10 / 10 Points
Dienstag, 4. Februar 2014
Gelbart - Vermin [Gagarin Records]
Gagarin Records. Heimat von
hochgeschätzten und schubladenverweigernden Musikern / Künstlern /
Lichtgestalten wie – natürlich – Felix Kubin, Candie Hank,
Holger Hiller, Pia Burnette, Jacques Palminger, den Anaerobic Robots
und nun auch Adi Gelbart a.k.a. Gelbart, der den geneigten Hörer
hier – laut Waschzettel – mit Referenzen an ProgRock, Noise,
Library Music der 70er Jahre und Spiral Space Punk konfrontiert und
daraus ein Album bastelt, das im positivsten aller Sinne blödsinnig,
albern, ArtSchool, LoFi und so vollkommenst drüber ist, das mensch
gar nicht erst umhin kommt es einfach nur zu lieben. Comic-haft
werden uralte Synthesizer derart an den Rande des Wahnsinns getrieben
als hätte es Skweee nie gegeben. Stereoeffekte tollen durchs
Klangbild, um im weiteren Verlauf händchenhaltend über LSD-bunte
Klangwiesen zu schlendern und unterhalb der 1KHz-Grenze treibt
währenddessen der AgentenFunk sein Unwesen. Plötzliche,
unvorbereitete Löcher im Arrangement sind ebenso gewollt wie das
Gefühl, auf dem Kopfhörer zwischenzeitlich zwei Platten
gleichzeitig zu hören und das die beiden Tracks der B-Seite zusammen
den Soundtrack zum titeltragenden Film bilden sei hier nur der
Vollständigkeit halber erwähnt. Herrlicher Unfug für Menschen, für
die ADHS erst noch erfunden werden muss.
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