plasticman-Remix - nein, das ist nicht Richie Hawtin - von Alter Ego's "Rocker" nun
der erste Grime-Riddim quasi durch die Hintertür ins Bewusstsein der
Allgemeinheit schleicht. DJ Liffe zeigt hier anhand zwei Versionen des "New.Brand.Flex."- Tunes auf, warum Grime zur Zeit als das most upfront Genre in Sachen elektronischer Tanzmusik gehandelt werden muss. Reduziert bis auf die nötigsten Elemente entwickelt der Riddim allein
anhand einer kurzen modulierten Melodie mit Sägezahnfilter einen
quasi-hypnotischen Sog und öffnet auf bedrohliche Weise riesige Räume in
denen nichts als die ewige Finsternis lauert. Die Flipside verzichtet dann vollends auf jegliche Art von Beats und
entwickelt trotzdem einen unwiderstehlich dunklen Groove der kein
Tanzbein unbewegt lässt. Pflichtplatte sowohl für Grime-Addicts als auch für neugierige
Einsteiger und lässt sich DJ-wise perfekt mit dem oben genannten
Plasticman-Remix von "Rocker" kombinieren.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Montag, 29. September 2014
Samstag, 27. September 2014
50 Cent - Candy Shop [Shady Records]
Dem im März erscheinenden Album "The Massacre" schickt Eminem-Zögling 50 Cent als Teaser den "Candy Shop"
voran, der in gleich vier Versionen auf 12" Vinyl gebannt wird. Allen
anderen vorangestellt wird - natürlich - die "Explicit Album Version",
die keinen Zweifel daran lässt das mit dem Satz "I let you lick the
lollipop" definitiv keine Süssware gemeint ist, sondern die durchaus
kreative Beschreibung eines Blowjob. Im gleichen Tenor und in 50 Cent's gewohnt hypnotischen Reimstil geht es
weiter über extrem reduzierten Beats, versetzt mit einem kurzen, leicht
orientalisch wirkenden Sample, so das der Tune auch als Instrumental
eine durchaus gute Figur abgibt. Für die prüderen HipHop-Headz unter uns finden sich auf der Flipside
dann noch die Versionen "Clean Album" und "Super Clean Radio Edit", die
sich das Label nach Ansicht des Rezensenten durchaus hätte sparen
können, da zensierte HipHop-Tracks eigentlich ähnlich überflüssig sind
wie ein Paar Langlaufski in der Wüste.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 20. September 2014
Fearing Christmas - Die Morgennacht EP [FCH009]
Nachdem es bis zur Veröffentlichung ihres letzten Mini-Albums "Turm
schlägt Pferd. Schachmatt" in 2003 ganze sieben Jahre gedauert hat, legt
das Elektropop-Duo Fearing Christmas nun relativ zügig eine EP nach,
die insgesamt sechs neue Tracks sowie drei Interpretationen älterer
Titel beinhaltet. Wie gewohnt widmen sich Luke und Sascha der sanften, düsteren Seite des
Elektro-/Synthpop, gespickt mit mystischen Texten, die auch und vor allem
die Gothic-Fraktion ansprechen dürften. Insbesondere die sogenannte
Abt-Trilogie mit den Titeln "Letztes Gebet", "Adoleszenz" und
"Intermezzo" stechen hier in ihrer zusammenhängeden Thematik heraus und
sind - Affinität zu dunklen Themen vorausgesetzt - durchaus einen
Hörtest wert. Im Reigen der drei geremixten Titel sind es insbesonderen "Wave (God's
Bow Remix)" und "Ebene 5 (Equatronic Remix)", die nicht nur die
Gefühlswelt des Konsumenten in Aufruhr versetzen sondern auch auf den
schwarzbekittelten Tanzflur zielen und auf diese Weise die eigentlichen
Highlights der vorliegenden Veröffentlichung darstellen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Abonnieren
Posts (Atom)