Die Formation "The Ministers Of Music", Kollaborationsprojekt des Techno-Urgesteins Torsten Stenzel mit Ibiza-DJ-Heroe Sin Plomo, steuerte mit "Breathing Fire" schon die Startnummer 001 zum Katalog des ibizenkischen Labels Chica Discos bei und legt mit "The Funk Miracle" nun einen leichten, sehr sommerlichen Housetune mit eindeutigen Discoeinflüssen nach. Während das Original noch recht unauffällig und gelassen im WarmUp
seinen Platz findet, hat der flipseitige Remix unseres Lieblingsfinnen JussiPekka Parikka wesentlich mehr Feuer. Nah am Original bleibend addiert er lediglich eine fettere Bassdrum und
eine ekstatisch schraubende Acidline, die dem Track zweifelsohne genau
den nötigen Schub verleiht, um die Tanzfläche zu später Stunde noch
einmal kurz aufkochen zu lassen. Nice.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.03.2005
Donnerstag, 25. Dezember 2014
Donnerstag, 18. Dezember 2014
BGB - A Crack In The Glass [Dessous 051]
Die New Yorker Formation BGB liefert nun schon ihre dritte 12" binnen Jahresfrist auf Steve Bug's Deephouse-Imprint Dessous Recordings und wird immer noch nicht müde, die Fusion von deepem Grooves, Funk und Disco aufs neue zu interpretieren. Mit drei Tracks, allesamt ein wenig glatter und geschmeidiger als die
Tunes auf den Vorgänger-12"es "Com Forca [This Life]" und "Wha...
kiddin", nähern sich BGB einer Variante der Housemusic, die am ehesten
mit dem englischen Adjektiv "sparkling" zu umschreiben ist, Fröhlichkeit
exerziert und doch versteht, Kitsch und gängige Klischees zu umgehen,
auch wenn sich die Produzenten nicht scheuen, sich auf einen kurzen
Flirt mit ihnen einzulassen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.03.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.03.2005
Freitag, 12. Dezember 2014
Various Artists - Poker Flat Volume 4 [Poker Flat Recordings]
Eine neue Werkschau des umtriebigen Minimal-/JackHouse-Imprints Poker Flat Recordings
bedeutet immer zweierlei - zum einen einen musikalischen Wegweiser für
den nächsten Schritt in der Entwicklung des Labels, zum anderen auch die
Einführung neuer Künstler in der Poker Flat-Gemeinde, die im Rahmen
einer derartigen Compilation oftmals ihr Labeldebut bestreiten - in
diesem Falle Donnacha Costello, Patrick Chardronnet vs. Afrilounge und Argy,
die jeweils einen Track zum vorliegenden Doppelvinyl beisteuern.
Musikalisch steht natürlich, wie nicht anders zu erwarten, das Konzept
Minimalismus nachwievor über allem, jedoch mit anderem Schwerpunkt als
in den letzten zwölf Monaten. Nicht mehr Chicago und Jack dienen als
zwingende Referenzpunkte dieser 2x12", vielmehr entfaltet sich ein
Kosmos des "Happy Minimalism" mit verspielterem Ansatz, der sich vor
längerer Zeit schon einmal mit Jeff Samuel's "Blap E.P." und Guido
Schneider's "Triple Bolted" einen Weg ins Poker Flat-Universum gebahnt
hatte. Wegweisend für die Zukunft? Die Zeit wird es zeigen..
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.03.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.03.2005
Freitag, 5. Dezember 2014
Krumble - In Memory Of / Sans Soleil [Jungle Therapy 007]
DJ Krumble, seines Zeichens Kopf und Intiator des französischen DarkJungle-Imprints Jungle Therapy, präsentiert sich auf der mittlerweile siebten Veröffentlichung des Labels auf gewohnt hohem Qualitätsniveau. "In Memory Of",
die A-Seite der auf 500 Exemplare limitierten Vinylscheibe, kommt als
zerchoppter DarkJungle-Tune mit nahezu statischer Bassline daher und
führt beim Dancefloor Einsatz unmittelbar zum absoluten BrockOut,
während "Sans Soleil" - ebenso düster wie der Titel es vermuten
lässt - überraschenderweise mit zerschossenen CutUp-HipHop-Beats
experimentiert, diese zerstört, komprimiert und verzerrt, timestretched
und zerlegt das es eine wahre Freude ist. Killer!
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 19.03.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 19.03.2005
Samstag, 29. November 2014
Krumble - My Funny Dead Cat [Damage 007]
Nach seiner überaus erfolgreichen 12" "The Discobreaker" veröffentlicht DJ Krumble nun seine zweite E.P. auf Damage,
dem DarkJungle-Offshoot des französischen Breakcore-Mutterlabels Peace
Off. Alle drei Tracks basieren auf maximal beschleunigten Amenbreaks,
die massivst durch den CutUp-Wolf gedreht und dann nach Belieben mit
diversen RaggaJungle-orientierten Sprachsamples garniert werden, die
der zerstörerischen Wirkung der Beats noch eine Prise sommerlicher
Athmosphäre beifügen und diese so auch nicht DarkJungle-affinen
Konsumenten schmackhaft machen. Pflichtkauf für alle Freunde der etwas härteren Breakbeat-Schule.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 19.03.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 19.03.2005
Donnerstag, 20. November 2014
Der Tante Renate - 666 Deluxe [Audiolith 012]
Whitelabel, per Hand durchnummeriert - No. 4/10 rotiert gerade auf dem
Plattenteller des Rezensenten - , weder Tracktitel angegeben noch mit
dem üblichen Waschzettel für Presseheinis versehen, doch dafür mit
feinstem handgemachtem Schablonen-Spray-Artwork versehen, macht die
Promo der neuen Veröffentlichung "Der Tante Renate" auf dem Hamburger "Irgendwie Alles"-Label Audiolith
schon optisch etwas fürs Sammlerherz des Vinylfetischisten her, doch
auch musikalisch geht hier einiges, wie mensch in der Hansestadt zu
sagen pflegt. Am Anfang steht die Frage "Ist das noch Band oder schon
Elektrotanzprojekt?" und wird mit "Auch" beantwortet. Zwar lassen manche
Tracks/Songs - aber letztere ohne Text [sic!] - durchaus klassische
Strukturen erkennen und erinnern zuweilen an das Jeans Team in seinen
besten Anfangstagen (erinnert sich noch jemand an die beiden 7"es auf
dem Berliner Label Nadel Eins ???), doch schon bei der nächsten Nummer
hat der Alter Ego'sche Rocker und auch die Electroclash-Partysau vom
Kaliber eines DJ Hell durchaus Freude am Tanzen. Die meisten Tracks liegen irgendwo dazwischen, tanzen auf jeder Party
und laden manchmal auch die Familie der alten Low-Fi-Geräte ein, weil
die ja immer so schön quietschige Klänge machen wenn die sich freuen. Das kann mensch dann gut finden oder manchmal auch nervig, wenn einem
der Sinn gerade nicht nach extrem quirlig aktiver Musik steht - generell
sei der Selbstversuch jedoch empfohlen an dieser Stelle.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 08.03.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 08.03.2005
Samstag, 15. November 2014
The Dance Inc. - Looking Like That [Audiolith 011]
Audiolith - die Elfte. Zur optischen Erscheinung des
Promoexemplars bitte in der Review zu "Der Tante Renate" nachlesen und
musikalisch eine andere Schublade öffnen mit der Aufschrift: "Elektropop, tanzbar".
Geeignet auf jeden Fall für Konsumenten, deren 80's Bezug sich nicht aus dem Konsum irgendwelcher retrospektiven "Best Of..."-Compilations rekrutiert, sondern die tatsächlich noch mit Synthpop im klassischen Sinne sozialisiert sind. Natürlich mit einem behutsamen Update versehen in Sachen Tanzflächentauglichkeit, aber immer noch mit deutlichem Bezug auf Artists wie z.b. Marc Almond liefern "The Dance Inc." hier insgesamt fünf Tracks auf 12"-Vinyl, die eine Brücke schlagen zwischen alter Schule und neuer Attitude, Heimkonsum und Clubaktivität - sprich: jeder denkbaren Zielgruppe einen Zugang ermöglichen ohne sich anzubiedern. Angenehm
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.03.2005
Geeignet auf jeden Fall für Konsumenten, deren 80's Bezug sich nicht aus dem Konsum irgendwelcher retrospektiven "Best Of..."-Compilations rekrutiert, sondern die tatsächlich noch mit Synthpop im klassischen Sinne sozialisiert sind. Natürlich mit einem behutsamen Update versehen in Sachen Tanzflächentauglichkeit, aber immer noch mit deutlichem Bezug auf Artists wie z.b. Marc Almond liefern "The Dance Inc." hier insgesamt fünf Tracks auf 12"-Vinyl, die eine Brücke schlagen zwischen alter Schule und neuer Attitude, Heimkonsum und Clubaktivität - sprich: jeder denkbaren Zielgruppe einen Zugang ermöglichen ohne sich anzubiedern. Angenehm
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.03.2005
Samstag, 8. November 2014
Bernhard Schreiner [Reduktive Musiken 005]
File under: Experimentelles Hörvergnügen. Das Hamburger Label Reduktive Musiken - Heimat diverser, der experimentellen, elektronischen / elektroakustischen Musik verpflichteten Acts wie z.b. Totstellen oder Audible Pain - veröffentlicht nun einen kompletten Konzertmitschnitt des Klangforschers Bernhard Schreiner aus der Hamburger Hörbar mit zwei zusätzlichen Bonustracks als Full Length-CD. Die sechs Livetracks, konsequent als # 1 bis # 6 durchnummeriert,
stammen alle aus dem August 2003 und bewegen sich konsequent jenseits
dessen, was der Normalkonsument als "Musik" definiert. Vielmehr geht es
hier um die Modifikation des Klangs, des Geräusches an sich, welches
sich quasi in mehreren rhythmischen Schüben über den Einzeltrack
verteilt aufbaut und immer weiter durch die Zugabe von hochdigitalen
Noises und/oder gemeinhin als Clicks'n'Cuts bekannte Sounds ergänzt
wird. Das Resultat dieses Prozesses klingt selbstredend sehr abstrakt und wird
vor allem einer Hörerschaft gefallen, die Musiker wie Pan Sonic oder
auch Carsten Nikolai/Alva Noto zu ihren Favorites zählen. Ebenfalls abstrakt und doch mehr konzeptorientiert sind die Bonustracks
"11'33" und "Low Guitar Code", wobei sich letztgenannter vollends der
mikrotonalen Bearbeitung von Gitarrensamples unter Zuhilfenahme
verschiedenster Filter widmet und diese derart fragmentiert, das der
Rückbezug auf die Gitarre als Source Material nur dank des beiliegenden
Waschzettels möglich ist. Für Theoretiker und Liebhaber der totalen Abstraktion empfohlen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.03.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 01.03.2005
Freitag, 31. Oktober 2014
HP.Stonji - Melaina Chole Remix EP [Phantomnoise Records 011]
HP.Stonji - dieser durchaus seltsame Künstlername steht für die Zusammenarbeit der nicht unbekannten Elektronikmusiker Hans Platzgumer und E.Stonji, deren gemeinsames Album "Melaina Chole" im letzten Jahr als Full Length-CD auf dem Schweizer Label Spezialmaterial erschien. Die Remixe zum Album liegen nun in Form einer 6-Track E.P. auf dem von vielen Seiten geschätzten Leipziger Fakecore-Imprint Phantomnoise Records vor und werden von einer illustren Reihe von Künstlern aus dem Umfeld desselben bestritten. The Vaporizer, LXC, Mimaku Spldat, _filbert, Scarcubem und Intricate
bewegen sich mit ihren Neuinterprationen im Spektrum zwischen sehr
experimentellem Downbeat, netten kleinen Plinkermelodien und
Electronica/IDM, liefern allesamt sehr athmosphärische Tunes ab und
machen diese E.P. zu einem durchaus empfehlenswerten Tonträger, der sich
aus einer Flut eher belangloser Electronica-Veröffentlichungen
wohltuend hervorhebt.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Donnerstag, 23. Oktober 2014
incite/ - Procedure / Neop [incite.gradcom.org]
Die Hamburger Experimentalmusiker Andre Aspelmeier und Kera Nagel
- solo verantwortlich für die Projekte GradCom und Axiomatic
Integration - veröffentlichten jüngst in Eigenregie die erste 7" ihres
gemeinsamen Projektes incite/. Limitiert auf dreihundert
Exemplare auf grauem bzw. grau-marmoriertem Vinyl spricht die Musik des
Duos vor allem Freunde der experimentellen Elektronik an. Rhythmusgeprägt, doch im Regelfall nicht tanzbar, lässt sich die
Soundästhetik der beiden Künstler am treffendsten mit dem
onomatopetischen Ausdruck "Knorkeln" beschreiben. Verortet in der
Grauzone zwischen Pan Sonic, ambient-orientiertem Rhythm Industrial und
der Mille Plateaux'schen Variante der Clicks'n'Cuts erschliessen beide
Tracks hochdigitale Klangwelten, die sich dem ungeübten Konsumenten nur
schwer öffnen, Liebhabern jedoch einen echten Hörgenuss verschaffen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 18. Oktober 2014
Sole - Live From Rome [Anticon. Promo]
Sole, Mitglied des hochgeschätzten Anticon.-Kollektivs, das seit einiger
Zeit die Welt der elektronischen Musik mit seiner Interpretation des
Leftfield-HipHop aufrollt. Leftfield HipHop? Sprechgesang mit eindeutig
von abstrakter Electronica beeinflussten Beats, abstrakten Lyrics und
einem nicht immer zu leugnenden Folk- Einfluss. Zitat gefällig? "Debbie Gibson will make an electronica comeback. Ice Cube will go
feminist. Solar Panels will be declared unconstitutional. How many moms
can you fit on a picket line with 'blood for oil' signs? This movement
is a joke..." (aus: Predictions"). Hier ist Consciousness nicht nur Floskel, sondern bewusst gewählte Eigenschaft, genaues Hinhören erwünscht und gefordert. Bei 17 Tracks in 55 Minuten ein nicht immer einfaches Unterfangen das
den Konsumenten fordert, die Anstrengung aber auf jeden Fall lohnt und
gerade auch dem Nicht-HipHopHead neue Perspektiven auf den
Variationsreichtum des kontemporären Sprechgesang eröffnet. Angemerkt sei zuletzt das "Live From Rome" weder ein Live-Album
darstellt, noch in Rom aufgenommen ist. Vielmehr entstand das Album im
Pendelverkehr zwischen Oakland, Kalifornien und Sole's neuer Wahlheimat
Barcelona, Spanien.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Samstag, 11. Oktober 2014
Audision - Spectral Face E.P. [Playmade Minus 007]
Audision, Kollaborationsprojekt der beiden Wahlhamburger Produzenten Tobias Schmid und Niko Tsoukmanis, veröffentlicht auf dem in Augsburg beheimateten Label Playmade Minus, seines Zeichens wiederum das experimentelle Outlet des Mutterlabels Playmade, nach längerer Wartezeit nun endlich die "Spectral Face E.P.", die sich schon nach den ersten Umdrehungen auf dem Plattenteller als sogenannter Future Classic entpuppt. Verträumt-melancholischer Minimaltechno Dial'scher Prägung - um im
Querverweis auf ein weiteres empfehlenswertes Hamburger Label bezug zu
nehmen - dessen Beatstrukturen nicht immer zwingend dem Geradeaus-Dikat
der 4-2- the-Floor-Bassdrum folgen, sondern auch dem weiten Feld der
Electronica Tribut zollende Brüche zulässt oder sich wie bei dem
B2-Track "Yellow Sunset" ganz dezent auf Piano-Ambient bezieht,
um die von Kompakt geprägte Begriffsbestimmung "Popambient" an dieser
Stelle zu vermeiden. Sowohl für den anspruchsvollen Dancefloor zu sehr früher oder wahlweise
auch sehr später Stunde geeignet, aber auch als reiner Hörgenuss für
audiophile Homelistener zu empfehlen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 4. Oktober 2014
Dälek - Absence [Ipecac Promo]
HipHop jenseits jeglicher Konventionen - lauter, experimenteller, druckvoller und verstörender als alles bisher dagewesene. Alles? Eine Ausnahme gibt es: Techno Animal, aber mit genannten haben
Dälek natürlich schon vor Jahren kollaboriert, ebenso mit der legendären
Krautrock-/Noise-/Experimental-Formation Faust mit denen unlängst eine
gemeinsame 7" auf dem Berliner Label Bomb Mitte veröffentlicht wurde. Was bedeutet das für das Jetzt, die aktuelle Veröffentlichung? Dälek's
Produktionen scheren sich noch immer keinen Deut um die cleane Slickness
mainstream-orientierter US-Produktionen und die coole Gangstah-Attitude
der dazugehörigen Protagonisten. Vielmehr dominieren bedrohliche, von Störgeräuschen und Industrial
geprägte Soundkulissen das Klangbild, in ihrer endzeitlichen Wirkung von
tonnenschweren Beatgerüsten verstärkt, die auf beängstigende Weise von
eindringlichen Lyrics begleitet werden. "If You Remember HipHop, Nigga - Nuff Respect" findet als Statement zur
mittlerweile verwässerten Kultur ebenso Platz wie der Slam Poetry
verpflichtete lyrische Abstraktionen, die allein durch die Intensität
der Stimme wirken. Gehört in jede Plattensammlung.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Montag, 29. September 2014
DJ Liffe - New.Brand.Flex [Loop Recordings]
Grime - für den viele Insider der heisseste Scheiss around, für den
Grossteil der Konsumenten elektronischer Musik noch absolutes Neuland,
da sich dieses im weitesten Sinne als UKGarage-Derivat zu bezeichnende
Genre leider bisher kaum auf den Plattentellern deutscher DJ's
geschweige denn in rauhen Mengen beim Vinyldealer nebenan findet. Doch das ändert sich hoffentlich in Bälde, da sich mit dem Plasticman-Remix - nein, das ist nicht Richie Hawtin - von Alter Ego's "Rocker" nun
der erste Grime-Riddim quasi durch die Hintertür ins Bewusstsein der
Allgemeinheit schleicht. DJ Liffe zeigt hier anhand zwei Versionen des "New.Brand.Flex."- Tunes auf, warum Grime zur Zeit als das most upfront Genre in Sachen elektronischer Tanzmusik gehandelt werden muss. Reduziert bis auf die nötigsten Elemente entwickelt der Riddim allein
anhand einer kurzen modulierten Melodie mit Sägezahnfilter einen
quasi-hypnotischen Sog und öffnet auf bedrohliche Weise riesige Räume in
denen nichts als die ewige Finsternis lauert. Die Flipside verzichtet dann vollends auf jegliche Art von Beats und
entwickelt trotzdem einen unwiderstehlich dunklen Groove der kein
Tanzbein unbewegt lässt. Pflichtplatte sowohl für Grime-Addicts als auch für neugierige
Einsteiger und lässt sich DJ-wise perfekt mit dem oben genannten
Plasticman-Remix von "Rocker" kombinieren.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 27. September 2014
50 Cent - Candy Shop [Shady Records]
Dem im März erscheinenden Album "The Massacre" schickt Eminem-Zögling 50 Cent als Teaser den "Candy Shop"
voran, der in gleich vier Versionen auf 12" Vinyl gebannt wird. Allen
anderen vorangestellt wird - natürlich - die "Explicit Album Version",
die keinen Zweifel daran lässt das mit dem Satz "I let you lick the
lollipop" definitiv keine Süssware gemeint ist, sondern die durchaus
kreative Beschreibung eines Blowjob. Im gleichen Tenor und in 50 Cent's gewohnt hypnotischen Reimstil geht es
weiter über extrem reduzierten Beats, versetzt mit einem kurzen, leicht
orientalisch wirkenden Sample, so das der Tune auch als Instrumental
eine durchaus gute Figur abgibt. Für die prüderen HipHop-Headz unter uns finden sich auf der Flipside
dann noch die Versionen "Clean Album" und "Super Clean Radio Edit", die
sich das Label nach Ansicht des Rezensenten durchaus hätte sparen
können, da zensierte HipHop-Tracks eigentlich ähnlich überflüssig sind
wie ein Paar Langlaufski in der Wüste.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 26.02.2005
Samstag, 20. September 2014
Fearing Christmas - Die Morgennacht EP [FCH009]
Nachdem es bis zur Veröffentlichung ihres letzten Mini-Albums "Turm
schlägt Pferd. Schachmatt" in 2003 ganze sieben Jahre gedauert hat, legt
das Elektropop-Duo Fearing Christmas nun relativ zügig eine EP nach,
die insgesamt sechs neue Tracks sowie drei Interpretationen älterer
Titel beinhaltet. Wie gewohnt widmen sich Luke und Sascha der sanften, düsteren Seite des
Elektro-/Synthpop, gespickt mit mystischen Texten, die auch und vor allem
die Gothic-Fraktion ansprechen dürften. Insbesondere die sogenannte
Abt-Trilogie mit den Titeln "Letztes Gebet", "Adoleszenz" und
"Intermezzo" stechen hier in ihrer zusammenhängeden Thematik heraus und
sind - Affinität zu dunklen Themen vorausgesetzt - durchaus einen
Hörtest wert. Im Reigen der drei geremixten Titel sind es insbesonderen "Wave (God's
Bow Remix)" und "Ebene 5 (Equatronic Remix)", die nicht nur die
Gefühlswelt des Konsumenten in Aufruhr versetzen sondern auch auf den
schwarzbekittelten Tanzflur zielen und auf diese Weise die eigentlichen
Highlights der vorliegenden Veröffentlichung darstellen.
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 25.02.2005
Sonntag, 31. August 2014
Studio 1 - Gelb / Lila [Assemble Music 006 Whitelabel Promo]
Mit „Gelb / Lila“ erweckt das in
Lissabon beheimatete Label Assemble Music zwei Klassiker und
Vorreiter des MinimalTechno zu neuem Leben. Vor ganzen 17 – sic!!!
- Jahren auf dem legendären Kölner Studio 1-Label erschienen, haben
die beiden Tracks aus der Feder von Wolfgang Voigt bis heute nichts
von ihrer Gültigkeit eingebüsst und stehen nach wie vor für die
Erkenntnis, das Minimal eben tatsächlich „wenig“ bedeutet und
nicht jede sich öffnende Leerstelle mit atonalem Knistern und
anderen Variationen von Surface / White Noise gefüllt werden muss.
Von dieser Weisheit sollten sich viele der heutigen Produzenten
mindestens eine dicke Scheibe abschneiden und sich dieses 12“ Vinyl
als mahnend positives Beispiel gut sichtbar in ihr Studio hängen.
Wichtig.
10 / 10 Points
Samstag, 23. August 2014
Crime Scene - Jam The Box EP [Crime City Records 004 Promo]
Rohen, kraftvollen Chicago House in
seiner dreckigsten und gleichzeitig verführerischten Variante
präsentiert uns Crime Scene mit diesen drei Tracks auf seinem
Hauslabel Crime City, die – ohne zwanghaft die Retrokarte zu
spielen – den geneigten Hörer allein durch ihre vollanaloge
Produktion und ungestüme Energie zurück in die guten alten Tage von
Warehouse, Power Plant und Music Box teleportieren,deren Ästhetik
auch heute noch nichts von ihrer Faszination verloren hat. Jam it!
9 /10 Points
Samstag, 9. August 2014
Stefan Goldmann- Empty Suit [Transit Records Kyoto 002]
In Lizenz von Stefan Goldmann's eigenem
Label Macro Records veröffentlicht Transit Records Kyoto den
treibend technoiden Banger „Empty Suit“ noch einmal für den
japanischen Markt auf Vinyl und sorgt mit dieser knarzigen
Primetime-Waffe nicht nur im asiatischen Raum für den totalen Abriss
auf dem Dancefloor. Auf der Flipside findet sich dann eine bisher
unveröffentlichte „Version“ des Titeltracks, die sich – ganz
dem originären Sinne des Wortes gemäss - an eine etwas
reduziertere, von trockener Soundästhetik geprägte, aber nicht
weniger fordernde Neuinterpretation wagt. in deren Kontext den
wenigen organischen Chords ein nahezu erlösendes Moment innewohnt,
das dank der konsequenten Steigerung innerhalb des Tunes das
Heilsversprechen jedoch schlussendlich bewusst nicht einlöst und den
Floor final kurz vor der Klimax in den nächsten Track entlässt.
8 / 10 Points
Montag, 4. August 2014
Nils Noa - The Jaguar [Troll Records 023 Promo]
Auf seinem, zusammen mit Christian Sol
geführten, eigenen Label Troll Records veröffentlicht Nils Noa
Anfang Februar seinen „The Jaguar“ und liefert damit ein
Meisterstück in Sachen tiefenhypnotischem, leicht progressiv
rollenden House einer Spielart, die mensch durchaus auch auf den
Tanzflächen US-amerikanischer Städte wie New York oder Miami zu
schätzen weiss. Mit Druck in den unteren Frequenzen, jazzigen
Chords, sparsam eingesetzten Cowbells und einem extrem prägnanten
Chorsample schraubt sich der Titeltrack in Original und Dubversion
über jeweils 7+ Minuten, fügt sich im Set perfekt zwischen
Klassiker der Ibadan-Schule und macht sich auch perfekt als
Folgetrack zu Laurent Garnier's Innervision-Überhit „Back To My
Roots“, während der Remix aus der Feder des Projektes Mongolian
Jet Set ungeahnt verschobene Detroit-Qualitäten freisetzt und auf
den letzten Metern zu einer wahren Hymne mutiert. Der Uno Mas-Remix
hingegen entpuppt sich als gutlauniger PianoHouse-Exzess für die
Primetime und Alex Jangle bedient in seiner Neubearbeitung die
TechHouse-Fraktion mit leicht tribal'esquen Anleihen. Nice one.
Empfohlen.
9 / 10 Points
Montag, 28. Juli 2014
Chizh - New Day [Plus Seven Records 002 Promo]
Das in Moskau beheimatete Label Plus Seven Records liefert mit seiner zweiten Vinylveröffentlichung aufs extremste heruntergepitchten Beatdown-Sound, der trotz seiner Geschwindigkeit unterhalb der 100bpm Grenze einfach nur schiebt wie Sau. Allen voran das auf A1 platzierte „Buyabike“, das mit seinen trippigen Acidlines und prägnanten Vocalsamples zum Höhepunkt in jedem Armchair Techno-Set der nächsten Monate werden könnte. Der Titeltrack hingegen widmet sich einer 303-lastigen Variation von Beatdown Soul, während sich „Get Down“ - natürlich ebenfalls Acid-affin – in rohem, gedrosselten und hormongetränkten ChicagoFunk ergeht. Final widmet sich auf B2 dann Dr. Cut's als Remixer dem Tune „Ed Friend“ und erinnert mit seiner unbearbeiten, von Claps getragenen Soundästhetik an AcidHouse-Wahnsinn auf Morphium. Nice one.
9/10 Points
9/10 Points
Samstag, 19. Juli 2014
Ricardo Baez - Sweat EP [Toy Tonics 013 Promo]
Mit den drei Originaltracks und zwei
Remixen auf seiner zum Jahresende erschienenen „Sweat EP“ legt
Ricardo Baez nicht nur seine zweite Single auf Toy Tonics und seine
zweite Veröffentlichung überhaupt, sondern auch ein fulminantes
Lehrstück in Sachen ClubHouse-Adaption der frühen neunziger Jahre
vor, die vor allem bei den klassischen Melodieläufen von „We Come
Around“ mehr als einmal an legendäre Crossover-Tunes wie Crystal
Waters' „Gypsy Woman“ erinnert, während der Remix von Jaymo &
Andy George elegische Flächen mit treibenden Future
Garage-Versatzstücken kombiniert.“Sweat“ hingegen versprüht
verspielt deepen End-80er NYC-Charme mit gniedeligen Funkbässen und
albernen, höchst wirkungsvollen Breakdowns, wird jedoch vom
„Dancefloor“ auf der ekstatischen HiNRG Hardbag-Spur von links
überholt, der im Remix zusätzlich mit glitzerndem Vocaleinsatz
glänzt. Gross.
9 / 10 Points
Montag, 14. Juli 2014
Charalambides - Unknown Spin [Kranky Promo]
Der Klang der Wüste ist der Klang der Einsamkeit. Vor allem diese spiegelt sich
in den vier Tracks des neuen Charlambides-Albums "Unknown Spin" wieder, die sich
zusammen über eine Laufzeit von fast 60 Minuten erstrecken. Verhallte, einzeln
angeschlagene Gitarrensounds, stimmlose Vocals und vor allem viel Raum zur Entfaltung des Nichts. Improvisierter Minimalismus, Soundtrack zu endlosen Stills am Strassenrand
verdorrender Skelette - einst lebende Wesen, die einem der selten vorbeirauschenden
motorisierten Vier- oder Mehrbeiner zum Opfer fielen. Vielleicht Ambient, vielleicht Filmmusik - aber mit ziemlicher Sicherheit etwas von Beidem. Grossartiges, jetzt
wiederveröffentlichtes Material des Duos Christina & Tom Carter, das ursprünglich
als "Limited to 300"- Issue ihres eigenen Labels Wholly Other erschien und nun
erstmals einer grösseren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Recommended.
Originalveröffentlichung 13.12.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 13.12.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Mittwoch, 9. Juli 2014
A Band Of Crickets - Ask What It Is! [Behind The Black Curtain Records Promo]
Verortet zwischen den Echos von Dub und
Dubstep, den klagend, ätherischen Gesangslinien von Künstlerinnen
wie Björk oder Beth Gibbons und den nebelverhangenen Resthängen von
TripHop / Downbeat schwebt A Band Of Crickets mit ihrem Debutrelease
durch massive posturbane Basswelten, die trotz extrem verhaltenen
Tempos den Dancefloor durch blosse PRÄSENZ in schwingende Bewegung
versetzen, während der Closing Tune „Hot Slugs On Acid“ einen
Ausflug in Richtung jazzinfizierte Funky Breaks wagt. Sehr gut. Sehr
frisch.
9 / 10 Points
Samstag, 28. Juni 2014
Enduser / Strident Vortx / Main$stream / Bong-Ra [Bruchstellen Records 001 Promo]
Mit einer Doppel-7" in liebevoll designter Verpackung wagt
das Hamburger Label Bruchstellen Records unter der Führung des Vinylreiters Anonüm den Schritt ins Breakcore-Business und überzeugt sowohl durch Vielfalt als auch durch Qualität des ersten Releases. Die vier Tracks aus der Feder von Enduser, Strident Vortx, Main$tream und Bong-Ra decken quasi das gesamte Spektrum des kontemporären Breakcore ab - von athmosphärischen Listening-Konstrukten bis hin zu Highspeed-Breaks mit Eurythmics-Samples und Ragga-Toasting ist alles dabei was das Herz des Adepten begehrt - Ausschau halten und kaufen ist angesagt!
Originalveröffentlichung 02.01.2004 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 02.01.2004 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Samstag, 21. Juni 2014
Echo Inspectors - Apparition [Primary (Colours) Promo]
Mittlerweile dem reinen Geheimtipstatus
entwachsen liefert das in Australien beheimatete Imprint Primary
[Colours] auch mit dieser auf 200 Kopien limitierten 12“ der Echo
Inspectors wieder DubTechno auf gewohnt hohem Qualitätslevel.
Gepresst auf gelb-transparentem 180 Gramm-Vinyl findet sich die
Bassdrum auf der A-Seite erst nach einem langgezogenem, nahezu
ambient-schwebenden Intro ein und trägt die reduziert hallenden
Chords samt musikalischer Peripherie im weiteren Verlauf sehr
leichtfüssig über die Restlaufzeit. Auf der Flipside widmet sich
dann Dean DeCosta als Remixer einer „Apparition“-Neuinterpretation,
verleiht dem Track ein wenig mehr Druck durch bestimmteren
Bassdrum-Einsatz und fordernd gefilterte Hallfahnen, orientiert sich
jedoch nachwievor an der Prä-Primetime-Attitüde des Originals und
liefert so eine Variation für die zweite Phase des WarmUp. Gute
7 / 10 Points
Samstag, 14. Juni 2014
Corvin Dalek - I'm A Dalek [Flesh Promo]
Corvin Dalek, der Protagonist und Vorreiter der Wet & Hard-Bewegung,
präsentiert mit "I'm A Dalek" nun sein Debut-Album auf Flesh. Aufgebaut
und komplett wie ein in-one-go-DJ-Mix produziert, enthüllt Mr. Dalek die dunklen Abgründe seines Inneren und lässt mit seinen sexuellen Fantasien kein Auge trocken. Musikalisch bewegt sich der komplette Longplayer wie gewohnt zwischen treibendem, dunklen TechHouse und UK-orientierter Progressive Trance mit perkussivem Einschlag. Straightes Dancefloor-Futter also, das nicht eine Minute Verschnaufpause erlaubt...
Originalveröffentlichung 13.12.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 13.12.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Donnerstag, 5. Juni 2014
Positive Divide - Inside Up EP [Head Kicks Records 003 Promo]
Bereits im Dezember erschienen
erreichte die Promo der dritten Head Kicks Records-Veröffentlichung
die redaktionellen Räumlichkeiten mit einiger Verspätung, schreit
aber dank ihres fordernden Hardbag House-Appeals nahezu nach einer
nachträglichen Besprechung. Eine derart stampfende und gleichzeitig
in schillernden Farben glitzernde Houseinterpretation wie die des
inselbritischen Produzenten Steve Lee a.k.a. Positive Divide ist dem
Rezensenten an dieser Stelle lang nicht mehr begegnet und wäre
dieser Tage wohl aus deutschen Landen kaum denkbar. Dabei kann
offensive Feierei und „Gude Laune“ in dieser Form verdammt viel
Spaß machen. Daher gibt’s dicke
9 / 10 Points
Mittwoch, 28. Mai 2014
[Alphacut 002 Promo]
Leipzig ist die Heimat des Labels Alphacut, das es sich unter der Führung von DJ und Produzent LXC zur Aufgabe
gemacht hat, Drum'n'Bass / DarkJungle in Deutschland durch Förderung neuer Talente auf das
nächste Level zu heben. Auf der A-Seite kooperiert Labelhead LXC mit dem in Thüringen
beheimateten New Talent MZE - Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine Fusion aus
intelligent steppenden Beats und Full Impact-Ravesignals, die auf zukunftsorientierten Dancefloors ihre Wirkung nicht verfehlen sollte. Auch Hi-Lar besinnt sich mit seinem Track
"Prod 55" auf steppende Beatstrukturen mit abstraktem Einschlag, die mit
"Mental" Sounds konterkariert werden. Ein Track für Menschen, die gern zu alten Photek- oder Source Direct-Scheiben tanzen. Schlussendlich liefert auch HP Stonji einen Beitrag zur Alphacut 002 ab und ergeht sich dabei weitab von jeglicher Tanzorientierung in
einem elektroid-minimalen Entwurf von hochkomprimiertem Drill'n'Bass. Braindance für Spulwürmer..
Originalveröffentlichung 22.11.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 22.11.2003 via nitestylez.de v1.0
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Samstag, 24. Mai 2014
Various Artists - Song Of The Silent Land [Constellation Records]
1996 in Montreal gegründet, um der dortigen Punk- / Experimentalmusik-Szene Heimat und Plattform zugleich zu sein, ist Constellation Records mittlerweile das Zuhause so
unterschiedlicher Projekte wie Silver Mt. Zion, Black Ox Orkestar, Godspeed You! Black Emperor, Elisabeth Anka Vajagic, Polmo Polpo und vieler anderer, die hier jeweils einen Beitrag zur zweiten Compilation der Labelgeschichte beisteuern. Das musikalische spektrum
bewegt sich hier von totaler Melancholie mit irgendwie geartetem Folk-Einschlag über PostRock-affine Sounds bis hin zu noisigen Gitarren-Feedback-Wänden mit freier struktur, die
den Konsumenten extrem fordern, aber dennoch nie wirklich anstrengend oder unangenehm
werden. Diese Vielfalt ist es, die nicht nur Constellation Records an sich auszeichnet,
sondern auch "Song Of The Silent Land" für Nicht-spezialisten interessant
macht... Herausragend und unbedingte Anspieltips: Elizabeth Anka Vajagic - "The Sky Lay Still"; Black Ox Orkestar - "Toyte Goyes In Shineln".
Originalveröffentlichung 17.08.2004 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 17.08.2004 via nitestylez.de v1.0
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Samstag, 17. Mai 2014
Iron Curtis & Leaves pres. SMPL - Hello Ada! [Black Key Records 008 Promo]
Dem Horizont entgegen in Richtung
DeepHouse mit verwaschener, leicht daddeliger Attitüde, analogen
Strings und rohen, unbearbeiteten Claps und Rimshots spult sich das
„Hello Ada!“-Original über eine von Gesamtlaufzeit von fast 450
Sekunden, verliert sich aber final zu oft in verjazzten Ansätzen und
kurz aufblitzenden Ideen, um vollends zu überzeugen. Statt dessen
bleibt das Original im fortgeschrittenen WarmUp stecken, versetzt die
Hüften dank scharfer HiHats in Bewegungsbereitschaft, kann aber
mangels final ausformulierter Sequenzen nicht voll überzeugen.
Besser dagegen dann die „Youandewan Version“, die sich konsequent
auf analoge Deepness konzentriert und auf den Tanzflächen von
rotplüschigen Mikroclubs für die nötige Herzenswärme sorgt, hier
allerdings auch nicht über gewohnte Standards hinausgelangt.
6 / 10 Points
Samstag, 10. Mai 2014
Electro Atomu - Four Cubes In A Room [Farbe 1]
Mit "Four Cubes In A Room" legt der umtriebige Kölner Produzent Electro Atomu, der unter anderem zusammen
mit FM Einheit Projekte verfolgt, sein erstes Album vor, welches - schon rein stilistisch
betrachtet - vor einigen Jahren perfekt trotz vorhandener Downbeat-Referenzen in die Plattenkiste jedes Ambient-DJ's gepasst hätte. Vorhandene Unschärfe im Sound, viele Frickeleien in den organisch klingenden Beats, immer wieder weite Hallräume und trotzdem
groovy - so locken die kurzen, zuweilen skizzenhaft anmutenden Tracks mutiges und
bewegungskoordiniertes Volk auf die Tanzfläche und lassen die eine oder andere Referenz
an das Werk der mittlerweile scheinbar verschwundenen Computerjockeys erahnen. Fein.
Originalveröffentlichung 13.12.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Freitag, 2. Mai 2014
Kris Wadsworth - Uranus 333 [KW333 Whitelabel Promo]
Mit diesem handbestempelten,
informationslosen Whitelabel geht Kris Wadsworth' limitierte
„Uranus“-Reihe in die dritte Fortsetzung und beschert vor allem
Liebhabern dunkel dräuender, dumpf knorrend minimalistischer
Technotöne in feuchten, zu semilegalen Veranstaltungsorten
umfunktionierten Kellern eine funktionale Abfahrt, der es trotz
technischer Konsequenz nicht an Humor und vor allem Phonk mangelt,
der sich auf der B-Seite dieser 180Gramm-Vinylscheibe sogar
überraschend an Garage-erprobten Vocalsamples bedient. Dicke
8 / 10 Points
Montag, 21. April 2014
Electric Kettle - Faster Ceremony & Ultra Discipline [Hurry Up Limited]
Positive Breakcore - ja gibt's denn das? Scheinbar schon, denn Electric Kettle swingt auf seinem Mini-Album "Faster Ceremony And Ultra Discipline" auf
dem Peace Off-Sublabel Hurry Up Limited recht gutgelaunt und immer mit Tongue-In-Cheek
durch insgesamt neun Tracks, die der normale Musikkonsument wohl eher als unkoordinierten Lärm denn als Musik definieren würde. Doch täuscht dies, vielmehr verstecken sich hier
neben gesunder Härte eine Menge verspielter Beat-Tricksereien und liebevoll
zusammengesuchte Samples, die den Beweis dafür antreten, das Humor auch im Breakcore
durchaus angebracht ist. Watch out for dis one.
Originalveröffentlichung 16.02.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Donnerstag, 17. April 2014
Fumiya Tanaka - Dark Pad [Perlon 098 Whitelabel Promo]
Der japanische Produzent Fumiya Tanaka
gilt vielen nicht ohne Grund als asiatischer Grossmeister des
trockenen, funktionalen Minimalismus und meldet sich dieser Tage mit
seinem zweiten Release auf dem eben jenem Sound zugeneigten Label
Perlon zurück. Vier vollkommen unaufgeregte Tracks auf Doppelvinyl,
getragen von ihrer epischen Laufzeit und den damit einhergehenden
Mikroverschiebungen, musikalisch niemandem verpflichtet ausser dem
Groove und geeignet für all diejenigen, die sich im Club der Wahl
gern von den Zwängen der üblichen Zeitwahrnehmung befreien lassen.
Auf den Seiten A bis C findet sich der Soundtrack für endlose
Afterhours während sich mit „Thank You“ auf der abschliessenden
D-Seite noch eine Prise jazziger Phonk versteckt hält.
7 / 10 Points
Donnerstag, 10. April 2014
Thu20 - Live In Groningen [Stichting Mixer]
Thu20 ist das lose Kooperationsprojekt der Experimentalmusiker Roel Meelkop, Peter Duimelinks, Sjac Van Bussel und Ios Smolders, die sich in unregelmässigen Abständen in dieser Formation zu Wort oder besser zu Klang melden, um sich der elektroakustischen Klangforschung zu widmen. Hier präsentieren sie auf dem dieser Tage umtriebigen Label Stichting Mixer eine editierte Live-Fassung ihres Konzertes beim Casa Electronica-Festival
in Groningen / Holland. Sehr abwechslungsreich, immer am Rand des Konkreten vorbei [Was
war das noch? Schon vorbei.] arbeiten sie sie sich scheinbar frei an einer losen Variation
von Klängen ab, die zum Teil massiv auf den Hörer einstürzen, dann auch wieder fein
ziseliert säuseln und immer ein Gefühl des Bekannten hinterlassen. Fragmente einer Welt,
die zwar existiert im Realen, dann doch wieder durch ihren Zerfall in Mikrosekunden, in
minimale hervorspringende Soundfetzen irreal, schemenhaft wird und dadurch den Konsumenten
in eine nicht-geahnte innere Unruhe versetzt.
Originalveröffentlichung 10.01.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Freitag, 4. April 2014
Teledubgnosis - Magnetic Learning Center [Word Sound]
Das New Yorker Illbient-Dub-Mutant HipHop-Imprint Word Sound präsentiert
sich in 2003 - nach längerer Phase des Schweigens - wieder äusserst umtriebig und
schickt mit Teledubgnosis ein neues Projekt ins Rennen, das mit seinem ersten Release
vollauf zu überzeugen weiss. Aufbauend auf tief-frequenten, aber immer äusserst
organischen Bassrides schichten die Protagonisten des Projekts - namentlich Ted Parsons, Jason Wolford und Tony Maimone - eine Melange aus Roots-orientierten Riddims, spooky Noises und sporadisch zischenden Radio- oder Scanner-Samples, gespickt mit diversen
orientalisch anmutenden Sounds. Wie immer bei Word Sound-Releases klingt das extrem
spannend, teils düster und paranoid und ist sicherlich nicht unbedingt das geeignete Futter für zartbesaitete Gemüter. Alle anderen jedoch dürfen die vorliegende CD getrost
in ihren Plattenschrank stellen. Nice.
Originalveröffentlichung 08.05.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Freitag, 28. März 2014
Various Artists - Raw It [W-EE 001 Promo]
Das frischgeborene Label W-EE Records
startet seine Reise in und durch die Clubs mit einem
Artist-Quadrupelpack und vier Tracks aus der Feder von Max J,
Dwntempo, Myles Serge und Whim-ee, die hier mit solidem Stoff das
weite Feld zwischen pumpendem Slowhouse und zurückgenommenen
MicroHouse bearbeiten und vor allem in letztgenanntem Genre einen
ausgeprägten Hang zum Minimalismus beweisen. Schade nur, dass das
Mastering der Einzeltracks beim Umschnitt nicht aufeinander
abgestimmt wurde und vor allem die B-Seite in Sachen Druck und
Lautstärke rein gar nichts kann. Vom rein musikalischen Aspekt wäre
mehr drin gewesen als
5 / 10 Points
Montag, 24. März 2014
Telescope - So Bad [Combination Records]
Ganz niedlich fängt er an, der Dub Mix von Telescope's "So Bad" auf Combination Records. Ein bisschen minimaler House mit netter Frauenstimme und
dann... kommt das Break und mit ihm der der Big Bad Bass, wie es in der Drum'n'Bass-Welt
zuweilen heisst. Dieser hebt in seiner dunklen Schönheit den Track auf ein neues,
unerwartetes Level und lässt ihn dadurch zu einem Favoriten für die club-orientierte Dauerrotation werden. Auch der Michael Mayer-Remix auf der Flipside orientiert sich am Bassthema des Originals und kann so Einiges. Einzig der softe Radioedit ist ein wenig
schwach auf der Brust und wird einfach unter "ferner liefen" verbucht. Bis auf Letztgenannten - Tip.
Originalveröffentlichung 28.04.2003 via nitestylez.de v1.0
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Donnerstag, 20. März 2014
Krumble - The Discobreaker [Damage 004 Testpress]
Das französische Peace Off-Sublabel Damage kommt mit seiner
vierten Veröffentlichung an den Start und wird bei gewöhnlichen Drum'n'Bass-Headz wieder
eine Diskussion darüber auslösen, ob der von ihm präsentierte Sound denn nun wirklich Drum'n'Bass sei oder nicht. Wir definieren das als DarkJungle und freuen uns über zwei im
wahrsten Sinne des wortes prügelharte Tracks mit massivsten Basslines, erkennbaren Jungle-Einflüssen und zerhackten Amenbreaks, die der Dancefloor-Crowd mit Sicherheit
verwrungene Knochen bescheren werden, für Fans des Genres jedoch als akustischer Orgasmus
durchgehen. Als Bonus gibts auf B2 noch ein mutiertes Stück Wrecked Instrumental HipHop,
das als kleine Pause zwischendurch der Crowd kein Verschnaufen gönnt.
Originalveröffentlichung 29.05.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Donnerstag, 13. März 2014
Patryk Molinari - Addicted To The Vibe [Ritter Butzke Studio 002]
Patryk Molinari bestreitet die zweite
Veröffentlichung des clubassoziierten Berliner Labels Ritter Butzke
Studio und legt mit der A-Seite „Addicted“ ein angenehm
veträumtes Blueprint in Sachen vocalgetragenem ClubHouse vor, das
nicht nur vor Hormonen sondern auch vor 90er-Attitüde nur so sprüht.
Auf der Flipside findet sich mit „Neon Vibe“ eine pumpende
DeepHouse-Nummer mit ebenso hormonschwangeren Vocals und kleinen
Melodiespielereien, die sich perfekt in den zwingenden Groove der
reduzierten Percussions einpassen, während der Remix aus der Feder
von Kotelett & Zadak ebenso funktional, wenn auch mit dunklerer
Grundnote, den Floor zu später Stunde in Schwingung versetzt. Nice.
8/10 Points
Samstag, 8. März 2014
Märtini Brös - Hot [Poker Flat Recordings]
Die Märtini Brös mit ihrer besten - weil reduziertesten - Single
seit langem. Basierend auf einigen wenigen psychotisch klingenden Vocaleinsätzen liefern
uns DJ Cle und Mike Vamp hier Minimalismus par excellance. Claps und Bassdrum treffen auf
ein kurzes Discolick und eine abgrundtief schiebende Bassline, drumrum noch ein paar Clicks, Bleeps und hypnotische Streicher gebaut und fertig ist die Nummer. Sehr schöne Abkehr vom Pop-Gewand und ausgestattet mit einem empfehlenswerten Remix der Detroit Grand Pubahs, der in jedes GhettoTech-Set gehört.
Originalveröffentlichung 17.05.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Freitag, 7. März 2014
Kartagon - Natural Instincts [Strange Ways]
FuturePop steht irgendwo auf dem Waschzettel zum Debutrelease des Projektes Kartagon aus der Feder von Thomas Daverio und Johannes Barth, beide vor Jahren verantwortlich für die Elektro-/ Darkwave-Formation "No Panic On The Titanic". Nach Ansicht des Rezensenten eine recht treffende Formulierung, gerät das Album doch für
reine Waver ein wenig zu soft, während sich SynthPop-Freunde zuweilen über die Härte
und Tanzbarkeit der angeschlagenen Töne wundern dürften. Doch genau diese Verortung
zwischen den Stühlen eröffnet ein Crossover-Potential nicht nur in den genannten
artverwandten Genres, sondern dürfte auch auch so manchen Anhänger der technoid
orientierten Elektronik auf seine Seite ziehen, der im Rahmen des 80ies-Revival und des ElektroTechnoPop-Potentials a la Sono, Void, Fischerspooner etc. gefallen an Vocals
gefunden hat. Eine Maxi mit Remixen der genannten Protagonisten nachschieben und fertig
ist der Erfolg auf allen Linien...
Originalveröffentlichung 09.05.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Sonntag, 2. März 2014
Elvis vs. Junkie XL - A Little Less Conversation [RCA]
Jaja, das kommt davon, wenn Mensch zuviel redet. Anlässlich des 30ten Todestages des King of Rock'n'Roll haben sich die Jungs von Junkie XL die Köpfe wohl ein wenig zu lange
heissgeredet, um sich zur Abkühlung in ihr Studio zu setzen und ihren Tribute-Beitrag zum
allgemeinen Elvis-Trara in 2002 zu leisten. Leider will niemand im elektronischen Kontext
die Stimme von Elvis wirklich im BigBeat-Kontext hören, nur scheint diese Erkenntnis im Rahmen der allgemeinen Aufgeregtheit vollkommen untergegangen zu sein. Wie haben es Ilsa Gold einmal so schön formuliert: Gequirlte Scheisse.
Originalveröffentlichung 24.08.2002 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 24.08.2002 via nitestylez.de v1.0
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Dienstag, 25. Februar 2014
Peder Mannerfelt - Lines Describing Circles [Digitalis Recordings 066 Promo]
Elektronisch zerrender
Experimentalblues, der jedes Stimmeinsatzes und jedes organischen
Instruments in Gänze entbehrt, sich statt dessen aus dem
Klangrepertoire hochdigitaler Clicks'n'Cuts bedient und aus diesem
einen 24th Century-Soundtrack für den hochgradig
verseuchten Staub postnuklear zerfallender Strassenzüge erschafft.
Musik für eine Endzeit in der statt Tumbleweed rostende Stahlwolle
über rotten Asphalt getrieben wird, Mutanten die zerborstenen
Auffangtanks des Fukushima Kraftwerksblocks als Schwimmbad nutzen und
die letzten noch aktiven Alarmsirenen und Lautsprecheransagen der
Welt sporadisch die gespenstische Stille der ansonsten lautlosen
Nacht sinnfrei durchbrechen. Beklemmender Stoff, schwer empfohlen für
alle Fans von Pan Sonic, Muslimgauze, Goem oder Labels wie
Raster-Noton und dem in 2007 verstummten Imprint Audio.NL.
10 /10 Points
Freitag, 21. Februar 2014
[Quarantena 001 Promo]
Informationsarmes, auf insgesamt nur
100 Kopien limitiertes 12“ Vinyl unbekannter Herkunft, das auf der
A-Seite auf einem durchaus verführerischen, endlos geloopten High
NRG-Basslauf reitet, während sich die Flipside in positiv
aufgeladenem, fast frühlingshaften TechHouse ergeht und so mit
kleinen, mitreissenden Melodien zu später Stunde noch einmal
Euphorie auf dem Dancefloor aufkommen lässt.
7 / 10 Points
Dienstag, 18. Februar 2014
Ben Anders / Mirco Niemeier [Style Rockets 033 / 035 Promo]
Das aktuelle Style Rockets 12“ Vinyl
als Release mit doppelter Katalognummer und es wird nicht ganz klar,
ob es sich bei dieser Variante nur um eine Teaserversion für zwei
kommende Veröffentlichungen handelt oder ob das jetzt wirklich
Konzept ist. Während Ben Anders auf der „Afterzombie &
Bitch“-Seite nicht nur eine derzeit in der Jugendkultur extrem
angesagte Modemarke verballhornt und auf trockene Bassdrums sowie
kurze Vocalsnippets als Instrumente der Wahl zurückgreift, macht
sich Marco Niemeier mit dem ersten Tune seiner „Poise“-Seite
daran, treibenden TechHouse mit gefilterten, akustischen Gitarren,
angespannt nervösen Strings und von guter Laune getriebenen Breaks
zu vermählen und behält diesen sommerlichen Ansatz auch im weiteren
Verlauf dieser 12“ bei, wirkt dabei aber etwas zu bemüht, um damit
letztendlich voll zu punkten.
6 / 10 Points
Samstag, 15. Februar 2014
Motel - Silent Light [Familystyle Records]
Das Hamburger Label Familystyle Records wandelt auch mit seiner
aktuellen Veröffentlichung, dem "Silent Light"-Album des Projektes Motel, nach
wie vor auf dem schmalen Grat zwischen Ambient, Songstruktur und PostRock im weitesten Sinne. War das Vorgängeralbum der Formation Deelix noch geprägt von einem fast Roadmovie-artigen Touch verlassen Motel nun vollends den Weg der Tanzbarkeit und
entdecken den Blues für sich, der viele Menschen an trüben Herbsttagen oder in Zeiten
schwerer Entscheidungen überkommt. Langsam fliessend, melancholisch weich und doch fast
lähmend ziehen sich die zwölf Songs (sic!) durch die Spielzeit von knapp 60 Minuten,
sind zu schön zum nur Nebenbeihören, zu intensiv zum schnell Vergessen und zu wichtig um
sie nicht im heimischen Plattenschrank zu haben. Must have...
Originalveröffentlichung 07.02.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 07.02.2003 via nitestylez.de v1.0
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Dienstag, 11. Februar 2014
Mr. Dero & Klumzy Tung - The Little Things [Tiefparterre Promo]
Mit extrem positiven Vibes zwischen
Advanced HipHop und sommerlichem, zuweilen sogar auf
Drum'n'Bass-Geschwindigkeit agierendem Flavor, Reggae-Einfluss und
Freestyle Grooves bewegt sich das Duo aus dem Produzenten Mr. Dero
und dem Londoner Rapper Klumzy Tung auf den Pfaden des Partyvibes und
rockt mit vorliegender Sechs-Track-EP sowohl kleine, intime
Kennerclubs als auch die örtliche Studentenparty ohne Probleme, hält
dabei die Balance zwischen Untergrundaffinität und
genereller Zugänglichkeit und mit dem Farina Miss-Feature „No Time
To Waste“ sogar noch einen kleinen DigiSoul-Hit für die Ladies
bereit. Nice one.
7 / 10 Points
Dienstag, 4. Februar 2014
Gelbart - Vermin [Gagarin Records]
Gagarin Records. Heimat von
hochgeschätzten und schubladenverweigernden Musikern / Künstlern /
Lichtgestalten wie – natürlich – Felix Kubin, Candie Hank,
Holger Hiller, Pia Burnette, Jacques Palminger, den Anaerobic Robots
und nun auch Adi Gelbart a.k.a. Gelbart, der den geneigten Hörer
hier – laut Waschzettel – mit Referenzen an ProgRock, Noise,
Library Music der 70er Jahre und Spiral Space Punk konfrontiert und
daraus ein Album bastelt, das im positivsten aller Sinne blödsinnig,
albern, ArtSchool, LoFi und so vollkommenst drüber ist, das mensch
gar nicht erst umhin kommt es einfach nur zu lieben. Comic-haft
werden uralte Synthesizer derart an den Rande des Wahnsinns getrieben
als hätte es Skweee nie gegeben. Stereoeffekte tollen durchs
Klangbild, um im weiteren Verlauf händchenhaltend über LSD-bunte
Klangwiesen zu schlendern und unterhalb der 1KHz-Grenze treibt
währenddessen der AgentenFunk sein Unwesen. Plötzliche,
unvorbereitete Löcher im Arrangement sind ebenso gewollt wie das
Gefühl, auf dem Kopfhörer zwischenzeitlich zwei Platten
gleichzeitig zu hören und das die beiden Tracks der B-Seite zusammen
den Soundtrack zum titeltragenden Film bilden sei hier nur der
Vollständigkeit halber erwähnt. Herrlicher Unfug für Menschen, für
die ADHS erst noch erfunden werden muss.
10 / 10 Points
Samstag, 1. Februar 2014
Dr. NoiseM / Baden Dangit [Hard Wire Tapes Series]
THERE'S MORE TO LIFE THAN...
...Big Data - das grosse Angstwort der
in den letzten 12 Monaten angelaufenen Diskussion über NSA-Affäre,
Facebook- / Google-Sammelwahn, CCTV-Überwachung, Bewegungsprofile
durch GPS und Nahfeldchips. Denn auch in einer Zeit, in der Das
Private als Raum immer mehr in einer Auflösung gen Non-Existenz
befindlich ist, gelingt es immer wieder Künstlern, sich dank
geschickter Entziehungsstrategien und limitierte Auflagen ihre
komplette Anonymität und Rätselhaftigkeit zu erhalten. Einer davon ist der durchaus mysteriöse
Dr NoiseM, der sich dieser Tage zusammen mit dem auch als cR-teK
bekannten Künstler Baden Dangit die zweite Veröffentlichung der mit
Lötdraht umwickelten, so genannten Hard Wire Tapes-Serie teilt, die
einer kleinen Schar von insgesamt nicht mehr als drei Handvoll am
Extremgeräusch geschulter Interessierter auf jeweils 2,5 Minuten
Lauflänge pro Kassettenseite ein wahres Feuerwerk an Harsh- ,
Industrial-, Power- und FeedbackNoize auf die Ohren feuern und dabei
das gesamte Spektrum des digitalen Frequenzwahnsinns binnen kürzester
Zeit ausloten. Limitiert auf insgesamt 15 Kopien weltweit –
handnummeriert und nicht über die üblichen Vertriebskanäle
erhältlich.
Sonntag, 26. Januar 2014
Hamburger Hill - Langer Weg / Vorsprechkommando [Wea]
Hamburg City als Kreativzelle des deutschen HipHop ist eigentlich vorbei. Doch mit
den Jungs vom Hamburger Hill geht da wieder was - gute Laune, Wortwitz, eingängige und
doch eigenständige Styles in Kombination mit bouncenden Beats. Dabei nehmen sich die Jungs scheinbar genausowenig ernst wie Fischmob zu ihren besten Zeiten und bringen wieder
das Feeling zurück das die Beginner mit "Bambule" vor Jahren der Öffentlichkeit präsentierten. File under: gross und lässig.
Originalveröffentlichung 18.10.2002 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
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Mittwoch, 22. Januar 2014
Fabrizio Maurizi - A Pray For You [Memento 022]
Memento-Mitgründer Fabrizio Maurizio
hier nun also mit drei Tracks auf der Katalognummer 022 seines
eigenen Labels, welches mit dem vorliegenden 12“ Vinyl den Pfad des
bewegungsaktiven, durchaus stimmungspositiv aufgeladenen TechHouse
beschreitet, insgesamt jedoch über die gesamte Lauflänge hinweg
etwas farb- und vor allem belanglos vor sich hinplätschert und damit
maximal der schnellmixenden DJschaft als Tool gereicht ohne wirklich
ein eigenes Soundprofil zu entwickeln. Leicht gelangweilte
4 / 10 Points
Samstag, 18. Januar 2014
Monkeytribe - Delaware [Meteosound]
Das Berliner Imprint Meteosound - normalerweise den dubbigen Klängen
verhaftet - schlägt mit seinem achten Release neue Wege ein und wendet sich kontemporär
dem, sagen wir einfach mal, "Intelligent" HipHop zu. Auf der Basis eines einfach
geloopten Beats mit abgrundtiefer Bassline, die wiederum die Verbindung zum Dub herstellt,
öffnet das Glasgower HipHop-Kollektiv Monkeytribe vermittels sparsam gesetzter Samples
und der prägnanten Stimme von MC Soom T. weite Räume, die sich nicht nur auf den Ursprung von HipHop im Sinne einer Beats & Rhymes-Kultur besinnen, sondern vor allem
meilenweit entfernt vom ewigen Posertum der Szene scheinen. Mehr als HipHop, eine Ode an
die warme Melancholie in der Musik...
Originalveröffentlichung 08.05.2003 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 08.05.2003 via nitestylez.de v1.0
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$kill$ Music [SPB 005 + 006]
Spassmusik nonstop. Das coole Do-It-Yourself-Imprint SPB [Name aus urheberrechtlichen Gründen gekürzt] veröffentlicht
eine Doppel-7" mit ungeclearten Remixen für den Heroen aller Pädophilen und
selbsternannten King Of Pop. Erwartungsgemäss kommt da natürlich eine ganze Menge
subversiver Unfug bei heraus, dessen Spannweite von Breakcore / DarkJungle über
merkwürdigen ClickHouse bis hin zu Electronica und einem kurzen Feldaufnahme-mässigen Track reicht. Verantwortlich zeichnen unter anderem Istari Lasterfahrer, Parasite, Saoulaterre und Bruno & Michel Are Smiling With Skipper. Etwas für die ganz kranken Köpfe der Gesellschaft...
Originalveröffentlichung 28.02.2005 via nitestylez.de v1.0
Mit Dank an archive.org
Originalveröffentlichung 28.02.2005 via nitestylez.de v1.0
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Freitag, 10. Januar 2014
Go No Sen EP [Playful Art Music 002]
Auch die zweite Veröffentlichung des
noch frischen Labels Playful Art Music kommt als - diesmal grün –
gestempeltes Klarvinyl daher, beschreitet mit seiner A-Seite jedoch
electroid-verträumte, von epischen, nahezu cineastischen Streichern
getragene Pfade, die mit ihren lieblichen Melodien erst nach der
Hälfte ihrer Gesamtlaufzeit kurzzeitig von geradlinigen Bassdrums
heimgesucht werden, um nach einigen Augenblicken wieder in heimeliges
Schunkeln zu verfallen. Auf der Flipside hingegen findet sich eine
etwas dumpf geratene, durchaus melodiöse (Neo)Trance-Variation neben
dunkel dräuendem, reduktionistischem Techno, der in seinem
dezidierten Minimalismus vor allem zu sehr später Stunde auf willig
folgende Leiber im Clubgeschehen stösst.
6 / 10 Points
Donnerstag, 9. Januar 2014
Pfirter - Tide [Mindtrip005]
Wo Pfirter draufsteht, ist auch Pfirter
drin. Selbst wenn der subbassgewaltige Opener „Erosion“ mit
seinen heftigen Quartertime-Drums und reduktionistisch verspulten
Elementen eher im Umfeld von Dubstep- oder Dark Electronica für
Jubelschreie sorgen dürfte, bleibt die dunkle, aufgeräumte
Handschrift des Produzenten auf seinem eigenen Label selbst in diesem
experimentellen Ausflug klar erkennbar. Umso mehr gilt dies natürlich
für die geradlinigen Tunes auf diesem 12“ Vinyl incl. eines
Exium-Reworks des Titeltracks, der durch das Hinzufügen düsterer
Atmosphären und in der zweiten Hälfte der Laufzeit auch raschelnder
HiHats ein geringfügig höheres Spannungslevel erreicht welches
final jedoch vor allem den toolverliebten Vinylreitern zu Gute kommt
als dem geneigten Heimkonsumenten. Gute
8 / 10 Points
Sonntag, 5. Januar 2014
Martin Waslewski - Sir Beach A Lot [Ahoi Audio]
Unschuldig, leicht melodiös angehaucht
und ebenso unaufgeregt wie das Graublau des Labelartworks kommt
Martin Waslewski mit den Originalvarianten der Tracks „Sir Beach A
Lot“ - was bitte? - und „Jelly Fish“ daher, die zwar beide
handwerklich solide, aber dennoch dank ihrer, abgesehen von einem
jazzigen Live-Drumbreak im letztgenannten Tune, Eigenschaftslosigkeit
sofort wieder vergessen sind. Auf der Flip sorgen dann Dole &
Kom sowie das Kollektiv Ost für etwas mehr Zug auf der
TechHouse-Tanzfläche, landen aber mit ihren Varianten ebenfalls
maximal in der WarmUp-Kiste. Wenig überzeugend.
3 / 10 Points
Donnerstag, 2. Januar 2014
Eduardo De La Calle - The Supreme [Non Series 009]
Viermal druckvoller, auf die
wesentlichsten Bestandteile reduzierter Techno mit teils
psychotischen, teils Acid-lastigen und zuweilen auch harmonischen
Anteilen, die der geneigte Rezensent nicht grundlos phasenweise dem
mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen Intelligent
Techno-Begriff zuschreiben würde. Dies gilt insbesondere für die
fliessenden Harmonien des, wie übrigens alle Tracks dieser 12“,
unbetitelten A2-Tune, aber auch für die melancholisch mäandernden
Flächen auf B1, während auf B2 dem tollenden, gutlaunigen
Minimalismus der frühen 00er Jahre gefrönt wird.
7 / 10 Points
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